Mario Batali verlässt all seine Restaurants 

| Gastronomie Gastronomie

Seit einem Jahr werden immer wieder Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den US-Promikoch Mario Batali laut. Nun zieht sich Batali überraschend aus all seinen Restaurants zurück. Wie unter anderem die New York Times berichtet, haben die langjährigen Geschäftspartner seine Anteile aufgekauft und neu gruppiert. 

Laut Times sei die 20-jährige Partnerschaft zwischen dem Starkoch und der Gastronomenfamilie Bastianich seit Mittwoch offiziell aufgelöst, mehr als ein Jahr nachdem mehrere Frauen ihn wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung beschuldigt hatten. Herr Batali werde in keiner Weise mehr von den Restaurants profitieren, erklärte demnach Tanya Bastianich-Manuali, die den Tagesbetrieb in einer neuen Gesellschaft leiten wird, die als Nachfolgerin der Batali & Bastianich Hospitality Group gegründet wurde. Das neue Unternehmen wird die verbleibenden 16 Restaurants der Gruppe unter einer neuen Management- und Finanzstruktur betreiben. 

Darüber hinaus verkauft Batali auch seine Anteile an der Kette italienischer Luxus-Supermärkte Eataly. Eataly sei dabei, die Beteiligung von Herrn Batali an Eataly USA zu erwerben, so Chris Giglio, ein Sprecher dieses Unternehmens, laut New York Times. Auf seinem Zenit umfasste Batali & Bastianich Dutzende von Restaurants und Lebensmittelunternehmen in den Vereinigten Staaten, Italien, Singapur und Hongkong. Restaurants wie Babbo und Del Posto machten Batali in den USA einen Prominenten. Im Dezember 2017 lösten dann Berichte über sexuelle Aggressionen polizeiliche Ermittlungen aus, die einen Schatten auf seine Restaurants warf.  So gingen laut NYT zum Beispiel die Reservierungen bei Del Posto zurück, dem Flaggschiff der Gruppe in Manhattan.

Sechs der Restaurants der Gruppe schlossen daraufhin, nachdem die Sands Casino-Gruppe ihre Verträge mit Batali & Bastianich beendete. Das neueste Restaurant der Gruppe, in New York wurde im Dezember geschlossen. Seit Beginn des Skandals hat Bastianich darauf bestanden, dass er von den sexuellen Übergriffen nichts gewusst habe. In einer Erklärung am Dienstag sagte er, dass er nie gesehen oder gehört habe, wie Batali Mitarbeiter angefasst habe. Er habe ihn aber unangemessene Dinge sagen hören. Und obwohl er ihn von Zeit zu Zeit dafür kritisiert habe, hätte er mehr tun müssen. 
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

The World's 50 Best Restaurants 2024 hat, im Vorfeld der jährlichen Preisverleihung, die am 5. Juni stattfindet, die Liste der Restaurants auf den Plätzen 51 bis 100 bekanntgegeben. Auch vier Restaurants aus Deutschland sind dabei.

Wie isst Deutschland außerhalb der eigenen vier Wände nach Corona? Welche Herausforderungen es gibt, wo die Reise hingeht und wo die Politik noch besser unterstützen kann, zeigt nun eine aktuelle Studie.

Das zweite Halbjahr 2024 im Trendreisen-Programm von Pierre Nierhaus wird spannend: Der Experte für Hospitality und Lifestyle präsentiert Metropolen wie Hongkong, Kopenhagen und nach langer Zeit wieder Miami, das sich in den letzten Jahren zu einer Glamour-, Design- und Kunstmetropole gewandelt hat.

Der 3-Sterne-Koch Christian Jürgens hat ein Interview gegeben. Jürgens spricht von Einsicht und Erkenntnis, aber auch von falschen Vorwürfen, die gegen ihn erhoben worden sein. Der „Spiegel“ hatte vor einem Jahr über Vorwürfe ehemaliger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen den Drei-Sterne-Koch berichtet, was ein mediales Beben auslöste.

Der Michelin präsentiert die inzwischen dritte Ausgabe des Estland-Guides mit vier neuen Restaurants. Insgesamt empfiehlt der Michelin Guide Estland 2024 35 Restaurants.

Jamie Oliver Restaurants sucht neue Franchisepartner für Standorte in Polen, Spanien, der Schweiz und Österreich. Oliver verfügt über mehr als 80 Restaurants in 23 Ländern, die in sieben Franchise-Formaten betrieben werden.

Koch-Nachwuchs wird auch in Sachsen dringend gesucht. Ein Schülerprojekt will mit Kochstunden und Profi-Tipps junge Menschen für den Beruf begeistern. Aber gegen den Fachkräftemangel braucht es mehr.

Der Bayerische Brauerbund und der Dehoga Bayern​​​​​​​ haben die „Goldene BierIdee 2024“ verliehen. Die Auszeichnung würdigt Personen oder Initiativen, die sich in besonderer Weise um die Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient machen.

Ob sizilianische Caponata, apulische Focaccia, venezianische Cicchetti oder Arrosticini aus Umbrien - 54 ausgewählte Restaurants in Berlin zeigen von Mittwoch bis Samstag beim Festival  «72 hrs True Italian Food», was sie so alles zu bieten haben. 

Dienstags und mittwochs haben die Restaurants in Amelinghausen in der Lüneburger Heide wegen des Servicekräfte-Mangels in der Regel ihre Ruhetage. Als Alternative startete das Gut Rehrhof ein Pilotprojekt mit Bio-Tiefkühlkost für Selbstversorger.