Die Front gegen das Sultanat von Brunei, das Homosexualität unter Todesstrafe gestellt hat, wächst: Die Deutsche Bank wird keine Zimmer mehr bei der Hotelgruppe „Dorchester Collection“ buchen. Am letzten Wochenende hatten schon George Clooney und Elton John zum Boykott der Hotels aufgerufen (Tageskarte berichtete). Die Luxushotels sind über eine Investment-Agentur Eigentum des Sultanats. Starkoch Alain Ducasse betreibt drei Restaurants in Hotels der Gruppe.
Mit ihrem Schritt will sich die Bank für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, queer und intersexuelle (LSBTQI) Rechte einsetzen. Diese Entscheidung fiel umgehend, nachdem in Brunei ein neues Gesetz gegen Homosexualität eingeführt wurde, das die Todesstrafe für homosexuelle Menschen vorsieht. „Die von Brunei eingeführten neuen Gesetze verletzen grundlegende Menschenrechte. Es ist unsere Pflicht als Unternehmen, uns gegen Menschenrechtsverletzungen zu stellen“, sagte Vorstandsmitglied Stuart Lewis, der den Risikobereich der Bank leitet. Weiter sagte Lewis: „Wir zählen zu den weltweiten Unterstützern von LSBTQI-Rechten, und in diesem Zusammenhang überprüfen wir regelmäßig unsere Geschäftspartnerschaften. So stellen wir sicher, dass diese Partnerschaften mit unseren Prinzipien übereinstimmen.“
Nachdem der asiatische Kleinstaat Brunei die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex eingeführt hatte, rief Hollywoodstar George Clooney öffentlich dazu auf, die Hotels im Besitz des Sultans zu boykottieren. Auch Elton John schloss sich dem Aufruf an. Er glaube, so der Musiker bei Twitter, dass Liebe Liebe sei. Die Fähigkeit zu lieben, wen immer man wolle, sei ein grundlegendes Menschenrecht. Wo auch immer sie hingehen würden, verdienten es sein Ehemann und er selbst mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Ihre Herzen seien bei den hart arbeitenden Mitarbeitern der Hotels des Sultans, von denen sie wüssten, dass sie ebenfalls homosexuell seien.
Auf den Webseiten der Dorchester Collection werden Gäste gerade mit einem Statement empfangen, in dem es unter anderem heißt: „Integration, Vielfalt und Gleichberechtigung sind die Grundlage der Dorchester Collection. Wir tolerieren keine Form der Diskriminierung, haben und werde das nie getan. Wir verstehen die Wut und Frustration der Menschen, aber das ist ein politisches und religiöses Thema, von dem wir nicht glauben, dass es in unseren Hotels und unter unseren 3630 Mitarbeitern ausgetragen werden sollte. Wir sind zutiefst traurig über das, was gerade passiert […]
Die Dorchester Collection betreibt die Hotels The Dorchester und das 45 Park Lane in London, das Coworth Park in Ascot, Le Meurice und Hotel Plaza Athenee in Paris, das Hotel Eden in Rom, das Hotel Principe di Savoia in Mailand sowie das The Beverly Hills Hotel und das Hotel Bel-Air in Los Angeles.