Millionen-Boni bei Booking: „Kapitalismus in seiner hässlichen Form“

| Hotellerie Hotellerie

Booking.com hat, laut Medienberichten, seine Vergütungsregeln geändert. Wie die NL Times berichtet, sei es dadurch nun möglich, Millionenboni an die Top-Führungskräfte zu verteilen – obwohl das Unternehmen im letzten Jahr drei Milliarden Euro an Krediten und 100 Millionen Euro an staatlicher Hilfe aufgenommen habe. Zudem hat das Unternehmen während der Corona-Pandemie Tausende von Mitarbeitern entlassen.

Den Berichten zufolge belief sich die Gesamtvergütung für den dreiköpfigen US-Vorstand der Muttergesellschaft Booking Holdings im vergangenen Jahr auf umgerechnet mehr als 28 Millionen Euro. Rund 5,8 Millionen Euro gingen demnach an CEO Glenn Fogel, 2,8 Millionen Euro an den Vizepräsidenten. Fast 20 Millionen Euro, größtenteils in Aktien, gingen an CFO David Goulden.

Wie der Hotelverband Deutschland (IHA) kommentierte, sei dies "Kapitalismus in seiner hässlichen Form und einfach nur abstoßend".

Wie die NL Times weiter berichtet, bestehe in einem normalen Jahr ein Großteil des Gehalts der Führungsriege aus langfristigen Aktienboni, die an finanzielle Leistung gebunden sind. Da die Gewinne und Umsätze im letzten Jahr stark eingebrochen seien, hätten die Top-Manager praktisch keinen Anspruch realisieren können.

Die Mitarbeiter in der Booking.com-Niederlassung in Amsterdam erhielten über das Jahr 2020 hinweg durchschnittlich 80 Prozent des maximalen Bonus, der normalerweise etwa 15 Prozent eines Jahresgehalts beträgt. So will Booking verhindern, dass diese zu Tech-Unternehmen wechseln, die nicht von der Pandemie betroffen sind, wie zum Beispiel Google, Facebook oder Spotify.

Die Festgehälter des Managements in der Amsterdamer Zentrale wurden hingegen um 20 Prozent gekürzt, so der Bericht. Die angepassten Vergütungsregeln wurden kürzlich im Vorfeld der Aktionärsversammlung am 3. Juni veröffentlicht. Aus Gesprächen mit Betroffenen geht hervor, dass auch die Boni der regulären Booking-Mitarbeiter unverändert geblieben sind. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Imperial Riding School, Autograph Collection ist ab sofort Teil des Portfolios der Autograph Collection Hotels, die nun auch erstmals in Österreich vertreten sind. Jedes Hotel der Collection bietet ein charakteristisches Erlebnis: Im Imperial Riding School dreht sich alles rund um Äpfel.

Die bei Marriott 2014 bis 2018 erbeuteten Bezahlkartendaten und Reisepassnummern von über 500 Millionen Kunden sollen nicht sicher verschlüsselt gewesen sein, wie verschiedenen Medien berichten. Das habe die Hotelkette in einem US-Gerichtsverfahren jetzt eingeräumt. Marriott hatte vormals das Gegenteil behauptet. 

Der Hotelier Friedrich Niemann hat das bisherige Yard Boarding Hotel auf dem Rittergut Nordsteimke in Wolfsburg übernommen. Die Herberge begrüßt Gäste nun als „mein.wolfsburg- hotel auf dem rittergut“ und ist Niemanns vierter „Lieblingsort“.

Die Berliner HR Group hat am 1. Mai 2024 das Strandhotel in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt übernommen. Der Vertrag wurde zwischen der Eigentümergemeinschaft Strandhotel Sylt GmbH und der HR Group abgeschlossen.

Der Hotelverband Deutschland vergibt auch in diesem Jahr gemeinsam mit dem "Gemeinnützige Verein zur Förderung der Hotellerie in Deutschland" und der Deutschen Hotelakademie wieder drei Stipendien an talentierte Nachwuchskräfte.

Die Zahl der Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, nimmt stetig zu, auch unter den Gästen der allsun Hotels​​​​​​​. In allen 30 Häusern der Hotelkette haben jetzt vegetarische und vegane Speisen einen eigenen Büfettbereich.

Im The Ritz-Carlton Wolfsburg wurde nach einer Renovierung die neugestaltete Club-Lounge enthüllt. Auf der 4. Etage des Hotels gelegen, bietet sie einen Blick auf die Lagunenlandschaft der Autostadt.

Marriott International hat die Ergebnisse für das erste Quartal 2024 bekanntgegeben. Der weltweite RevPAR wuchs um über vier Prozent. In den USA und Kanada hat sich die Nachfrage normalisiert, die internationalen Märkte waren besonders stark.

Im Jahr 2023 haben Gäste aus dem In- und Ausland über die vier großen Online-Plattformen insgesamt 46 Millionen Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern in Deutschland gebucht. Das Vor-Corona-Niveau wurde deutlich übertroffen.

Eine Nacht im Ferrari-Museum oder einer Nachbildung des fliegenden Hauses aus «Oben»: Airbnb will mehr als eine Plattform für gewöhnliche Unterkünfte sein. Doch zunächst werden das nur wenige erleben.