Symantec-Analyse: Zwei von drei Hotel-Webseiten verraten Buchungsdaten der Gäste

| Hotellerie Hotellerie

Laut einer aktuellen Untersuchung von Symantec soll es auf zwei von drei Hotelwebseiten Probleme mit dem Schutz der Gästedaten geben. Wie der Analyst Candid Wueest herausfand, würden 67 Prozent der untersuchten Seiten Daten an Drittanbieter wie Werbekunden oder Analyseunternehmen weiterleiten

Laut Symantec sei es zwar kein Geheimnis, dass Werbetreibende die Surfgewohnheiten der Nutzer verfolgen, aber in diesem Fall könnten die geteilten Informationen den Drittanbietern ermöglichen, sich in eine Reservierung einzuloggen, persönliche Daten einzusehen und sogar die Buchung zu stornieren. Wie der Analyst erklärte, werde damit in der EU auch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verletzt.

Das Problem erstrecke sich dabei sowohl auf kleinere als auch auf größere Hotels und ganze Ketten. Einige Reservierungssysteme waren demnach auch lobenswert, da sie nur einen Zahlenwert und das Datum des Aufenthalts enthielten und keine personenbezogenen Daten preisgaben. Aber die Mehrheit der untersuchten Webseiten habe leider persönliche Daten weitergegeben. So zum Beispiel den vollen Namen, die E-Mail- und die Post-Adresse, die Handy- und die Passnummer.

Was verursacht die Datenlecks?

Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der getesteten Websites senden eine Bestätigungs-E-Mail an Kunden mit einem direkten Zugriffslink auf ihre Buchung. Dies dient der Bequemlichkeit und ermöglicht es, einfach auf den Link zu klicken und direkt zur Reservierung zu gelangen, ohne sich anmelden zu müssen. Da auf den gleichen Seiten jedoch meist auch andere Inhalte wie Werbeanzeigen eingebunden werden, haben die Drittanbieter häufig direkten Zugriff auf die Gästedaten. Auch wenn die Daten hauptsächlich an seriöse Unternehmen weitergereicht werden, ergeben sich natürlich mögliche Problemszenarien: So könnten sich Hacker einklinken, wenn die unverschlüsselte Mail geöffnet werde. So zum Beispiel an öffentlichen Hotspots an Flughäfen oder im Hotel. 

Hingewiesen auf die Problematik und die möglichen Verstöße gegen die DSGVO reagierten laut Symantec viele Hotels überhaupt nicht. Von einem Viertel der Verantwortlichen erhielt Symantec innerhalb von sechs Wochen keine Rückmeldung. Die anderen Unternehmen benötigten im Schnitt zehn Tage, bis eine Reaktion erfolgte. Diese waren demnach aber meist enttäuschend und bestätigten lediglich den Erhalt der Mail und eine Überprüfung. Manche Unternehmen dementierten die Möglichkeit eines Datenlecks. 

Was könnte dagegen helfen?

Buchungsseiten sollten laut Symantec verschlüsselte Links (HTTPS) verwenden und sicherstellen, dass keine Anmeldeinformationen in den URLs weitergegeben werden. Kunden könnten zudem überprüfen, ob Links verschlüsselt sind oder ob persönliche Daten, wie z.B. ihre E-Mail-Adresse, als sichtbare Daten in der URL übergeben werden. Darüber hinaus stehen auch VPN-Dienste zur Verfügung, um die Gefahr an öffentlichen Hotspots zu minimieren. 
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

2019 fand die Formel 1 zum bisher letzten Mal am Hockenheimring statt. Seither gibt es immer wieder Gespräche über eine Rückkehr. Nun lässt der geplante Einstieg neuer Investoren hoffen. Ein Hotel und eine Motorworld sollen entstehen.

Amsterdam kämpft gegen den Ansturm des Massentourismus. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt 21 Millionen Hotelübernachtungen. Deshalb hat die Stadt nun beschlossen, "Nein zu neuen Hotels" zu sagen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die FBMA-Stiftung hat am Wochenende die Brillat Savarin-Plakette im Seetelhotel Villa Esplanade an Rolf Seelige-Steinhoff von den Seetelhotels auf Usedom verliehen. Seelige-Steinhoff ist der 67. Plakettenträger und wird für seine unternehmerischen Erfolge geehrt.

Ein tragischer Unfall hat eine Familie in Düsseldorf erschüttert: Eine Jugendliche stürzt aus der sechsten Etage eines Hotels in die Tiefe und erliegt ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Die Marke Zleep Hotels kommt nach Luzern: Die Säntis Home AG und H World International (früher Deutsche Hospitality/Steigenberger) haben einen Franchise-Vertrag für ein neues Zleep Hotel in Luzern-Emmenbrücke unterzeichnet. Das neue Hotel wird über 138 Zimmer verfügen und voraussichtlich Ende 2027 eröffnen.

Accor eröffnete jetzt das Mercure ICON Singapore City Centre offiziell. Das Hotel ist mit 989 Zimmern die weltweit größte Haus der Marke.

Palladium Hotel Group steigt mit Ushuaïa Unexpected Hotels & Residences in den Nahen Osten ein. Das ehrgeizige Projekt, das Investitionen von mehr als 100 Millionen Dollar erfordern wird, umfasst 442 Hotelzimmer und Wohneinheiten.

Im Wiesbadener Dorint Pallas-Hotel mit 297 Zimmern und 30 Suiten, ist in den vergangenen Monaten im laufendem Betrieb für rund 2,5 Millionen Euro die gesamte Hotelhalle mit Rezeption, Hotelbar und Ballsaal modernisiert worden. Dazu wurde ein „Creative Space“ neu geschaffen.

Die Kempinski-Gruppe führt die Marke Bristoria in China ein und eröffnet ein am See gelegenes Kempinski-Hotel der Luxusklasse in der Wirtschaftsentwicklungszone von Yangzhou.

Die MHP Hotel AG setzt ihre positive Entwicklung fort und berichtet über ein starkes erstes Quartal 2024. Der Betreiber von derzeit neun Hotels im Premium- und Luxus-Segment meldet mit 65 Prozent eine deutlich über dem Vorjahreswert (60 Prozent) liegende Belegungsquote.