Crowd Investing: Lindner-Hotels holen sich Geld aus dem Schwarm

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Dass es erfolgreich gelingen kann, Hotels als Vermögensanlagen für die Massen zu platzieren, hat Falkensteiner vorgemacht (Tageskarte berichtete). Jetzt setzen auch die deutschen Linder-Hotels auf Crowd Investing, versprechen Rendite und VIP-Status.

Das sogenannte qualifiziertes Nachrangdarlehen an wird mit Wunschverzinsung zwischen 3 und 5 angepriesen. Lassen sich Investoren die die Zinsen in Übernachtungs-Gutscheinen auszahlen, legt Lindner nochmal 50 Prozent oben drauf. Somit soll dann einen eine Verzinsung in Höhe von bis zu 7,5  Prozent pro Jahr möglich sein. 

Dass unterfangen natürlich ein wenig spekulativ ist, sagt ein gesetzlicher Hinweis auf der Webseite: „Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.“

Die Finanzierungsplattform Finnest.com und die Falkensteiner Hotels & Resorts haben gemeinsam Investmentgeschichte geschrieben: Die 8,5 Millionen Euro, die gerade via Finnest in die Hotelgruppe investiert wurden, stellen eine der größten Kampagnen dar, die jemals über eine Crowdinvesting-Plattform abgewickelt wurden.

Der große Erfolg kommt laut Günther Lindenlaub, Ex-Banker und CEO von Finnest.com, der am schnellsten wachsenden Plattform in diesem Marktsegment, nicht ganz überraschend: „Die hohe Nachfrage nach Finnest-Crowdinvestings spiegelt das wachsende Interesse von Anlegern an traditionsreichen mittelständischen Unternehmen wider. Im besten Sinne des Wortes ‚konservativ’ wirtschaftend und über Jahrzehnte gewachsen, ist der gehobene Mittelstand höchst innovativ und liefert in Zeiten von Nullzins-Politik, fallenden Aktienkursen sowie Bitcoin-Enttäuschungen überdurchschnittliche Renditen“, so Lindenlaub. Der große Zuspruch zeige, „dass High-end-Crowdinvesting als Anlageform inzwischen etabliert ist“. 

Mit der Diese Crowdinvesting-Kampagne soll unter anderem das Lindner Golf Resort Portals Nous auf Mallorca. Gleichzeitig stünden Innovations-Projekte beim Lindner Hotel & Sporting Club Wiesensee in Westerburg/Westerwald, beim Lindner Hotel Dom Residence in Köln sowie beim Lindner Hotel Am Belvedere in Wien an. Im Bereich Tagungen und Events werde in umfangreiche Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen im Lindner Congress Hotel Düsseldorf sowie im Lindner WTC Hotel & City Lounge Antwerp in Belgien investiert. Dazu kommen Digitalisierungsprojekte rund um Kundenservice, Prozessoptimierungen und neue Vermarktungskonzepte.
Wer bei Lindner mitmacht bekommt obedrein noch VIP-Status: Denn jeder Anleger werde automatisch Mitglied im Bonusprogramm Lindner Nights, sagt Lindner. Ab einer Anlagesumme von 5.000 Euro  sogar Lindner Nights Premium Mitglied. Dies beinhalte  exklusive Status beinhaltet einen 50 Euro Welcome-Gutschein, zehn Prozent Rabatt auf Übernachtungsangebote, persönliche Willkommensgeschenke und Zimmer-Upgrades nach Verfügbarkeit. Ab 10.000 Euro gibt Lindner noch eine Gratisübernachtung mit dazu.

Über die Lindner Hotels
Den Start als Hotelgesellschaft bezeichnet Vorstand Otto Lindner als „eher organisch“ und schmunzelt dabei. In den frühen 1970er Jahren baute sein Vater, der Architekt Otto Lindner, das 19-geschossige Gebäude im neuen Düsseldorfer Dienstleistungszentrum „Am Seestern“. Kurzerhand entschied er sich, das Hotel, das heute als Lindner Congress Hotel bekannt ist, selbst zu betreiben. So wurde 1973 der Vorläufer der Lindner Hotels & Resorts gegründet. Seit 1991 wird das Unternehmen von seinem Sohn Otto Lindner geführt, seit 1992 ist Andreas Krökel mit an Bord, der seit rund 20 Jahren ebenfalls dem Vorstand angehört.

Zu den Themen- und Konzeptinnovationen von Lindner gehören u.a. das erste Multimedia-, das erste Stadion-, das erste Tierpark-Themen- und das erste Motorsport-Hotel. Lindner stattete als erste Hotelgruppe Deutschlands alle Häuser mit WLAN aus. Seit 2015 sind WLAN und weltweite Telefonate für die Gäste kostenfrei. Das Lindner Hotel & Spa Binshof in Speyer besitzt eines der ersten Private Spas. Seit 2013 bietet die Gruppe zudem ihre Leistungen als Franchisegeber an. 

Beider Lindner Hotels AG erwirtschafteten rund 2.000 Mitarbeiter im Jahr 2017 einen gemanagten Umsatz von 194 Millionen Euro. In einem Jahr, von 2016 auf 2017, konnte die Eigenkapitalquote auf über 28 Prozent gesteigert werden (+12 Prozent). Dieser konstante Aufwärtstrend ist auch an der Anzahl der Destinationen festzumachen: Allein seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Lindner Hotels verdreifacht. In mittlerweile 35 Hotels stehen über 4.800 Zimmer zur Verfügung. Für die Zukunft verfolgt die Lindner Hotels AG eine Strategie, die auf zwei Standbeine setzt: Wachstum in wichtigen Märkten und die Übernahme des Managements ausgewählter Einzelhotels, die ins Portfolio der Lindner Gruppe passen.
 

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