Vegane Alternativen für Fleisch oder Kuhmilch sind in den Supermärkten immer noch beliebt. An der Börse scheint der Hype jedoch vorbei zu sein. Die Branchenriesen notieren teilweise 90 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Beyond Meat kündigte bereits im Sommer an, Mitarbeiter entlassen zu müssen (Tageskarte berichtete).
Wie nun ntv berichtet, rechnete Beyond Meat zu Beginn des Jahres 2022 noch mit einem Wachstum von 33 Prozent. Stattdessen fiel der Umsatz im vergangenen Quartal um 22 Prozent. Damit war der Verlust größer als der Umsatz. Auch an der Börse fiel der Aktienwert auf 13 Euro und lag 95 Prozent unter dem Allzeithoch von 209 Euro. Hafermilchproduzent Oatly hat mit ähnlich hohen Verlusten zu kämpfen.
Laut Bericht haben die Hersteller vor allem in den USA Probleme. Die steigende Inflation sorgt dafür, dass Fleischersatzprodukte deutlich mehr kosten, als die herkömmlichen Produkte aus Fleisch. Und da die Kunden in allen Lebensbereichen mehr zahlen müssen, sparen sie auch beim Lebensmittelkauf. Zudem beeinflusst die Politik der USA auch die Konsumenten. Wie ntv berichtet, werden vegane Produkte oft als „woke“ bezeichnet. Ihre Konsumenten gelten als links und damit schließen Teile der Gesellschaft den Konsum generell aus.
In Deutschland wächst das Geschäft mit veganen Produkten jedoch weiter. Vor allem Fleischersatzprodukte sind beliebt, was auch daran liegt, dass die Preise für konventionelles Fleisch durch die Inflation stark gestiegen sind. Im Gegensatz zu ihrer veganen Konkurrenz. Schon jetzt kaufen 30 Prozent der deutschen Haushalte mindestens einmal pro Halbjahr vegane Fleischalternativen.
Langfristig sieht der Markt für vegane Lebensmittel positiv aus. "Wir sind langfristig positiv gestimmt für einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren", sagt John Baumgartner vom Analysehaus Mizuho America laut ntv. "Aber in zehn Jahren wird noch nicht viel passiert sein."