Mehlwurm al dente: Die Metro verkauft jetzt Nudeln aus Mehlwürmern. Die Insekten-Pasta kommt vom Pforzheimer Start-up Plumentofoods und sieht aus wie herkömmliche Vollkornnudeln. Die sogenannte Novel Food-Verordnung macht es möglich, dass erstmals in Deutschland ein Lebensmittel mit Insektenproteinen in den Handel gebracht wird. Die Mehlwurm-Pasta kommt zunächst im Verbrauchermarkt Emmas Enkel in Düsseldorf zum Einsatz. "Als Lebensmittelspezialist bieten wir als Erster im deutschen Handel Alltags-Lebensmittel mit Insektenproteinen an, die auch in Deutschland hergestellt werden. Wir sind damit Vorreiter, da wir Insekten als eine nährstoffreiche Proteinalternative sehen. Als Großhandels- und Lebensmittelspezialist verfügen wir über die Möglichkeiten, zukunftsweisenden Produkten den Weg in den Handel über das Start-up-Regal zu ermöglichen", sagt Fabio Ziemßen, Director Food Innovation NX-FOOD. Der Hub der METRO verantwortet die Geschäftsentwicklung für neue Lebensmittellösungen und Konzepte im Handels- und Gastronomieumfeld.
"Die Änderung der Gesetzgebung, die es seit Januar dieses Jahres ermöglicht, Insekten als Nahrungsmittel zu vermarkten, eröffnet dem Lebensmittelsystem ganz neue Möglichkeiten", so Ziemßen weiter. Die Produkte hat Plumento Foods, ein innovatives Food-Tech Start-up, das sich auf die Entwicklung von Lebensmitteln aus alternativen Proteinen und insbesondere Insektenproteinen spezialisiert hat, entwickelt. Das Pforzheimer Start-up um die Gründer Dr. Daniel Mohr, Dr. Reinhard Käppel und Nicolas Stöckert besteht aus einem achtköpfigen Team, darunter Agraringenieure, Ökotrophologen, Protein- und Marketing-Spezialisten.
Die Idee, Insektenproteine als Alternative zu tierischen Eiweißen aus der traditionellen Fleischproduktion zu nutzen, entwickelte Mohr in Shanghai, wo er 14 Jahre lebte. In seiner Heimatstadt Pforzheim gründete er gemeinsam mit zwei erfahrenen Spezialisten aus der Lebensmittelbranche das Food-Tech Start-up, das nun einer der Vorreiter für insektenbasierte Nahrungsmittel in Europa ist. "Insekten weisen eine Vielfalt von Vorteilen auf: Sie benötigen viel weniger Futter und Platz, um die gleiche Menge an Proteinen zu liefern wie beispielsweise Schweine oder Rinder. Gleichzeitig erzeugen sie nur einen Bruchteil an Treibhausgasen. Hinzu kommt, dass die aus Insekten gewonnen Proteine sehr hochwertig sind. Durch die angebotenen, alltäglichen Produkte wie Nudeln, in denen die Insektenproteine verarbeitet sind, bieten wir eine gute Möglichkeit, sich diesem wichtigen und neuen Trend zu nähern", so Mohr. Innerhalb von eineinhalb Jahren entwickelte Plumento Foods eine nachhaltige und tragfähige Alternative zu Proteinen aus Schlachttierhaltung.
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov kann sich bislang nur jeder siebte Bundesbürger vorstellen, Insekten zu essen.