Nur noch 500 Kiez- und Eckkneipen: Kneipensterben in Berlin

| Gastronomie Gastronomie

Die Berliner Kneipenkultur, einst berühmt für ihre zahlreichen Kiez- und Eckkneipen, befindet sich in einer Krise. Von ehemals 20.000 Kiezkneipen sind laut dem Berliner Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) nur noch 500 Kneipen übrig. Schuld daran sind u.a. steigende Mieten, Lärmbeschwerden oder auslaufende Verträge.  

So berichtet die Bild-Zeitung derzeit über das „Höher's Eck“ in Prenzlauer Berg, eine Eckkneipe mit 120 Jahren Geschichte. Die traditionsreiche Eckkneipe, die in der Vergangenheit ältere Stammgäste und Fußballfans anzog, hat sich im Laufe der Zeit verändert und zieht nun ein vielfältigeres und offenes Publikum an. Diese Veränderungen haben jedoch zu Beschwerden von Nachbarn geführt, die sich über Lärm beschwerten und letztendlich zur Kündigung des Mietvertrags durch die Hauseigentümer führten.

Das „Höher's Eck“ ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren sind viele Kneipen in Berlin verschwunden. Laut DEHOGA ist die Anzahl der Schankwirtschaften, zu denen u.a. auch Bars und Diskotheken gehören, seit 2016 erstmals wieder gesunken. Im Juni 2023 gab es nur noch 2.363 Schankwirtschaften, verglichen mit 3.302 im Mai 2021.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, sind die Gründe für dieses Kneipensterben vielfältig, darunter steigende Mieten, auslaufende Verträge, fehlende Nachfolger und Beschwerden über Lärm. Andererseits erleben viele Kneipen eine Renaissance, indem sie sich anpassen und ein breiteres Publikum ansprechen.

Die SPD-Fraktion in Pankow reagiert auf diese Entwicklung und fordert einen Kneipengipfel. Zudem hat sie einen entsprechenden Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gestellt. Demnach soll der Bezirk bedrohte Gastronomen zukünftig besser unterstützen.

„Traditionsgaststätten haben eine wichtige soziale Funktion. Kiezkneipen wie das Höher‘s sind Orte des Miteinanders, des Austausches und des generationsübergreifenden Zusammenhaltes“, sagte Bezirkspolitiker Thomas Bohla der Bild-Zeitung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main ist um ein Gastronomiekonzept reicher. Die Fast-Food-Kette KFC hat dort ein neues Restaurant eröffnet, das nach eigenen Angaben als einziger Core-Plus-Store in Deutschland gilt. Das Konzept zeichnet sich durch innovative Services, Technologien und ein besonderes Storedesign mit lokalem Bezug aus.

Das Victor’s Fine Dining by Christian Bau im saarländischen Perl-Nennig feierte jetzt ein außergewöhnliches Jubiläum: Seit dem 21. November 2005 ist das Gourmetrestaurant ununterbrochen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Der Festakt versammelte alle saarländischen Ministerpräsidenten der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed zeigt: Weihnachtsfeiern in der Gastronomie bleiben in Deutschland beliebt. Doch angesichts eines engen Budgetgürtels und hoher Preissensibilität müssen sich Restaurants etwas einfallen lassen. Neben gutem Essen und Service wünschen sich die Gäste nämlich vor allem maximale Planbarkeit.

Kloster Eberbach startet ein neues Kapitel seiner Gastronomie. Die Stiftung hat die Bewirtung der Klosterschänke selbst übernommen und eröffnet das Lokal am 16. November 2025 mit einem neuen Konzept. Unter der Leitung von Rosa Roccaro, einer Gastronomin mit sizilianischen Wurzeln, soll ein Ort entstehen, der Kulinarik und Kultur verbindet.

In der Grand Hall Zollverein in Essen fand am 17. November 2025 das große Doppelfinale zur 10. Auflage des Live-Wettbewerbs "Koch des Jahres" statt. Dies stellte einen historischen Moment dar, da die Finalisten von "Koch des Jahres" und "Patissier des Jahres" erstmals gleichzeitig antraten. Die Wettbewerbe wurden vor 1.200 Fachbesuchern und Medienvertretern ausgetragen.

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.