Poller gegen Kinderwagen vor Berliner Café lösen Debatte aus

| Gastronomie Gastronomie

Zwei Poller gegen Kinderwagen vor der Tür eines Cafés in Berlin haben im Internet eine Debatte ausgelöst. Zahlreiche Nutzer bei Twitter kritisierten den Zugang als kinder- und behindertenfeindlich und hinterließen schlechte Bewertungen auf mehreren Portalen. Der Schriftsteller Albrecht Selge hatte einen Schnappschuss des Café-Eingangs hochgeladen und getwittert: «Wow, Poller in der Tür gegen Kinderwagen und Rollstühle. Ich glaub, das ist wirklich #Moabit's unsympathischstes Café.»

Die Betreiberin sagte der dpa am Mittwoch, Kinderwagen hätten in dem sehr kleinen Café immer mehr überhand genommen und wiederholt Schäden, etwa an Wänden, hinterlassen. Die Poller gebe es seit etwa zwei Monaten. Vorher habe man lange und vergeblich per Schild darum gebeten, dass Kinderwagen nicht mit ins Café gebracht werden. Die Frau, die namentlich nicht genannt werden wollte, betonte, sie sei Mutter und habe nichts gegen Kinder. Rollstuhlfahrer hätten die Tür mit den Pollern wegen einer Stufe auch vorher nicht nutzen können und könnten nach wie vor über einen Seiteneingang ins Café kommen.

Albrecht Selge sagte der dpa, er finde die Poller «unmöglich». Über den Wirbel nach seinem Tweet sei er aber überrascht und auch ein bisschen schockiert: Einen Boykott habe er nicht auslösen wollen. Er sei jedoch der Auffassung, dass sich das Platzproblem auch anders lösen lasse, etwa mit einem Abstellplatz für Kinderwagen draußen.

Das zuständige Bezirksamt Mitte schrieb auf Twitter: «Wir haben das bereits an die Beauftragte für Menschen mit Behinderung weitergeleitet.»

Schon 2012 hatte ein Poller gegen Kinderwagen vor einem Café im Prenzlauer Berg bei manchen für Empörung gesorgt. Der Betreiber wehrte sich damals gegen Vorwürfe, damit würden Menschen im Rollstuhl diskriminiert: «Ich würde einen Rollstuhlfahrer auf Händen in den Laden tragen.» Der Bezirk Pankow hielt den Poller damals für ordnungsrechtlich zulässig. (dpa)
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.

In der zweiten Aprilhälfte fand zum 24sten Mal der Sterne-Cup der Köche statt - ein Event, das bekannte Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf die Skipisten in Ischgl bringt. In diesem Jahr war der Kreis kleiner als üblich.

Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt wird der Star-Koch 75. Rückblick auf eine glamouröse Karriere, die vorerst hinter Gittern endete.

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.