Barrierefreie Hotels gefragt: Menschen mit Behinderung verreisen immer öfter

| Hotellerie Hotellerie

Die Nachfrage nach barrierefreien Hotels steigt künftig deutlich. Denn Menschen mit Behinderung bleiben keinesfalls immer Zuhause, sondern sind zunehmend mobil und unternehmungslustig. 862 Millionen Tages- und Mehrtages-Trips bis zum Jahr 2020 werden Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Aktivität zwischen 15 und 64 Jahren sowie Senioren innerhalb der Europäischen Union pro Jahr unternehmen. Das prognostiziert die EU in einer Studie. Von 2012 bis 2013 lag die Zahl noch bei 783 Millionen Reisen. Das entspricht einem Plus von neun Prozent. Menschen mit Behinderung verreisen im Jahr durchschnittlich für 6,7 Nächte. Bei den Senioren über 65 Jahre waren es im Schnitt 5,5 Übernachtungen in einem Jahr.

Marktpotenzial für barrierefreie Hotels ist vorhanden

Behindertengerechte Hotels sind ein Angebot, das für eine wachsende Zielgruppe interessant ist. Die Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland steigt laut dem Statistischen Bundesamt seit Jahren stetig an. 2017 zählten 7,8 Millionen Menschen zu dieser Gruppe - 1,3 Millionen mehr als im Jahr 1995. Vier Millionen von ihnen sind zurzeit 65 Jahre alt oder älter, rund 1,5 Millionen Menschen sind 55 bis 65 Jahre alt und knapp eine Million ist im Alter zwischen 45 und 55 Jahren.

Und schon heute ist die Nachfrage groß: Eine behindertengerechte Ausstattung ist für 42 Prozent der Deutschen bei der Wahl eines Hotels wichtig. Für fünf Prozent ist ein entsprechendes Angebot sogar ausschlaggebend. Das zeigt die bevölkerungsrepräsentative Scandic-Befragung "Hoteltrends 2018".

Hotelbranche am Zug

"Die Hotellerie muss auf die steigende Nachfrage reagieren und barrierefreier werden", sagt Michel Schutzbach, Head of Europe Scandic Hotels. "Dafür sind Investitionen in bauliche Maßnahmen wie stufenfreie Unterkünfte, extrabreite Flure, breite Türen und niedrige Waschbecken notwendig. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Mitarbeiter speziell für die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren." Scandic hat die Barrierefreiheit in seinen Häusern zum Standard gemacht. Es gilt ein 135-Punkte-Plan, an den sich alle neuen oder kürzlich renovierten Hotels der Kette halten müssen. 90 Punkte aus dem Katalog sind verbindlich vorgeschrieben; sie werden bereits von ausnahmslos allen Scandic-Hotels erfüllt. Darunter fallen Anforderungen wie Haltegriffe an den Toiletten oder höhenverstellbare Betten.

Zimmer für alle

Eine Schlüsselrolle spielt das Konzept "Design für alle". "Früher sahen behindertengerechte Hotelzimmer eher aus wie Krankenhauszimmer", sagt Schutzbach. "Bei Scandic sind alle Zimmer gleich gut gestaltet. Unsere cleveren Lösungen für unsere Gäste mit Handicap sind kaum zu sehen - außer für diejenigen, die sie brauchen, wie vibrierende Wecker oder integrierte Hörgeräteverstärker für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen." Scandic ist die einzige Hotel-Marke mit einem Director Accessibility, also seinem Zuständigen für Barrierefreiheit. Magnus Berglund sorgt dafür, dass die Hotelkette sich immer weiterentwickelt und Mitarbeiter in allen Bereichen entsprechend geschult werden. Für sein Engagement ist Scandic mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wie diverse indische Medien berichten, hatte die Abteilung für Wirtschaftsdelikte (Economic Offences Wing, EOW) der Polizei von Mumbai einen Vertrauten des Eigentümers des Reiseunternehmens Cox & Kings vor zwei Wochen festgenommen. Bei dem Mann handelte es sich um Ajit Menon, der auch CEO der Hotelkette Meininger ist.

Pressemitteilung

Neue Technologien verändern die Hospitality-Branche, zahlreiche Tools sorgen für neue Arbeitsabläufe, Künstliche Intelligenz (KI) hat längst Einzug ins Gastgewerbe gehalten. Die Branche steckt bereits mitten in der digitalen Revolution. Diese bietet uns viele Chancen, wie effizientere Prozesse und eine nahtlose, zeitunabhängige Kommunikation – innerhalb des Teams wie auch zwischen Hotel und Gast.

In das Hotel „Das Graseck“ bei Garmisch-Partenkirchen kamen Gäste schon immer per Seilbahn. Jetzt gibt es eine neue Anlage für das ehemalige Forsthaus, das heute ein familiengeführtes Boutique-Hotel ist: Die einzige vollautomatische Seilbahn in Deutschland im öffentlichen Betrieb.

Die zu den Minor Hotels gehörende NH Hotel Group firmiert ab sofort unter dem Namen Minor Hotels Europe & Americas. Der Schritt soll die eine einheitliche, wiedererkennbare Corporate Identity fördern.

Die Blumenkunstwerke des Murnauer Floristen Andreas Müssig spielen im Naturhotel Alpenhof Murnau am Staffelsee eine zentrale Rolle. Müssig zählt zu den besten Floristen Deutschlands und lässt interessierte Gäste auch aktiv an seiner Blumenkunst teilhaben und gibt wertvolle Tipps für zuhause.

Der Apartment-Anbieter limehome vergrößert sein Portfolio im ersten Quartal 2024 um knapp 14 Prozent. Bis Ende März unterzeichnete das Unternehmen insgesamt 800 neue Apartments in sieben Ländern. limehome sieht sich als eines der am schnellsten wachsenden Hospitality-Unternehmen in Europa.

2019 fand die Formel 1 zum bisher letzten Mal am Hockenheimring statt. Seither gibt es immer wieder Gespräche über eine Rückkehr. Nun lässt der geplante Einstieg neuer Investoren hoffen. Ein Hotel und eine Motorworld sollen entstehen.

Amsterdam kämpft gegen den Ansturm des Massentourismus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt 21 Millionen Hotelübernachtungen. Deshalb hat die Stadt nun beschlossen, "Nein zu neuen Hotels" zu sagen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die FBMA-Stiftung hat am Wochenende die Brillat Savarin-Plakette im Seetelhotel Villa Esplanade an Rolf Seelige-Steinhoff von den Seetelhotels auf Usedom verliehen. Seelige-Steinhoff ist der 67. Plakettenträger und wird für seine unternehmerischen Erfolge geehrt.

Ein tragischer Unfall hat eine Familie in Düsseldorf erschüttert: Eine Jugendliche stürzt aus der sechsten Etage eines Hotels in die Tiefe und erliegt ihren Verletzungen im Krankenhaus.