Luxusboom und Inflation: Die zwei Seiten der gleichen Medaille in Tourismus und Hotels

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Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von mrp hotels und Monika Rosen-Philipp, Chefanalystin UniCredit Bank Austria Premium Banking und Börsenexpertin der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft, werfen in einer dreiteiligen Videoserie einen Blick auf die aktuellen Tourismustrends sowie Märkte und Börsen im Sommer 2021.

2 Millionen Dollar Miete: Diesen Betrag muss man derzeit für einen Sommerurlaub in einem Haus in den Hamptons auf Long Island einkalkulieren. Teuer wird auch der Bootsurlaub in den USA: in Nantucket (Mass.) sind die Hafengebühren um 20 – 30% gestiegen – vorausgesetzt, man findet überhaupt eine entsprechende Yacht, den Schiffe über 25 Meter sind zurzeit Mangelware.

Monika Rosen-Philipp, Chefanalystin UniCredit Bank Austria Premium Banking und Börsenexpertin der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft: „Es gibt einen Nachfragerückstau, das in der Zeit der Pandemie liegengebliebene Geld will ausgegeben werden.”

Und Geld ist genug vorhanden, so die Expertin weiter. „Studien gehen davon aus, dass die Amerikaner 150 Milliarden Dollar für die Sommerferien ausgeben werden. Das ist – wenig überraschend - 3-mal mehr als im Vorjahr, aber gleichzeitig auch um 50% mehr als 2019.”

Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner mrp hotels: „Die Luxushotellerie zählt zwar nicht unbedingt zu den Gewinnern der Krise, hat allerdings vergleichsweise am wenigsten verloren. Der Ausgabedruck und die Ausgabebereitschaft lassen auf eine gute Sommersaison und einen guten Start in den Herbst für Luxushotels und die gehobenere Hotellerie hoffen.”

Hohe Nachfrage lässt die Inflation steigen

Auf den internationalen Märkten ist die Inflation das dominierende Thema. Die Ursachen dafür liegen laut Monika Rosen-Philipp, im Flaschenhals Lieferketten und in der Nachfrage in vielen Bereichen, mit der das aktuelle Angebot nicht mithalten kann.

„Wir haben derzeit das merkwürdige Phänomen, dass steigende Inflationsraten auf eine – betont – noch boomende Wirtschaft treffen, dies allerdings auf den Anleihemärkten nicht widergespiegelt wird. Die aktuellen Renditen haben sich vom Top deutlich nach unten bewegt, in den USA beispielsweise von 1,70 im März 21 auf aktuell 1,25”, so Monika Rosen-Philipp, „Anders formuliert reden wir im Moment von einer “As good as it gets”-Situation: Das Beste aus Wachstum und Dynamik.”

Allerdings, so sind sich Monika Rosen-Philipp und Martin Schaffer einig, bietet Corona, auch durch das Auftreten neuer Mutationen, weiterhin die größte Unbekannte in der wirtschaftlichen Entwicklung.

Keine Sommerpause für die Börsen

Deutliche Rückgänge gefolgt von Erholungsrallyes zeichnen derzeit das Bild an den Börsen. Monika Rosen dazu: „Im ersten Halbjahr konnten in den USA und den Börsen in Westeuropa bis zu 15% Plus verzeichnet werden – ein Traumergebnis. Allerdings geht auch hier bedingt durch Virusmutationen und steigende Fallzahlen die Angst um, dass derartige Ergebnisse im 2. Halbjahr nicht erzielt werden können.”

Offen ist daher auch weiterhin das Match zwischen zyklischen, klassischen Werten (Tourismus Fluglinien, Hotels, Kreuzfahrtlinien, etc.) bei denen in den letzten Wochen der Boom ins Stocken kam und den Tech-Werten (Netflix, Zoom, Amazon, etc.).

Größte Emission in Hongkong seit zwei Jahren bietet pefektes Entrée für 2. Halbjahr in Asien

Berichten zufolge plant der Duty-Free Gigant CDFG, mit seinem Börsegang 7 bis 10 Mrd. US-Dollar einzunehmen, was voraussichtlich den größten Börsengang in diesem Jahr nach Kuaishou (Tech) und den zweitgrößten Börsengang in der Geschichte der Hongkonger Aktien nach Alibaba (Tech) bedeuten würde. Gleichzeitig ist dieser Börsegang auch ein wichtiges Signal für den gesamten asiatischen Markt, allen voran China und Hongkong.

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