Grünkohl: „Superfood“ aus Niedersachsen

| Industrie Industrie

Braunkohl, Winterkohl, Strunkkohl, Oldenburger oder friesische Palme – über die richtige Bezeichnung für Grünkohl gibt es unterschiedliche Ansichten. Klar ist aber: In keinem anderen Bundesland wird mehr Grünkohl angebaut als in Niedersachsen. Nach Angaben des Landesamts für Statistik (LSN) wurden im vergangenen Jahr landesweit 7955 Tonnen des Gemüses geerntet. Das seien knapp 46 Prozent der gesamten deutschen Produktion, berichtete das LSN im aktuellen Monatsheft. Die diesjährige Grünkohlernte läuft bereits.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bezeichnet Grünkohl als «echtes heimisches Superfood». DGE-Sprecherin Silke Restemeyer sagte: «Er enthält bei geringer Kalorienzahl sehr viele Vitamine, Nährstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.» Hinzu komme: «Grünkohl wird regional angebaut. Er hat im Winter Saison und kann uns auch in der kalten Jahreszeit mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen.»

Die aktuelle Grünkohl-Ernte habe bereits begonnen, sagte Gabi von der Brelie vom Landvolk Niedersachsen. Anders als früher müsse man damit nicht mehr warten, bis der erste Frost über die Pflanzen gegangen sei. «Der Frost machte den Kohl milde, weil Stärke in Zucker umgewandelt wird», sagte von der Brelie. Dies spielt in Zeiten von Kühltruhen allerdings keine Rolle mehr. Zudem seien die neuen Sorten ohnehin milder im Geschmack.

Wegen des trockenen Sommers hingen Qualität und Menge der diesjährigen Ernte stark von der Bewässerung ab, erklärte Erich Klug von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Wo Beregnung möglich war, stimmten Qualität und Quantität.

In Niedersachsen haben nach Angaben des Landesamtes für Statistik im vergangenen Jahr knapp 200 Betriebe auf gut 500 Hektar Fläche Grünkohl angebaut. Dies war die größte Fläche seit 20 Jahren. Hauptanbaugebiete sind die Regionen Weser-Ems und Lüneburg.
 

Im Oldenburger Land, wo sogenannte Grünkohl-Fahrten Tradition haben, seien viele Veranstaltungen für die kommenden Wochen und Monate bereits gebucht, sagte Bettina Koch von der Tourismus-Marketinggesellschaft Oldenburg. Das Interesse an diesen Fahrten, zu denen nach mehrstündigen Wanderungen deftige Grünkohl-Mahlzeiten auf den Tisch kommen, steige immer weiter an.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehle zwar aus gesundheitlichen Gründen, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch zu essen, sagte Sprecherin Restemeyer: «Bei einem traditionellen Grünkohlessen, bei dem auch Wurst und Speck gegessen werden, muss man sich aber keine Gedanken machen, solange es nicht zu häufig auf dem Tisch steht.»

Im übrigen könne man Grünkohl auch alternativ genießen, sagte die DGE-Sprecherin. «Inzwischen gibt es viele leckere vegetarische Rezepte, die Speck und Wurst überflüssig machen.» Und Restemeyer hatte auch gleich Rezepte parat, bei denen der Grünkohl zudem «nährstoffschonender» behandelt werde als bei der traditionellen Zubereitung: «Für eine exotische Beilage wird Grünkohl mit Schalotten gedünstet und mit frischen Kokosraspeln, etwas Ingwer, Koriander und Fenchel verfeinert.» Die friesische Palme schmecke aber auch kurz blanchiert, in einem Salat mit Oliven, Nüssen und einem kräftig-würzigen Dressing. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Berliner Fernsehturm auf 207 Metern Höhe optimiert HOBART Spültechnik die Abläufe im neuen Restaurant "SPHERE by Tim Raue". Der Einbau der Maschinen war Millimeterarbeit, doch das Ergebnis spricht für sich: Nie wieder Besteck polieren und mehr Zeit für die Gäste.

Weinliebhaber im Saarland können sich freuen: Nach den Worten von Winzerpräsidenten Philip Hoffmann gibt es Grund, optimistisch auf die Lese zu blicken. Das Wetter in den nächsten Wochen werde für das Ergebnis entscheidend sein.

Können Kastanie, Quitte oder Flatterulme die Folgen des Klimawandels im Weinbau mildern? Das erproben Winzer und Wissenschaftler.

Der Emsländer Getränkehersteller Berentzen musste im Streit um das Design seiner Cola-Mix-Flasche vor Gericht eine Schlappe einstecken - jetzt soll es in die zweite Runde gehen.

Die schwäbische Dönerfabrik Birtat ist einer der führenden Hersteller von Dönerspießen. Die Mitarbeiter kämpfen für einen Tarifvertrag und bessere Bezahlung. Nun freuen sie sich über die Einigung.

Pressemitteilung

Der neue elektronische Langschildbeschlag XS4 One S von Salto vereint modernste Technologie mit elegantem Design und sorgt so für höchste Kompatibilität und bewährte Zuverlässigkeit. Er wird damit den ständig wandelnden Anforderungen an moderne Zutrittskontrollsysteme optimal gerecht.

Pressemitteilung

Die SALTO FOUNDATION hat im Sommer 2025 ihren Betrieb aufgenommen. Ziel ist es, die transformative Kraft des Sports zu nutzen, um weltweit positiven Wandel zu fördern – insbesondere durch Unterstützung benachteiligter Gruppen und Menschen mit Behinderungen.

 

Pressemitteilung

Die neue Unternehmensstruktur des Revenue- und Profit-Management Spezialisten ist geprägt von mehr Eigenverantwortung, wachsender Performance und dem Anspruch, die Hotelbranche aktiv mitzugestalten.   

Die Block Foods AG hat einen vorsorglichen Rückruf für ihr Produkt „BLOCK HOUSE Brioche Bun“ gestartet. Betroffen sind ausschließlich die Chargen mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 21.8.2025 und 22.8.2025. Der Grund für den Rückruf sind metallische Fremdkörper, die im Rahmen der Produktion in die Brötchen gelangt sein könnten.

Das Unternehmen Beyond Meat, bekannt für seine pflanzlichen Fleischersatzprodukte, hat sich umbenannt und heißt künftig nur noch Beyond. Mit dieser Namensänderung und einer neuen Produktstrategie will sich der Hersteller aus Kalifornien von der reinen Imitation von Fleisch distanzieren.