Sommelier Maximilian Wilm auf dem Weg zur Weltmeisterschaft

| Gastronomie Gastronomie

Am 12. Februar entscheidet sich in der „Paris La Défense Arena“ wer nach Marc Almert den Titel „ASI Best Sommelier of the World“ tragen darf. Für Deutschland tritt der Wahl-Hamburger Maximilian Wilm aus dem Kinfelts Kitchen & Wine an. Im November 2019 wurde der gebürtige Franke als „Bester Sommelier Deutschlands“ ausgezeichnet. Damit qualifizierte er sich für die Weltmeisterschaft in Paris, die aufgrund der Pandemie verschoben wurde (Tageskarte berichtete).

Doch wie genau bereitet man sich auf einen solchen Wettkampf vor? Maximilian Wilm gibt einen Einblick in seinen Terminkalender der letzten Monate vor dem „ASI Best Sommelier of the World Contest“.

„Ich habe großen Respekt vor der Weltmeisterschaft und den fantastischen Kolleginnen und Kollegen, auf die ich in Paris treffen werde. Schließlich repräsentiere ich während der WM die Gesamtheit aller deutschen Sommelières und Sommeliers“, sagt Maximililan Wilm. „Umso wichtiger ist es, dass ich gut vorbereitet in Paris antrete. In den Trainingsphasen habe ich mit Marc Almert nicht nur den amtierenden Weltmeister an meiner Seite, sondern auch einen engen Freund, der mich zusammen mit dem Team der Sommelier-Union Deutschland coacht und mich in den letzten zwei Jahren super unterstützt hat.“

Der Weg nach Paris

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft begann für den Sommelier mit der Teilnahme am Wettbewerb „Best Sommelier of Europe and Africa“ im November 2021 in Zypern – dort belegte er den sechsten Platz. „Nach der EM haben wir zusammen mit den Kandidaten aus den Niederlanden und Belgien eine Trainingsgruppe gegründet. Wir schicken uns gegenseitig monatlich verschiedene Theoriefragen zu und sind im intensiven Austausch“, erzählt Maximilian Wilm. Internationale Zusammenarbeit ist generell ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung: Im vergangenen Juli stand beispielsweise ein zweitägiges Training mit Marc Almert in Frankfurt auf dem Plan – zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus England, Portugal, Belgien, Luxemburg und Südafrika.

Darüber hinaus ist Maximilian Wilm Teilnehmer des Sommelier College. Die Seminartage im März und November 2022 sind ein weiteres Puzzlestück im Rahmen der Vorbereitung. Dazu gehören selbstverständlich auch diverse Weinreisen in wichtige Weinbauregionen – in den letzten zwölf Monaten standen z.B. die Pfalz, Cognac, die Champagne, das Dourotal, die Mosel und Madeira auf dem Programm.

Eine weitere Reise führte Maximilian Wilm im letzten Oktober nach Belgrad. „Hier war ich Gastkandidat auf der „Balkan Sommelier Challenge“. Von den insgesamt 30 Kandidatinnen und Kandidaten nahmen neun Gäste aus Ländern wie Polen, Norwegen oder Schweden teil, die sich ebenfalls auf die WM vorbereiten. Das hat mir schon einen guten Vorgeschmack auf Paris gegeben.“

Solche Wettbewerbe dienen letztlich der eigenen Kalibrierung. Sie legen etwaige Schwächen offen, die bis zur WM abgestellt werden können. Als Sommelier im Kinfelts Kitchen & Wine gehört das Mixen von Cocktails beispielsweise nicht zu Maximilian Wilms alltäglichen Hauptaufgaben. Deshalb frischte er seine Drinks-Kenntnisse im Rahmen eines Trainings in der renommierten Kölner Sudermanbar auf. Das Barteam trainierte mit ihm die gängigen Rezepte und verriet die wichtigsten Abläufe rund um das Arbeiten in einer Spitzenbar. Um sein Spirituosenwissen abzurunden, reiste Maximilian Wilm an die Mosel zu einem der besten Brenner Deutschlands. Zusammen mit Hubertus Vallendar verkostete er rund 300 Spirituosen, um herauszufinden, anhand welcher Merkmale er verschiedene Spirituosen am besten unterscheiden kann. Auch Bier stand auf dem Programm: bei Oliver Wesseloh in der Kreativbrauerei Kehrwieder gab es ein intensives Bier-Tasting, um auch in diesem Bereich punkten zu können.

