Top-Hotelmarken weltweit verlieren fast 23 Milliarden Dollar Markenwert 

| Hotellerie Hotellerie

Das Gastgewerbe hat im Zuge der Corona-Pandemie einen fast vollständigen Stillstand erlebt. Infolgedessen ist der Gesamtwert der 50 wertvollsten Hotelmarken im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent gesunken – von 70,2 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 auf 47,4 Mrd. US-Dollar im Jahr 2021, wie aus dem aktuellen Brand Finance "Hotels 50 2021"-Report hervorgeht.

Savio D'Souza, Valuation Director, Brand Finance: "Der Hotelsektor ist im vergangenen Jahr komplett zum Erliegen gekommen, was sich in den starken Wertrückgängen bei fast allen der 50 wertvollsten Hotelmarken zeigt. Der Sektor ist jedoch widerstandsfähig. Während sich die Welt wieder zu öffnen beginnt, sehen wir bereits eine starke Verbesserung der Buchungen und der Belegung auf breiter Front, was die Stärke der Marken trotz der Turbulenzen des letzten Jahres zeigt."

Hilton behält den Spitzenplatz

Hilton ist erneut die wertvollste Hotelmarke der Welt, obwohl der Markenwert um 30 Prozent auf 7,6 Milliarden US-Dollar gesunken ist. Auch wenn der Umsatz von Hilton seit dem Ausbruch der Pandemie deutlich zurückgegangen ist, zeigt sich die Marke zuversichtlich in Bezug auf ihre Wachstumsstrategie und kündigte an, ihre Pipeline um weitere 17.400 Zimmer zu erweitern. Somit sind insgesamt mehr als 400.000 neue Zimmer geplant - eine Steigerung von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hilton verfügt auch über das wertvollste Hotelportfolio, wobei die sieben Marken, die in der Rangliste aufgeführt sind, einen Gesamtwert von 13,8 Milliarden US-Dollar erreichen.

Hiltons Konkurrent Marriott (-60 Prozent auf 2,4 Mrd. US$) ist von Platz 2 auf Platz 5 zurückgefallen, nachdem Marriott mehr als die Hälfte des Markenwertes verloren hat. Im vergangenen Jahr sank der weltweite Umsatz pro Zimmer der Marke im Vergleich zu 2019 um 60 Prozent, und die globale Auslastung lag im Jahresverlauf bei nur 36 Prozent.

Hyatt rückt auf Platz 2 vor

Eine von nur zwei Marken im Ranking, die ein Wachstum des Markenwerts verzeichnen, ist Hyatt (plus 4 Prozent auf 4,7 Mrd. US$). Trotz der Pandemie, die sich stark auf die Leistung der Marke auswirkte, verzeichnete Hyatt ein starkes Netto-Zimmerwachstum, eröffnete 72 Hotels und betrat 27 neue Märkte. Darüber hinaus hat die Marke weiterhin neue Vertragsabschlüsse getätigt, um ihre Pipeline aufrechtzuerhalten, die ein Wachstum von über 40 Prozent der bestehenden Hotelzimmer in der Zukunft darstellen.  

Taj ist die stärkste Marke der Branche

Zusätzlich zur Messung des gesamten Markenwerts bewertet Brand Finance auch die relative Stärke von Marken, basierend auf Faktoren wie Marketinginvestitionen, Kundenvertrautheit, Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmensreputation. Nach diesen Kriterien ist Taj (Markenwert 296 Millionen US-Dollar) die stärkste Hotelmarke der Welt, mit einem Brand Strength Index (BSI) von 89,3 von 100 Punkten und einer entsprechenden AAA-Markenstärkebewertung.

Brand Finance Freizeit & Tourismus 10 2021

Neben der Analyse der weltweit wertvollsten Hotelmarken ermittelt Brand Finance auch die Top 10 der wertvollsten Marken in der weiteren Freizeit- und Tourismusbranche. In diesem Jahr ist der Gesamtwert der Top 10 der wertvollsten Marken der Freizeit- und Tourismusbranche um 40 Prozent gesunken.

