Spargelbauer meist ohne freiwillige Helfer

| Industrie Industrie

Freiwillige Helfer werden auf den Spargelfeldern in Mecklenburg-Vorpommern vorerst wohl doch nicht gebraucht. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, hoffen die Anbauer darauf, dass die Behörden genügend ausländische Erntehelfer einreisen lassen. Die Bäuerin Yvonne von Laer, die in Tieplitz bei Güstrow (Landkreis Rostock) großflächig Spargel anbaut, hat nach eigenen Angaben zwar zahlreiche Angebote von Hilfskräften aus der Region erhalten. Diese seien aber nicht kontinuierlich einsetzbar, für kürzere Zeiten lohne sich das Einarbeiten nicht. Von Laer wartet nun auf die Anreise von Saisonarbeitern aus Rumänien, um in den kommenden Wochen die Spargelernte zu starten: «Wenn unsere erfahrenen Kräfte kommen, werden wir die einsetzen. Kommen sie nicht, müssen wir gucken ob es eine andere Möglichkeit gibt.»

Ein Großteil der Flächen, auf denen in Mecklenburg-Vorpommern Spargel angebaut wird, entfällt mit 65 Hektar auf den Hof Denissen in Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Rund 30 Saisonarbeiter aus Rumänien und Polen waren dort schon eingetroffen, bevor es durch die Coronakrise Einreisebeschränkungen gab. Weitere 26 Arbeitskräfte wechselten aus anderen Bereichen des Unternehmens, wie Restaurant und Café, die schließen mussten, auf die Felder. So komme der Hof zum Beginn der Spargelernte zurecht, sagte eine Mitarbeiterin der Deutschen Presse-Agentur. Es seien aber bereits auch viele Angebote von freiwilligen Helfern aus der Bevölkerung eingegangen. Die Möglichkeit bestehe, dass der Hof insbesondere zur Erdbeerernte darauf zurückgreife.

Madeleine Buchholz vom Spargel- und Kartoffelhof Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) hat gar nicht erst um freiwillige Hilfsangebote geworben, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Sie rechne damit, dass im April weitere Saisonkräfte aus Polen kommen. Dank der Lockerung des Einreiseverbotes für Erntehelfer sei das nun möglich. Bisher zeichne sich ab, dass das «Stammpersonal» der vergangenen Jahre vollzählig erscheinen wird. Die Spargelernte solle am 20. April beginnen.

Die Landwirtin Ruth Sandmann-Böckmann in Nantrow bei Wismar (Nordwestmecklenburg) will dagegen auf Helfer aus der Bevölkerung zurückgreifen. Ihr Hof SaBö habe im Internet zu Angeboten aufgerufen, daraufhin seien hunderte positive Rückmeldungen eingegangen. Allerdings eigne sich nicht Jeder für die Spargelernte, sagte Sandmann-Böckmann: «Manche hatten die Vorstellung, dass sie einmal pro Woche kommen könnten. Wir brauchen hier aber jeden Tag Leute. Man kann nicht jeden Tag neue Menschen einarbeiten.»

Aus den Hilfsangeboten seien zehn Deutsche rekrutiert worden, sie haben bereits Probearbeiten absolviert. Der Betrieb hoffe aber noch darauf, dass zumindest einige der bisherigen Saisonkräfte kommen. Wie Sandmann-Böckmann sagte, ist ein Flug mit acht Arbeitern aus Bulgarien gechartert. Das Genehmigungsverfahren und die dazugehörige Kommunikation mit Ministerien sei aber kompliziert gewesen, es bleibe eine große Unsicherheit: «Wir sind uns erst sicher, wenn die Leute hier sind.»

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Deutsche Weininstitut hat typische Weine aus allen 13 Qualitätsweingebieten für die "Deutschland-Box" ausgewählt. An der Ausschreibung hatten sich 173 Weinerzeuger mit ihren Weinen beteiligt.

Pressemitteilung

Es wird ein besonderes Branchenereignis: Im Februar treffen sich Aussteller und Fachbesucher auf der Intergastra in Stuttgart. Winterhalter freut sich darauf, seine neueste Spültechnik in der Halle 5, Stand 5D31 zu präsentieren. Schwerpunktthemen: Transportspülmaschinen der MT-Serie, Trocknungsgerät DMX für Mehrweggeschirr und Gläserspülen.

Für die Deutsche Messe ist das Jahr 2023 erfolgreicher verlaufen als erwartet. Mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro und einem Gewinn von fast 30 Millionen Euro seien die Planungen deutlich übertroffen worden.

Zum Schutz vor dem Eis werden gut eine Million Austern aus dem Watt vor List ins Winterlager in Meerwasserbecken an Land gebracht. Für weitere rund 3,5 Millionen Austern gibt es dort allerdings keinen Platz - und nun blicken die Austernzüchter mit Sorge auf das Wetter dieses Winters.

Im Frühjahr 2024 begrüßt Hamburg wieder die Branche: Vom 8. bis 12. März findet die Internorga statt. Auch 2024 wird Künstliche Intelligenz eine herausragende Rolle spielen. Das Thema Nachhaltigkeit und die damit verbundene Mehrwegpflicht bleiben ebenfalls aktuell.

Der Absatz von Bier in Deutschland sinkt seit Jahren, der Trend geht zu Alkoholfreiem und mehr Gesundheitsbewusstsein. Nun reagiert die Oettinger-Brauerei, die auch in Braunschweig braut, mit ihrem Fokus auf billige Getränke.

Der Verband der Veranstaltungsorganisatoren e. V. hat mit einer neu definierten Positionierung einen Schritt in die Zukunft unternommen. Der VDVO hat nicht nur sein Erscheinungsbild erneuert, sondern auch die strategische Ausrichtung grundlegend überarbeitet.

Metro Deutschland hat seinen Großmarkt in Hamburg-Altona modernisiert. Der neue Ansatz zielt darauf ab, den Anforderungen der Großhandelskundschaft gerecht zu werden: mit relevanten Sortimenten soll ein Einkaufserlebnis geschaffen werden, bei dem das Thema Lebensmittel im Fokus steht. Auch der Belieferungsservice wird erweitert.

Störe stehen unter strengem Schutz. Die Vorschriften scheinen aber oftmals noch hinter kommerziellen und kulinarischen Interessen zurückzustehen, wie eine Studie zeigt.

Die Düzgün Gruppe hat gemeinsam mit The Vegetarian Butcher​​​​​​​ ihren ersten pflanzlichen Kebab vom Spieß auf den Markt gebracht, der sich weder im Geschmack noch in der Textur und Handhabung von herkömmlichem Fleisch unterscheiden soll.