Die deutschen Weinbaugebiete im Profil

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Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat auf Basis der Rebflächenerhebungdes Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2023 ausgewertet, wodurch sich die 13 deutschen Weinanbaugebiete besonders auszeichnen.

Ahr

Die Ahr zählt mit 531 Hektar zu den kleineren Anbaugebieten in Deutschland. 2023 ist die Rebfläche gegenüber dem Vorjahr um zwei Hektar gewachsen. Sie hat aber damit noch lange nicht das Niveau von 564 Hektar erreicht, das die Region vor der Flutkatastrophe im Jahr 2021 hatte. Mit 79 Prozent roter Trauben im Anbau hat die Ahr prozentual den höchsten Rotweinanteil von allen Weinbaugebieten. Rund zwei Drittel der Ahrweinberge sind mit Spätburgunder bestockt (342 ha).

Baden

Baden ist ein Burgunderland. In Deutschlands drittgrößtem Weinbaugebiet (15.679 ha) machen die Rebsorten aus der Burgunderfamilie (9.763 ha) zusammengenommen 62 Prozent der Rebfläche aus. Beim Spätburgunder (5.029 ha) und Weißburgunder (1.660 ha) ist Baden die Nummer eins in Deutschland. Die in Freiburg gezüchtete neue Sorte Souvignier Gris wird in Baden zwischenzeitlich auf 123 Hektar und damit hierzulande am häufigsten angebaut. Als regionale Spezialität zählt der Gutedel (1.021 ha) im Markgräflerland.

Franken

Die Franken sind besonders stolz auf ihre wichtigste Rebsorte, den Silvaner. Er bedeckt mit 1.563 ha ein Viertel der fränkischen Rebfläche. Der Müller-Thurgau (1.375 ha) hat ebenfalls eine große Bedeutung entlang des Mains. Zusammengenommen machen diese beiden Sorten fast die Hälfte des fränkischen Weinbaus aus. 83 Prozent des 6.173 Hektar großen Anbaugebiets sind mit weißen Sorten bestockt.

Hessische Bergstraße

Mit 461 Hektar Rebfläche hat die Hessische Bergstraße im vergangenen Jahr die Stellung als kleinstes deutsches Weinbaugebiet an den Mittelrhein abgegeben. Sie hatte diese Position im Jahr 2007 von Sachsen übernommen, wo der Weinbau ausgeweitet wurde. Weißweinsorten, allen voran Riesling (164 ha) und Grauburgunder (59 ha), prägen die Weinregion am Fuße des Odenwaldes.

Mittelrhein

Im Größenranking der 13 deutschen Weinbaugebiete ist der Mittelrhein nach einem Verlust von sechs Hektar Rebfläche im letzten Jahr mit nunmehr 460 Hektar das kleinste Anbaugebiet Deutschlands. Im Mittelrheintal dominiert der Riesling. Er steht in fast zwei Dritteln der Weinberge, die sich von Bingen bis vor die Tore von Bonn erstrecken und bis Koblenz im UNESCO-Weltkulturerbe wachsen.

Mosel

Entlang der Mosel sowie den Seitentälern von Saar und Ruwer werden auf 8.536 Hektar zu 91 Prozent weiße Rebsorten kultiviert. Dieser Weißweinanteil ist deutschlandweit spitze. Auf 5.330 Hektar fühlt sich dort besonders der Riesling wohl. Eine Spezialität der Mosel ist die Sorte Elbling (425 ha), die jedoch im vergangenen Jahr vom Spätburgunder (435 ha) als drittwichtigste Sorte abgelöst wurde. Mit rund 3.400 ha Weinbergen in Steillagen, die eine Hangneigung ab 30 Prozent aufweisen, ist die Moselregion das größte Steillagenweinbaugebiet der Welt.

Nahe

Die Nahe zählt mit 4250 Hektar zu den mittelgroßen deutschen Weinbaugebieten. Der für die Region typischen Bodenvielfalt steht eine relativ große Rebsortenvielfalt gegenüber, die zu drei Vierteln von Weißweinsorten geprägt ist. Neben dem dominierenden Riesling (1.244 ha) sind die Burgundersorten (1.158) an der Nahe beliebt.