Neben diesen fixen Terminen, gehört auch eine Menge Eigeninitiative dazu. „Ich trainiere aktuell rund 1-2 Stunden Theorie täglich. Welche Käsesorten gibt es? Wie wird Mezcal hergestellt? Wie gieße ich einen Oolong Tee auf? Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Sake? Das Spektrum ist riesig“, erzählt Maximilian Wilm. „Seit November treffe ich mich zudem zweimal die Woche zum Training mit meinem geschätzten Kollegen und Freund Torsten Junker in der wineBANK Hamburg. Hier geht es vor allem um klassische Serviceaufgaben, Blindtastings und Weinempfehlungen zu bestimmten Speisen. Das macht richtig Spaß!“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

The Duc Ngo serviert vor allem asiatische Fusion-Küche. Doch der Berliner Koch will auch deutsches Essen wieder hip machen. Ngo kam 1979 aus Vietnam nach Deutschland. Er betreibt eigenen Angaben nach hierzulande 14 Restaurants.

Die Teilnehmer für die diesjährige Ausgabe des Live-Wettbewerbs Koch des Jahres stehen fest. Im schriftlichen Vorentscheid konnten sich sechzehn Kandidaten aus 400 Bewerbungen durchsetzen. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena im Halbfinale des Wettbewerbs antreten.

Der Guide Michelin hat in Hamburg seine Sterne für die Restaurantküchen in Deutschland verliehen – so viele wie nie zuvor. Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern schmücken. Neu im Sterne-Olymp mit drei Sternen ist das oberbayerische Restaurant «Ess:enz» von Edip Sigl.

Das Restaurant „Prosecco“ ist seit mehreren Jahrzehnten ein beliebtes Lokal in Salzburg. In vier Wochen wird das Lokal den Namen allerdings in „Animo by Aigner“ ändern müssen. Der Grund: der italienische Weinverband Prosecco hat mit rechtlichen Schritten gedroht.

Während des Frühlingsfestes in Stuttgart darf auf dem gesamten Gelände am Neckar kein Cannabis geraucht werden. Zuvor hatten sich schon die Festwirte gemeinsam darauf verständigt, Kiffen in den Zelten nicht zu erlauben.

Bahn frei für burgerme’s ersten DB Store. Das Unternehmen geht erstmalig eine Kooperation mit der Deutschen Bahn ein. Anfang April hat burgerme seine Tore am Hauptbahnhof in Dessau geöffnet.

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in 155 Tourismusorten geben Anlass zur Sorge: Ein Rückgang im Gastronomieangebot droht Urlaubern wie Einheimischen den Platz am Wirtshaustisch zu erschweren.

Pressemitteilung

Die Suche nach innovativen Produkten und Konzepten für die Gastronomie, Hotellerie und Catering hat wieder begonnen! Der Gastro Vision Förderpreis geht in die nächste Runde und ruft Gründer, Startups und Visionäre auf, sich zu bewerben. Bereits zum 17. Mal zeichnet der Preis herausragende Ideen und kreative Unternehmertätigkeit in den zwei Kategorien aus. Die Bewerbung ist gestartet und läuft bis 15. September 2024.

Das Stuttgarter OhJulia-Restaurant von Marc Uebelherr ist bald Geschichte. Die Gustoso Gruppe hat die Fläche im Breuninger Dorotheen Quartier übernommen und wird hier demnächst ein Restaurant ihrer italienischen Formel „60 seconds to napoli” realisieren.

Die Avolta AG feiert die Eröffnung von The Burger Federation am Flughafen Düsseldorf. Es ist das erste Mal, dass der Anbieter ein Konzept an einen deutschen Flughafen bringt. Das Restaurant bietet Reisenden Burger-Kreationen im Ambiente eines amerikanischen Farmhauses.