Deutscher Hotelinvestmentmarkt: Anleger ziehen Hotels weiterhin in Betracht

| Hotellerie Hotellerie

Trotz der Corona-Pandemie stehen institutionelle Anleger der Asset-Klasse Hotel weiterhin offen gegenüber. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage „Investor Beat“ der internationalen Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W), die im Juni dieses Jahres durchgeführt wurde. Mehr als 20 der in Deutschland aktiven institutionellen Anleger wurden nach ihren Investitionskriterien und ihrer Einschätzung zur Entwicklung des Hotelmarkts befragt.

90 Prozent der Befragten ziehen Hotels als Anlageklasse weiterhin in Betracht. Die Mehrheit davon bzw. 60 Prozent beschränkt sich hier jedoch auf Core-Objekte oder Deals mit entsprechenden Preisabschlägen. Zehn Prozent der Befragten haben aktuell ihre Hotelankäufe auf Eis gelegt. Die Mehrheit möchte zunächst erste Zeichen einer Erholung der Tourismusmärkte bzw. Leistungsergebnisse abwarten.

Eine vollständige Erholung der Märkte auf das Niveau von 2019 erwarten 50 Prozent der Befragten im Jahr 2022, 32 Prozent im Jahr 2023 und 14 Prozent im Jahr 2024 oder später. Nur fünf Prozent der Investoren erwarten eine vollständige Erholung bereits im Jahr 2021.

Berlin verzeichnet das höchste Rating als Investitionsstandort. Die Hauptstadt Berlin erreichte unter den zehn größten Hotelmärkten die höchsten Popularitätswerte – gefolgt von München und Hamburg. Köln steigt als Investitionsstandort unter den Primärstandorten auf. Bezogen auf das Segment erzielten Serviced Apartments, Midscale- und Lifestyle- sowie Budget-Hotels die höchste Bewertung. Das Segment Konferenz verzeichnete den niedrigsten Punktestand.

60 Prozent der Investoren reflektieren variable Pachten in ihrer Preisberechnung. Trotz der Unsicherheiten in Hinsicht auf die Leistungsergebnisse werden variable Pachten weiterhin bei der Mehrheit der Investoren im Kaufpreis berücksichtigt. Hier wird jedoch der prognostizierte, stabilisierte Cash Flow mit einem Abschlag herangezogen. Bei knapp 40 Prozent der Befragten werden variable Elemente in der Bewertung nicht berücksichtigt.

Pächter, Garantien und Rent-Cover gewinnen bei Investitionen an Gewicht. Laut Umfrage werden in Zukunft Pächter, Garantien und Rent-Cover bei Hotelinvestitionen wesentlich kritischer bewertet – gefolgt von der Mikrolage und der Bauqualität.

Stefan Giesemann, Partner, Head of Hospitality Germany & Austria bei Cushman & Wakefield: „Unsere Umfrage zum Hotelinvestmentmarkt Deutschland zeigt, dass institutionelle Anleger trotz der aktuellen Unsicherheiten vermehrt positiv in die Zukunft blicken und – obgleich mit höheren Anforderungen – Hotelinvestments weiterhin verfolgen. Zudem unterstreichen die Ergebnisse das Vertrauen der Investoren in den deutschen Hotelmarkt und die Zukunft als attraktive Anlageklasse.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Schweizer Hospitality-Investor Kokomo Capital hat das Seehotel Waltershof in Rottach-Egern erworben. Die direkt am Ufer des Tegernsees gelegene Immobilie soll im Zuge einer umfassenden Neuausrichtung modernisiert und erweitert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Wiedereröffnung für das Jahr 2027 geplant.

In einem richtungsweisenden Urteil hat das Landgericht Berlin II festgestellt, dass Booking.com gegenüber zahlreichen Hotels schadensersatzpflichtig ist. Grund für die Entscheidung ist die jahrelange Verwendung von unzulässigen Bestpreisklauseln. Das Gericht gab der Feststellungsklage von insgesamt 1.099 Klägern statt.

Das Landgericht Berlin hat deutschen Hotels in ihrem Kampf gegen die langjährige Verwendung von Bestpreisklauseln durch das in Amsterdam ansässige Online-Buchungsportal Recht gegeben, berichtet der Hotelverband Deutschland: Wie der Verband mitteilt, habe Booking.com gegen Kartellrecht verstoßen und müsse die Hoteliers für die entstandenen finanziellen Schäden kompensieren.

Wyndham Hotels & Resorts erweitert die eigene Präsenz im Mittelmeerraum und eröffnet mit dem Wyndham Corfu Acharavi das erste Haus der Marke auf der griechischen Insel Korfu.

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.