Technologie-Nachhilfe für Gastronomen

| Gastronomie Gastronomie

Unabhängige Restaurantbetreiber sehen im Lieferdienst, in administrativen Tätigkeiten und in der Personaladministration die größten Herausforderungen. Schulungsinteressen der Wirte konzentrieren sich jedoch auf das Management von Beschaffungskosten, Kochtechniken und die Prognostizierung der Nachfrage. Eine Studie will Gastronomen ermuntern, mehr Digital-Schulungen zu besuchen.

Der METRO Chair of Innovation, ein von der METRO AG gesponserter Lehrstuhl an der Ecole hôtelière de Lausanne (EHL), hat vor kurzem seine neuesten Studienergebnisse zum Aufbau einer innovativen Lerngemeinschaft veröffentlicht, um selbstständige Gastronomen zu unterstützen und sie zu motivieren, an Schulungen zu digitalen Tools teilzunehmen. Selbstständige Gastronomen sehen sich steigendem Druck von großen Kettenbetreibern gegenüber, von denen viele im Rahmen ihrer globalen Wachstumsstrategien vermehrt Technologielösungen einsetzen. Die selbstständigen Unternehmer sind sich dabei teilweise gar nicht bewusst, welchem Wettbewerb sie für ihr eigenes Überleben gegenüberstehen. Diese neueste Studie konzentriert sich auf die Herausforderungen von Gastronomen und ihre Einstellung in Bezug auf Schulungen sowie auf Bildungsinnovationen aus anderen Geschäftsbereichen, um den Aufbau von Lerngemeinschaften, sogenannte Learning Communities, zu ermöglichen. Das Konzept stellt einen innovativen Ansatz zur Schulung selbstständiger Restaurantbesitzer dar. Berücksichtigt werden die in dieser Branche immerwährenden Herausforderungen wie Zeit- und Geldmangel, sowie wirtschaftliche Herausforderungen, Interessensgebiete, vorhandener Digitalisierungsgrad sowie bevorzugte Schulungsformate.

Für die Studie wurden Interviews mit über 50 selbstständigen Restaurantbetreibern, Wissenschaftlern, Experten und Gaststättenverbänden durchgeführt. In Frankreich, Italien und Spanien wurde zudem eine Umfrage unter mehr als 2.300 Restauranteigentümern, -leitern, Köchen und METRO Kunden durchgeführt, da diese Länder als repräsentatives Europa-Set für die Studie ausgewählt wurden. Die Interviews und Umfrageergebnisse wurden analysiert, um aus den Daten ein Konzept für die Learning Community auszuarbeiten. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass die größten Herausforderungen für unabhängige Restaurantbetreiber im Lieferdienst, in administrativen Tätigkeiten und in der Personaladministration liegen. Demgegenüber konzentrieren sich ihre Hauptschulungsinteressen jedoch auf das Management von Lebensmittel-, Getränke- und anderen Beschaffungskosten, die Beherrschung von Kochtechniken und die Prognostizierung der Nachfrage. Diese Diskrepanz zwischen den erkannten Herausforderungen und den Interessensgebieten hat Erkenntnisse zu dem Aufbau des Learning Community-Konzepts beigetragen. Das Konzept bietet Lösungen an, die Gastronomen in den Themen schult, für die sie sich interessieren, und sie dabei gleichzeitig schrittweise auch an kritischere Themen heranführt und den verstärkten Austausch der Gastronomen untereinander anstößt.

„Die Learning Community bietet nicht nur ein gezieltes und innovatives Schulungskonzept zu einschlägigen Technologien, sondern befasst sich auch mit allen zentralen Herausforderungen, denen sich selbstständige Gastronomen im Geschäftsalltag gegenübersehen“, sagt Dr. Christine Demen Meier, Leiterin des METRO Chair of Innovation. Wie von dem Forschungsteam, bestehend aus Dr. Christine Demen Meier, Caroline Guigou und Isabelle Vetterli, dargestellt, setzt diese innovative Bildungslösung auch Gaming-Elemente ein, um die Lernerfahrung zu verbessern, die Teilnehmer bei der Stange zu halten und sie dabei zu unterstützen, ein Verständnis für digitale Inhalte zu entwickeln.

„Die erste gemeinsam mit dem METRO Chair of Innovation durchgeführte Studie hat uns gezeigt, wie Gastronomen Technologien einsetzen und welche Gründe es gibt, wenn sie dieses nicht tun. Gastronomen vermeiden oftmals neue Technologien aus Mangel an Zeit, Kenntnis und Ressourcen. Mit dieser Folgestudie sind wir noch tiefer eingestiegen, um Lösungen zu finden, die genau an diesem Punkt ansetzen: Welche Lernkonzepte und Unterstützung können wir Gastronomen bieten, damit sie am Puls der Zeit bleiben und das Lernen mit geringem Ressourceneinsatz in ihr tägliches Leben integrieren können?“, so Frédéric Schumacher, Leiter Innovation bei Hospitality Digital, einem Unternehmen der METRO AG. „Unser Ziel ist es, Gastronomen bei der Einbindung digitaler Tools zu unterstützen, die ihre Arbeitsprozesse vereinfachen, damit sie so mehr Zeit für das haben, was wichtig ist.“

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.

Der zeitweise Wechsel vieler Beschäftigter ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie, macht Betriebskantinen weiter zu schaffen. 2023 verbuchte das Branchensegment, zu dem etwa auch Caterer zählen, einen Umsatzrückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.

Bei kühlen Temperaturen ist am Samstag auf dem Cannstatter Wasen das 84. Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet worden. Tierschutzaktivisten stürmten beim traditionellen Fassanstich die Bühne im Göckelesmaier-Festzelt. In Videos in den sozialen Netzwerken ist zu hören, wie das Publikum die Aktivisten ausbuhte.