Zwei Schläge bis zum Bier - Cannstatter Wasen ist eröffnet

| Gastronomie Gastronomie

Nur zwei kräftige Schläge braucht Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU), dann steckt der goldene Zapfhahn im Bierfass auf der Bühne des Festzelts. Zwei Schläge weniger als im vergangenen Jahr sind nötig, bis Innenminister Thomas Strobl (CDU) den ersten Krug Bier in der Hand hält und das 177. Cannstatter Volksfest beginnt. Der Anstich wird live in die anderen Festzelte übertragen, denn: Dort darf erst ausgeschenkt werden, wenn das erste offizielle Fass offen ist.

Bis zum 13. Oktober wird auf dem Festgelände am Neckar-Ufer gefeiert, geschunkelt, gesungen und getrunken. Das Volksfest im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt ist - nach dem Münchner Oktoberfest - das zweitgrößte der Welt. Rund 300 Schausteller, Wirte und Marktkaufleute hoffen auf gute Geschäfte. Erwartet werden mehr als vier Millionen Besucher. Ob es mehr werden oder weniger, hängt auch stark vom Wetter ab. Im vergangenen Jahr waren offiziell 4,3 Millionen Menschen gezählt worden.

Nach den jüngsten mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlägen in Solingen und München sowie Messerangriffen auf dem Frühlingsfest und in der EM-Fanzone auf dem Stuttgarter Schlossplatz steht in diesem Jahr besonders die Sicherheit der Volksfestbesucher im Fokus. 

Nopper: Kann Vorkommnisse nie ausschließen

Innenminister Strobl gab sich zuversichtlich: «In Stuttgart feiert man fröhlich und friedlich, das hat Stuttgart bei der EM bewiesen», sagte der CDU-Politiker. 

Hundertprozentige Sicherheit kann es aus Sicht von Oberbürgermeister Nopper ohnehin nicht geben. «Sie können in diesem irdischen Leben nie irgendwelche Vorkommnisse ausschließen, aber wir geben unser Bestes, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten», sagte Nopper der dpa.

Nach Angaben der Veranstalter sollten die Sicherheitsvorkehrungen nicht erhöht werden. Laut Innenministerium sorgen knapp 2.400 Polizistinnen und Polizisten für Sicherheit. Wie in den vergangenen Jahren sind Taschenkontrollen am Eingang geplant. Zudem setzt die Polizei auf Videoüberwachung. 

Mit der «Wasenboje», einem Container auf dem Festgelände, soll es wie im vergangenen Jahr zudem eine Anlaufstelle insbesondere für Mädchen und Frauen geben, die Hilfe benötigen, weil sie etwa belästigt wurden, die eigene Gruppe verloren oder zu viel getrunken haben. Das «Wasenboje»-Team ruft auch ein Taxi für eine sichere Heimfahrt oder begleitet Frauen und Mädchen zur Polizei. Neu ist nach Angaben des Projektleiters eine Handynummer, über die das Team zu erreichen ist.

Fünf neue Attraktionen und teureres Bier

Auch bei den Attraktionen gibt es Neues: Neben bekannten Fahrgeschäften wie der «Wilden Maus», der Wildwasserbahn und dem Riesenrad gibt es auf dem Wasen fünf Attraktionen, die in diesem Jahr Premiere feiern: die Achterbahn «Crazy Mouse», die im Gegensatz zur «Wilden Maus» drehende Gondeln hat, das Karussell «Booster» sowie die beiden Laufgeschäfte «Krumm- und Schiefbau» und «Heroes City XXL». Außerdem soll es mit dem «Spiel-Palast» eine weitere Losbude geben.

Nicht neu ist dagegen, dass der Bierpreis im Vergleich zum Vorjahr wieder ein wenig gestiegen ist: Eine Maß soll auf dem Volksfest in diesem Jahr zwischen 13,30 Euro und 14,70 Euro kosten. Im Hofbräu-Zelt werden für den Liter Bier beispielsweise 14,40 Euro fällig, das wären 80 Cent mehr als im vergangenen Jahr. Vor zehn Jahren 2014 kostete ein Liter Maß im Hofbräu-Zelt noch 9,20 Euro. Für ein halbes Hähnchen müssen dort in diesem Jahr 15,60 Euro gezahlt werden. 

Immerhin: Das Bier auf dem Münchner Oktoberfest ist teurer. Dort kostet die Maß Bier in diesem Jahr bis zu 15,30 Euro. Allerdings wird das Wiesn-Bier auch eigens für das Volksfest gebraut und ist mit etwa sechs Prozent Alkoholgehalt besonders stark. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht unter der Bezeichnung «Gin» vermarktet werden. Das Gericht stellte fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.

In München hat der "Yours – Club of Wine" seine Türen geöffnet und etabliert einen Ort, der Wein, Genuss und Kultur verbinden soll. Das Konzept basiert auf einer exklusiven Mitgliedschaft, die Zugang zu den Clubräumen, einem kuratierten Weinprogramm und Veranstaltungen ermöglicht.

Das Kalle Neukölln in Berlin erweitert sein Angebot deutlich. Ein Highlight ist die Eröffnung des Rooftop-Restaurants The Dawn im April 2026. Es ist eine der mehreren Neuerungen, zu denen auch eine Music Hall und ein ganzjährig nutzbarer Dach-Pool gehören. Der Vermietungsstand des revitalisierten ehemaligen Kaufhauses liegt bei rund 90 Prozent.