Corendon Village Hotel: Boeing 747 überquert Autobahn

| Hotellerie Hotellerie

Über die Boeing 747-400, die vom Flughafen Schiphol aus nach Amsterdam ins Corendon Village Hotel geliefert wurde, hatten wir bei Tageskarte bereits berichtet. Jetzt hat das Unternehmen Bilder des imposanten Transports des Jumbos in den Hotelgarten geliefert.

Dienstagnacht trat die Boeing ihre letzte Reise vom Flughafen Schiphol an. Das demontierte Flugzeug wurde auf einem Anhänger des spezialisierten Transportunternehmens Mammoet platziert, um die 12,5 Kilometer bis zum Hotel zu bewältigen. Auf dieser Strecke mussten 17 Straßengraben, die Autobahn A9 sowie eine Landstraße überquert werden. Die A9 konnte in der Nacht von Freitag auf Samstag erfolgreich bewältigt werden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag überquerte das Transportunterfangen den Schipholweg und konnte danach rücklings im Hotelgarten geparkt werden, was 57 Bewegungen erforderlich machte. Der spektakuläre Transport zog weltweite Aufmerksamkeit auf sich und wurde zum Gegenstand nationaler sowie internationaler Berichterstattung.
 

Bei der Boeing 747, der nach 30 Jahren zuverlässiger Dienstleistung ein neues Endziel im Hotelgarten zugeteilt wurde, handelt es sich um das ehemalige KLM-Flugzeug 'City of Bangkok'. Das Flugzeug bringt mit über 64 m Breite und 71 m Länge ein Gewicht von 160 Tonnen auf die Waage. Um Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten wurde das Flugzeug auf 1,5 m hohe Stahlsockel angehoben, ein Gewicht von insgesamt 15 Tonnen Stahl. Die Stahlsockel sind auf Schwerbetonplatten errichtet und somit stark genug, dem enormen Gewicht standzuhalten.

Im Laufe dieses Jahres wird die Boeing zu einem 5D-Erlebnis umgewandelt. Besucher haben die Möglichkeit, sich auf, über oder unter dem Flugzeug fortzubewegen und verfügen über Zugang zu Stellen, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind. Sie können den Cargo-Bereich besuchen, in dem das Gepäck verladen wird, sich über die Tankvorgänge des Flugzeuges informieren, einen Blick in die Küche der Businessclass werfen und sich im Cockpit am Oberdeck umschauen. Sogar ein Spaziergang auf den über 30 Meter langen Flügen ist möglich. Zusätzlich werden Besucher auf eine Reise durch die Luftfahrtgeschichte geschickt. Die Reise beginnt mit dem alten Menschheitstraum vom Fliegen, informiert Besucher über die ersten ernstzunehmenden Flugversuche um 1900 herum und gibt Auskunft über die Entwicklung der Boeing 747. Das 5D-Erlebnis macht den Höhepunkt der Reise aus und lässt Besucher sämtliche Facetten des Fliegens erleben. Der Garten, der der Boeing als Standort dient, gilt zum Teil als Ökozone, kann von Hotelgästen besucht und als Festivalgelände genutzt werden.

Corendon-Gründer Atilay Uslu hatte ein Zimmer im Hotel gebucht, und zwar genau so gelegen, dass die Nase der Boeing sich direkt vor seinem Fenster befände - vorausgesetzt, alles verliefe nach Plan. "Als ich morgens die Vorhänge zurückzog, sah ich sie in ihrer ganzen Pracht. Es wurde mir klar, dass wir es nach Monaten der Vorbereitung tatsächlich geschafft hatten, das Flugzeug unter vielen Anpassungen und Ausmessungen an seinen Zielort zu verfrachten. Das raubt einem einfach den Atem", so Uslu.

Corendon sprach der Kooperation der Gemeinde Haarlemmermeer, Behörden, verschiedenen Unternehmen sowie seinen eigenen Mitarbeitern, ohne deren Hilfe dieses Kunststück niemals stattgefunden hätte, seinen Dank aus.

Der Transport des Flugzeugs fiel mit den Feierlichkeiten des ersten Testflugs der Boeing 747 am 9. Februar 1969 vor genau fünfzig Jahren zusammen. Die 747 gilt als Kultflugzeug und war bis 2007 das größte Flugzeug weltweit. Es konnte 2,5-mal mehr Passagiere transportieren als herkömmliche Flugzeugtypen und war das erste Großraumflugzeug mit zwei Gängen. Das Oberdeck mit Cockpit ist ein weiteres Merkmal des Flugzeugs. 1971 machte KLM die erste Boeing 747 zu einem Teil seiner Flotte. Die Taufe des Flugzeugs 'City of Bangkok', das die Flotte 1989 vergrößerte, wurde von neun thailändischen Mönchen vollzogen. Nach beinahe 30 Jahren loyaler Dienstzeit ziert das nachlackierte Flugzeug nun den Corendon-Hotelgarten.