Pfalz

In der Pfalz wachsen auf 5954 Hektar Rieslingreben. Das macht die Pfalz zum größten Riesling-Anbaugebiet der Welt. Mit 7535 Hektar Rotwein ist sie zudem Deutschlands größtes Rotweinanbaugebiet. Neben den klassischen roten Sorten wird in der Pfalz auch rund die Hälfte des deutschen Merlot (429 ha), Cabernet Sauvignon (256 ha), Syrah (71 ha) und Cabernet Franc (64 ha) kultiviert. Im Weißweinbereich führt die Pfalz zudem mit einem Anteil von 40 Prozent beim bundesweiten Sauvignon Blanc-Anbau (798 ha). Entlang der rund 80 Kilometer langen Weinstraße erstrecken sich die Weinberge auf insgesamt 23.793 Hektar, was fast einem Viertel der heimischen Rebfläche entspricht.

Rheingau

Der Rheingau hat von allen deutschen Weinbaugebieten das klarste Rebsortenprofil. Er steht ganz besonders für den Riesling (2.441 ha), der auf 76 Prozent der 3.207 Hektar großen Rebfläche des Gebiets wächst. Damit hat der Rheingau prozentual den höchsten Rieslinganteil in Deutschland. Von den roten Rebsorten, die im Rheingau auf 473 Hektar angebaut werden, entfallen 85 Prozent auf den Spätburgunder (403 ha).

Rheinhessen

Als größtes deutsches Weinbaugebiet besitzt Rheinhessen ein gutes Viertel (27.499 ha) der gesamtdeutschen Rebfläche. Nach einem Zuwachs von 110 Hektar Grauburgunder auf 2424 Hektar im vergangenen Jahr, hat Rheinhessen Baden (2.398 ha) als wichtigstes Gebiet für diese Sorte abgelöst und liegt auch beim Chardonnay (1.087 ha) bundesweit auf Platz eins. Beim Riesling (5.383 ha) ist Rheinhessen Deutschlands Nummer zwei. Außerdem wachsen die 43 Prozent des Silvaners (1.875 ha) sowie ein gutes Drittel des deutschen Müller-Thurgaus (3.834 ha) in Rheinhessen, allerdings mit rückläufiger Tendenz. Die Rebfläche der neuen Sorte Souvignier Gris hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 35 ha auf 96 ha fast verdreifacht.

Saale-Unstrut

Das Weinbaugebiet Saale-Unstrut hat seine Rebfläche seit der Wiedervereinigung von 390 Hektar auf 853 Hektar im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Es ist dadurch das größte unter den fünf kleinen deutschen Weinbaugebieten mit weniger als 1.000 Hektar Rebfläche. Geographisch gesehen liegt Saale-Unstrut am nördlichen Ende des deutschen Qualitätsweinanbaus. Besonders stolz ist man in der Region auf den Weißburgunder (117 ha), der gemeinsam mit dem Müller-Thurgau (122 ha) zu den wichtigsten Rebsorten des Gebiets am 51. Breitengrad zählt.

Sachsen

Sachsen hat seine Weinbergsfläche seit 1990 ebenfalls relativ stark von 300 Hektar auf 522 Hektar im vergangenen Jahr ausgeweitet. Im östlichsten deutschen Weinbaugebiet macht sich der Klimawandel sehr stark bemerkbar. Hier ist zwischenzeitlich der relativ spät reifende Riesling (74 ha), wie oftmals in den südwestlichen Weinregionen, die wichtigste Rebsorte. Von den Rotweinsorten, die rund ein Fünftel des sächsischen Weinbaus ausmachen, entfällt fast die Hälfte der Fläche auf den Spätburgunder (46 ha).

Württemberg

Deutschlands zweitgrößtes Rotweingebiet (7327 ha) Württemberg steht wie keine andere Region für die Sorten Trollinger (1.855 ha) und Lemberger (1.757 ha). Daneben spielen auch der Spätburgunder (1.302 ha) sowie der Schwarzriesling (1.175 ha) eine große Rolle im Rotweinanbau (7.327 ha), der fast zwei Drittel des insgesamt 11.392 Hektar großen Anbaugebiets ausmacht. Über die Hälfte des Weißweins keltern die Württemberger Weingärtner aus Rieslingtrauben (2.120 ha).


 

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