Rotkäppchen-Mumm erwartet schwieriges Jahr und kündigt Preissteigerungen an

| Industrie Industrie

Keine überschäumende Jubelstimmung beim Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm: Das Unternehmen rechnet 2023 mit einem anspruchsvollen Jahr. «Einfach sind die Zeiten momentan für uns alle nicht, nicht für die Verbraucher und für uns nicht», sagte Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung. Er verwies auf hohe Energie- und Rohstoffkosten, die Inflation, Lieferkettenprobleme und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges. «Wir werden uns alle auf ein neues, nachhaltig höheres Preisniveau einstellen müssen», sagte er. Sekt werde voraussichtlich zwischen 50 Cent bis 1 Euro pro Flasche teurer.

«2022 haben wir uns mit nie dagewesenen Kostensteigerungen in allen Bereichen des Unternehmens konfrontiert gesehen», sagte Queisser bei der Vorlage der Bilanz. Diese falle sehr gemischt aus. Man habe das Umsatzniveau des Vorjahres 2021 halten können, jedoch unter sehr herausfordernden und volatilen Rahmenbedingungen, sagte Queisser.

«Der massive Anstieg der Kosten hat uns schnell und heftig getroffen, insbesondere durch den Einsatz von energieintensivem Glas. Somit mussten auch wir im letzten Jahr unsere Abgabepreise anpassen, konnten damit aber nur einen Teil der Kostensteigerungen auffangen», sagte Frank Albers, Geschäftsführer für Finanzen, IT und Personal. So seien auch Verpackungen wie Kartonagen sowie Paletten für die Lagerung von Waren teurer geworden.

Positiv wertete Queisser, dass die Verbraucher nach zwei Jahren Einschränkungen durch die Corona-Pandemie 2022 wieder öfter Restaurants besucht, gefeiert haben und in den Urlaub gefahren sind. Damit sei wieder mehr außer Haus konsumiert worden. Das Unternehmen rechne damit, dass die Menschen 2023 trotz oder gerade wegen der Krisenstimmung auf Genuss, «kleine Auszeiten», nicht verzichten wollen, so Queisser.

Der Gesamtumsatz von Rotkäppchen-Mumm im Jahr 2022 lag den Angaben zufolge wie 2021 bei rund 1,2 Milliarden Euro (2019: 1,1 Mrd Euro). Davon entfielen 582 Millionen Euro auf Sekt, 397 Millionen Euro auf Spirituosen und 260 Millionen Euro auf Wein. Zum Sortiment gehören auch Prosecco sowie alkoholfreie Sekt- und Weinvarianten.

Bezogen auf die Branche habe der Sektmarkt in Deutschland 2022 im Vergleich zu 2021 den Umsatz um 1,6 Prozent gesteigert, davon Rotkäppchen um 3,3 Prozent, sagte Queisser. Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen grundsätzlich nicht. Die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH mit Sitz in Freyburg (Unstrut) gilt in Deutschland als Marktführer beim Sekt. Das Unternehmen beschäftigt an neun Standorten insgesamt rund 1000 Menschen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.

Start-ups wie «Goodmeat» versuchen, den Geschmack von Fleisch im Labor so gut zu imitieren, dass industrielle Massentierhaltung überflüssig wird. Die 3sat-Dokumentation «Echtes Fleisch ohne Tier – Die Zukunft schmeckt anders», aus der Reihe «Wissen hoch 2» am Donnerstag ab 20.15 Uhr, zeigt, wie das geht. 

Die Serie des FC Bayern mag gerissen sein, die bayerischen Brauer sind beim Bierabsatz weiter Seriensieger. Das vergangene Jahr bewerten sie als schlecht - doch zumindest der Start in 2024 war gut.

Vegetarisch war gestern, heute ist vegan: Ab 2024 sind alle Produkte bei The Vegetarian Butcher™ zu 100 Prozent pflanzenbasiert. Mit einer veränderten Rezeptur des NoBeefBurgers wird das vegane Portfolio komplett.

Pressemitteilung

Sauberes und strahlend glänzendes Besteck, das nicht von Hand poliert werden muss, ist nicht erst seit dem bestehenden Fachkräftemangel eine Anforderung der Gastronomie. Themen wie Hygiene, Personalkosten und der Anspruch an glänzende Besteckteile waren immer schon ausschlaggebend für die Anschaffung einer Besteckspülmaschine. Bei Winterhalter polierfreies Besteckspülen eine lange Tradition.

Die Sektkellerei Henkell Freixenet meldet einen Umsatzrekord - und sieht Herausforderungen wie die extreme Trockenheit in manchen südeuropäischen Weinregionen. Das traditionsreiche deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz.

Pressemitteilung

Immer mehr Menschen bestellen sich Ihr Mittagessen ins Büro oder ein Gericht aus ihrem Lieblingsrestaurant ins heimische Wohnzimmer. Der Trend zum Lieferservice oder Take-away ist nach wie vor ungebrochen und hat sich für viele Restaurants als wichtiges, zusätzliches Standbein etabliert.

Einst war das Crumlin Road Gaol ein berüchtigter Ort. Todesurteile wurden hier vollstreckt. Heute ist es Erinnerungsort, Eventlocation und nun auch Heimat einer Brennerei, die besichtigt werden kann.