Der Transport in Zahlen

Hinter der letzten fünftägigen Reise der Boeing verbergen sich beeindruckende Arbeitsvorgänge. Zunächst musste das Flugzeug acht Kilometer über den Flughafen Schiphol transportiert werden, gefolgt von 4,5 weiteren Kilometern über Stock und Stein. Das spezialisierte Transportunternehmen Mammoet transportierte das 160 Tonnen schwere Flugzeug auf einem Anhänger, der mit 200 Tonnen selbst noch mehr auf die Waage brachte. Der Anhänger verteilte das Gewicht der Boeing auf über 192 Räder. Um zu vermeiden, dass der Anhänger im sumpfigen Boden steckenblieb, wurde eine Spezialstraße aus ca. 2100 Metallplatten von jeweils 1500 Kilogramm errichtet. Die 17 Straßengraben wurden mittels speziell konstruierter Brücken überquert. Der Anhänger bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 5 kmh fort und wurde von Mammoet-Mitarbeitern ferngesteuert, die neben dem Anhänger herliefen. Der Anhänger wurde von zwei sogenannten Power Packs betrieben, mit einer Kapazität von jeweils 390 kW, die über 1000 PS erzeugten. Der Transport erforderte 18 Drehungen, von denen die ersten sieben noch im Flughafen stattfanden.

Corendon gilt auf dem niederländischen und belgischen Reisemarkt als führender Reiseveranstalter, Fluggesellschaft und Hotelkette. 2018 übernahm Corendon mit Freude die Verantwortung für die Reisen von über 750.000 Urlaubern zu sonnigen Destinationen innerhalb und außerhalb Europas. Corendons Luftfahrtgeschäft umfasst Corendon Dutch Airlines, Corendon Airlines Europe sowie Corendon International Airlines mit einer Gesamtflotte von achtzehn Flugzeugen. Corendon Hotels & Resorts verfügen über zehn Hotels und Resorts in den Niederlanden, in der Türkei, auf Ibiza und Curaçao. Corendon zeichnet sich aufgrund seiner attraktiven Preise, seiner geradlinigen Vorgehensweise und umfangreichen Erfahrungswerte in der Reisebranche durch eine starke Marktstellung aus.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

2019 fand die Formel 1 zum bisher letzten Mal am Hockenheimring statt. Seither gibt es immer wieder Gespräche über eine Rückkehr. Nun lässt der geplante Einstieg neuer Investoren hoffen. Ein Hotel und eine Motorworld sollen entstehen.

Amsterdam kämpft gegen den Ansturm des Massentourismus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt 21 Millionen Hotelübernachtungen. Deshalb hat die Stadt nun beschlossen, "Nein zu neuen Hotels" zu sagen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die FBMA-Stiftung hat am Wochenende die Brillat Savarin-Plakette im Seetelhotel Villa Esplanade an Rolf Seelige-Steinhoff von den Seetelhotels auf Usedom verliehen. Seelige-Steinhoff ist der 67. Plakettenträger und wird für seine unternehmerischen Erfolge geehrt.

Ein tragischer Unfall hat eine Familie in Düsseldorf erschüttert: Eine Jugendliche stürzt aus der sechsten Etage eines Hotels in die Tiefe und erliegt ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die Marke Zleep Hotels kommt nach Luzern: Die Säntis Home AG und H World International (früher Deutsche Hospitality/Steigenberger) haben einen Franchise-Vertrag für ein neues Zleep Hotel in Luzern-Emmenbrücke unterzeichnet. Das neue Hotel wird über 138 Zimmer verfügen und voraussichtlich Ende 2027 eröffnen.

Accor eröffnete jetzt das Mercure ICON Singapore City Centre offiziell. Das Hotel ist mit 989 Zimmern die weltweit größte Haus der Marke.

Palladium Hotel Group steigt mit Ushuaïa Unexpected Hotels & Residences in den Nahen Osten ein. Das ehrgeizige Projekt, das Investitionen von mehr als 100 Millionen Dollar erfordern wird, umfasst 442 Hotelzimmer und Wohneinheiten.

Im Wiesbadener Dorint Pallas-Hotel mit 297 Zimmern und 30 Suiten, ist in den vergangenen Monaten im laufendem Betrieb für rund 2,5 Millionen Euro die gesamte Hotelhalle mit Rezeption, Hotelbar und Ballsaal modernisiert worden. Dazu wurde ein „Creative Space“ neu geschaffen.

Die Kempinski-Gruppe führt die Marke Bristoria in China ein und eröffnet ein am See gelegenes Kempinski-Hotel der Luxusklasse in der Wirtschaftsentwicklungszone von Yangzhou.

Die MHP Hotel AG setzt ihre positive Entwicklung fort und berichtet über ein starkes erstes Quartal 2024. Der Betreiber von derzeit neun Hotels im Premium- und Luxus-Segment meldet mit 65 Prozent eine deutlich über dem Vorjahreswert (60 Prozent) liegende Belegungsquote.