Obwohl Booking.com einen Markenwertverlust von 19 Prozent auf 8,3 Mrd. US-Dollar verzeichnete, hat es Airbnb (-67 Prozent auf 3,4 Mrd. US-Dollar) und die Trip.com Group (-38 Prozent auf 3,5 Mrd. US-Dollar) überholt und ist nun die wertvollste Freizeit- und Tourismusmarke der Welt. Die in diesem Jahr am schnellsten fallende Marke, Airbnb, hat im letzten Jahr ein Viertel seiner Belegschaft entlassen und war gezwungen, neue Initiativen zurückzufahren, darunter Luxusresorts und Flüge.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Frankfurt am Main wird die neue Ascott-Marke lyf ihre Deutschlandpremiere feiern. Wie The Ascott Limited bekanntgab, wird das erste lyf in Deutschland im Frankfurter Ostend, nahe der Europäischen Zentralbank (EZB), die Türen öffnen.

Die Hotellerie verzeichnet im Jahr 2023 steigende Umsätze. In den meisten teilnehmenden Häuser am Ranking der Top-100-Markenhotels in Deutschland der ahgz (dfv Mediengruppe) legten Raten und Auslastung erneut zu.

Marriott gibt die eigenen Expansionspläne für Polen bekannt: In den kommenden Jahren sollen mehr als zehn neue Hotels dem Portfolio hinzugefügt werden, darunter die Einführung von zwei bisher nicht vertretenen Marken.

Leonardo Hotels Central Europe hat im Januar die dritte Partnerschaft mit großen israelischen Institutionen geschlossen. Die Partnerschaft soll die weitere Expansion vom angestammten Business­markt in das Segment der Urlaubsreisen beschleunigen.

Hilton will das eigene Resort-Portfolio in Europa rasch erweitern. Zehn Hotels mit mehr als 1.500 Zimmern sollen rechtzeitig zum Sommer unter den Marken Curio Collection by Hilton, Tapestry Collection by Hilton und DoubleTree by Hilton eröffnen.

Nach New York, Hamburg und Nürnberg hat die Motel One-Gruppe jetzt ein The Cloud One-Hotel in Prag. Das Haus will einen Hauch Prager Tradition bieten und verfügt über eine Rooftop-Bar mit Blick auf die Altstadt. Sehenswürdigkeiten wie die Karlsbrücke oder die Prager Burg sind nur einen kurzen Spaziergang entfernt.

Im Jahr 2023 erreichte das Serviced-Apartment-Segment in Deutschland eine durchschnittliche Jahresauslastung von 82 Prozent. Im Vorjahr waren es 80 Prozent, 2019 im Vergleich „nur“ 77 Prozent, so die Zahlen von Apartmentservice, die seit 2011 erhoben werden.

Die Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) verzeichnete im 1. Quartal 2024 ein Transaktionsvolumen im Hotelsegment von insgesamt 260 Millionen Euro. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 30 Prozent dar, der aber größtenteils auf den Verkauf des „Hotel de Rome“ in Berlin zurückzuführen ist.

Den Hotelverband Deutschland (IHA) erreicht aktuell die Meldung einer Betrugsmasche über den Messaging-Dienst von Expedia, so der Verband. Diese Betrugsversuche seien bisher fast ausschließlich über die Kommunikationsdienste von Booking.com beobachtet worden. Nun scheine auch Expedia betroffen zu sein.

Das Parkhotel Bremen und das Dorint-Hotel in der Hansestadt sind im Streit um Entschädigungen für Einnahmeausfälle in der Corona-Pandemie vor dem Bundesgerichtshof gescheitert. Dorint sieht sich als größere Gesellschaft bei den Corona-Hilfen benachteiligt. Der BGH vertritt eine andere Auffassung. Dorint-Boss Dirk Iserlohe will jetzt vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.