Restaurants öffnen wieder in Berlin - was erwartet die Gäste? 

| Gastronomie Gastronomie

In Berlin dürfen die Bürger ab Freitag wieder in Restaurants, Imbissen und Cafés sitzen und essen. Zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr können die Gaststätten in der Corona-Krise ihre Innen- und Außenbereiche aufmachen - vorausgesetzt, sie bieten selbst zubereitete Speisen an. Zwischen den Stühlen müssen sie einen Abstand von 1,5 Meter einhalten und auch sonst vieles beachten. Vor allem was den Datenschutz angeht, bleiben allerdings noch offene Fragen, die auch die Verbraucher betreffen. Ein Überblick.

WERDEN ALLE RESTAURANTS SOFORT WIEDER ÖFFNEN? 

Einige Gastronomen werden wohl noch etwas warten, schätzt der Berliner Gastroverband Dehoga. Zwar ist die finanzielle Situation vielerorts prekär. Der ein oder andere Betrieb werde aber sicherlich schnell merken, dass aufgrund der Vorschriften ein Öffnen noch gar keinen Sinn mache, sagte vor wenigen Tagen Hauptgeschäftsführer Thomas Lengfelder. Ohne Touristen fehle vielen Cafés und Restaurants zudem eine wichtige Einnahmequelle.

ENDLICH WIEDER BERLIN-FEELING MIT CAFÉ-STÜHLEN AUF DEM BÜRGERSTEIG?

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Berlin steht derzeit mit den Bezirken in Kontakt, um genau darüber zu verhandeln. Das Problem: Es muss für Passanten genug Platz sein, um gefahrlos an den Gästen vorbeigehen zu können. Es wird deshalb diskutiert, die Sitzmöglichkeiten vom Bürgersteig auf Parkstreifen oder sogar die Straße zu verlagern. Bislang bietet etwa der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg diese Möglichkeit an. Bis zum kommenden Sonntag, 18.00 Uhr, können die Betriebe dort «Platzbedarfe im ruhenden Parkraum oder auch auf der Fahrbahn» anmelden.

Doch die Regelungen dürften in jedem Bezirk sehr unterschiedlich sein. Das Bezirksamt Mitte etwa lehnt es in einem Schreiben an die anderen Bezirke ab, gastronomische Flächen auf den Straßen einzurichten. Der bürokratische Aufwand für Betriebe und Behörden stünde in keinem Verhältnis zu den gewonnenen Flächen, heißt es darin.

WAS IST MIT KNEIPEN?

«Reine Schankwirtschaften, also Bars und Kneipen, müssen geschlossen bleiben. Auch Rauchergaststätten und Shisha-Bars dürfen weiterhin nicht öffnen», hat die Senatsverwaltung festgelegt. Wann diese Betriebe öffnen dürfen, steht noch nicht fest.

KANN ICH ALLE MEINE FREUNDE INS RESTAURANT MITNEHMEN?

Die Restaurants dürfen nur alleine, mit den Angehörigen des eigenen oder den Bewohnern eines weiteren Haushalts besucht werden. Eine Obergrenze, wie viele Menschen an einem Tisch sitzen dürfen, gibt es allerdings nicht. Weil die Betriebe aber auf die Abstandsregel achten müssen, werden in den Restaurants weniger Gäste Platz haben als sonst.

WAS MUSS ICH SONST NOCH BEACHTEN?

Nicht allzuviel. Eine Maskenpflicht wie in Geschäften gibt es für die Kunden nicht. Allerdings muss das Servicepersonal Mund-Nase-Bedeckungen tragen. Auf eine maximale Aufenthaltsdauer für Gäste hat der Senat ebenfalls verzichtet. 

MUSS ICH AM EINGANG MEINE ADRESSE HINTERLASSEN?

Möglicherweise. Der Senat empfiehlt den Unternehmen dringend, «Systeme zur Nachverfolgung möglicher Infektionsketten zu installieren.» Empfohlen wird demnach «die Erstellung einer Anwesenheitsliste, in welcher die Gäste ihren vollständigen Namen, ihre Adresse und Kontaktdaten hinterlegen». Doch das ist nicht verpflichtend. In welcher Form und welche Daten am Ende von den Gästen erhoben werden, kann jedes Restaurant selbst entscheiden.

WAS PASSIERT MIT MEINEN DATEN?

Auch hier gibt es noch einige offene Fragen. Fest steht bislang, dass die erhobenen Daten nach vier Wochen gelöscht werden müssen. Die Listen müssen außerdem sicher verschlossen aufbewahrt werden. «Sie dienen ausschließlich der Nachverfolgung von Infektionsketten und dürfen nur Personen zugänglich gemacht werden, die mit der Nachverfolgung von Infektionsketten beauftragt sind», teilte die Senatsverwaltung für Wirtschaft mit. Derzeit erarbeitet der Datenschutzbeauftragte des Landes Berlin ein Konzept mit genauen Vorgaben für die Betriebe. Darin soll auch geklärt werden, wie die Daten am Ende entsorgt werden können, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.

Dass Restaurants No-Show-Gebühren erheben, ist seit zehn Jahren ein laufender Prozess und in der gehobenen Gastronomie vielerorts der neue Standard. Immer mehr Restaurants in Deutschland bitten Gäste, die nicht erscheinen, zur Kasse. Wo die Gebühr erhoben wird, ist sie allerdings nur selten fällig.

Bereits zum fünften Mal hat METRO den Preis für nachhaltige Gastronomie verliehen. Ausgezeichnet wurden Gastronomiebetriebe für ihre kreativen nachhaltigen Konzepte und Initiativen. Erster Preisträger ist das Restaurant Ronja im Ringlokschuppen aus Mülheim an der Ruhr.

Immer wenn der Guide Michelin erscheint, werden Erfolgsgeschichten geschrieben oder tritt kurioses zu Tage. Rekordverdächtig dürfte die Auszeichnung des Romantik Hotels und Restaurant Hirsch auf der Schwäbischen Alb sein. Inhaber und Küchenchef Gerd Windhösel hat in diesem Jahr zum dreißigsten Mal einen Michelin-Stern erkocht.

Mit ihren «Neni»-Restaurants hat die Wiener Gastronomin Haya Molcho die orientalische Küche bekannt gemacht. Ein Teil der Erlöse eines neuen Gerichts kommt nun einem Schulprojekt in Marokko zugute.

Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat mit zögerlichen Bestellern in Nordamerika zu kämpfen. Die USA und Kanada erwiesen sich im ersten Quartal weiter als Klotz am Bein und überschatteten das leichte Wachstum in Nord- und Westeuropa.

Der weltweit größte Franchisenehmer von TGI Fridays will die Kette kaufen und an die Börse bringen. Die Casual-Dining-Marke hat eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Hostmore plc über eine Übernahme aller Aktien im Wert von 220 Millionen Dollar getroffen. Es geht um fast 600 Restaurants in 44 Ländern.

Die Sonne lacht, kühle Getränke locken - und Cannabis-Rauchschwaden ziehen durch den Biergarten. Manche genießen die neue Freiheit, andere ärgern sich. Wie stehen die Bundesbürger zum neuen Leben mit der Droge?

Die Teil-Legalisierung von Cannabis konnte Bayern nicht verhindern. Dafür erlässt die Staatsregierung nun Verbote für konkrete Bereiche. In Bayern wird das Kiffen auf Volksfesten und in Biergärten komplett verboten,