Winzer fordern Geld für Bewirtschaftung von Steillagen

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Um landschaftsprägende Weinberge in Steillagen zu erhalten, muss der Weinbranche zufolge mehr für Winzerinnen und Winzer getan werden. Denkbar sei ein Bewirtschaftungsentgelt, um Betrieben zu helfen, die sonst nicht mehr rentabel arbeiten könnten. Das sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider, am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung des Badischen Weinbauverbands in Offenburg. 

Für den Erhalt von Steillagen müssten auch Kommunen und Tourismusverantwortliche ins Boot geholt werden. «Gerade die Steillagenweinberge sind ein Hotspot der Biodiversität», sagte Schneider mit Blick auf die Artenvielfalt. 

Rund ein Viertel der rund 28 000 Hektar Rebfläche im Südwesten entfällt auf Steillagen. Diese haben eine Hangneigung von über 30 Prozent. Das Land gibt nach Angaben des Agrarministeriums bereits Förderung, um den hohen Aufwand in diesen Lagen auszugleichen.  

«Der Weinbau steht aktuell vor riesigen Herausforderungen: sinkender Konsum, häufig ungelöste Nachfolgefragen und regulatorische Auflagen», sagte Agrarminister Peter Hauk. Das Land erarbeite eine neue Weinbaustrategie, um die Branche zu stärken. «Dazu gehört auch eine strategische Ausrichtung am Markt mit der Entwicklung neuer Produkte und Marken.» Das Potenzial des Weintourismus im Land sei zudem groß und noch längst nicht ausgeschöpft, sagte der CDU-Politiker nach Angaben seines Ministeriums. 

Das Deutsche Weininstitut hatte im Januar berichtet, dass der Verbrauch pro Person bundesweit vom 1. August 2022 bis zum 31. Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,7 Liter auf 19,2 Liter sank. Das bedeute im Schnitt rund eine Flasche Wein weniger pro Person. 

Bezogen auf die Rebfläche liegen die Anbaugebiete Baden und Württemberg in Deutschland auf Platz drei und vier. Größer sind nur die Gebiete Rheinhessen und Pfalz.


 

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