Winzer hoffen auf moderate US-Zölle

| Industrie Industrie

Angespannt blicken deutsche Weinerzeuger auf die Zoll-Entscheidung aus den USA. «Sollten die angedrohten US-Strafzölle nach Ende des Moratoriums in voller Höhe in Kraft treten, würde dies zu Verwerfungen auf den internationalen Weinmärkten führen», heißt es beim Deutschen Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim. 

Nach der Ankündigung der Strafzölle im März sei das USA-Weinexportgeschäft zunächst völlig zum Erliegen gekommen. Dann hätten die Exporteure in den vergangenen Wochen die Phase der verringerten Zolltarife dazu genutzt, möglichst viel Wein in die USA auszuführen. «Aufgrund limitierter Lagerkapazitäten war dies allerdings auch nur in begrenztem Maße möglich», sagt DWI-Sprecher Ernst Büscher. Die USA sind der bedeutendste Exportmarkt für deutsche Weine. 

Zölle machen deutsche Weine deutlich teurer

Mit den Zöllen auf deutsche Weine würden sich diese im US-Markt deutlich verteuern, sagte Büscher. Damit hätten in den USA Weine aus eigener Produktion oder auch aus Ländern, für die keine Strafzölle bestehen, deutliche Wettbewerbsvorteile.

Die Strafzölle aus der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump, die im Oktober 2019 in Höhe von 25 Prozent eingeführt wurden, hätten Umsatzeinbußen von mehr als 20 Prozent für die deutschen Weinexporteure zur Folge gehabt, berichtete Büscher.

Rund ein Sechstel der Exporterlöse stammen aus den USA

Innerhalb von zwölf Monaten (bis März 2025) seien 12,8 Millionen Liter Wein in die USA ausgeführt und damit rund 61 Millionen Euro erlöst worden. Dies entspreche rund einem Sechstel der gesamten Exporterlöse in Höhe von 380 Millionen Euro. Mengenmäßig haben die US-Exporte einen Anteil von elf Prozent an der gesamten Weinexportmenge von 118 Millionen Litern. Der Durchschnittspreis der US-Weinexporte lag in diesem Zeitraum bei 4,78 Euro pro Liter und damit deutlich über dem gemittelten Preis für den Gesamtexport von 3,24 Euro pro Liter.

Winzer loten andere Exportmärkte aus

Die deutschen Exporteure suchen zugleich auch alternative Exportmärkte. Angesichts des weltweiten Trends zu mehr Weißweinkonsum sei Deutschland mit einem Anteil von 69 Prozent weißer Rebsorten im Anbau gut aufgestellt. «Allerdings dauert es in der Regel einige Jahre, bis man in einem neuen Markt gute Beziehungen zu Importeuren und Händlern oder Gastronomen aufgebaut hat», sagte Büscher.

Klarheit über Höhe der Zölle ab 1. August?

Die EU-Kommission verhandelt schon länger mit Washington im Zollstreit - der Ausgang bleibt offen. US-Präsident Donald Trump hatte einen Brief an die EU angekündigt. Am Montag hatte er mehr als ein Dutzend Briefe mit Zoll-Vorgaben an verschiedene Länder vor allem in Asien veröffentlicht. Zudem verschob er den Termin für die Einführung neuer Importzölle um gut drei Wochen auf den 1. August. Der EU bleibt damit mehr Zeit, um mit der US-Regierung eine andere Lösung auszuhandeln. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die zunehmende Digitalisierung hat den Finanzsektor im rasenden Tempo verändert. Neue Zahlungssysteme, digitale Banken, Fintechs – überall entstehen Services, die schneller, bequemer und grenzüberschreitender funktionieren. Doch je digitaler die Welt der Finanzen wird, desto größer wird auch die Herausforderung, Identitäten sicher und rechtskonform zu prüfen. Die bisherigen Verfahren sind oft langsam, aufwendig und kostenintensiv. Doch eine Lösung zeichnet sich bereits a mit der sogenannten EU-Identitätswallet, kurz EUDI Wallet.

Pressemitteilung

Am 2. Dezember wird das JW Marriott Berlin zum Schauplatz der GREEN MONARCH Award Night, dem Nachhaltigkeitspreis der Hotellerie und Gastronomie. Über 21.000 Stimmen wurden bereits beim öffentlichen Voting abgegeben. Bald entscheidet sich, wer in den vier Kategorien Hotel, Restaurant, Product und Personality die begehrten Trophäen erhält.

Bier wird teurer, Hersteller erhöhen die Preise. Der Lebensmittelhändler Edeka wehrt sich dagegen. Suchen Kunden in den Märkten bald vergeblich nach Marken wie Beck’s oder Corona?

Die BMC Hotelservice & Dienstleistung GmbH, ein Unternehmen, das sich auf Reinigungs- und Servicedienstleistungen für die Hotellerie spezialisiert hat, ist saniert worden. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens konnte der Geschäftsbetrieb durch den Einstieg eines strategischen Investors aus der Hotelbranche vollständig übernommen werden.

Der Trend-Geschmack Matcha-Erdbeere führt zu einem direkten Wettbewerb der Schokoladenhersteller. Nachdem Ritter Sport bereits im September 2025 mit einer limitierten Edition in den Markt gestartet ist, präsentiert nun auch Lindt & Sprüngli seine Interpretation und setzt auf eine extreme Limitierung, was die Erwartungshaltung auf einen neuen Hype schürt.

Die Intergastra 2026 setzt einen Schwerpunkt auf die Gemeinschaftsverpflegung. Angesichts des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung rücken neue Konzepte, Kooperationen und Food-Trends in den Fokus.

Weniger Anbaufläche, noch mehr Qualität: Das hessische Staatsweingut bei Eltville will mehr Große Gewächse pflanzen und den Export bis nach China steigern. Wie groß ist sein Defizit?

Pressemitteilung

Man sieht sie immer häufiger in Hotels: Glasflaschen. In den Zimmern, im Restaurant oder an einer Wasserzapfstelle. Das ist auch nicht verwunderlich, denn sie sind schön, praktisch und passen gut zu unserem heutigen Umweltbewusstsein. Aber was macht eine solche Glasflasche eigentlich so praktisch? Und wann genau verwendet man sie?

Pressemitteilung

Vom 1. bis 3. Dezember 2025 verwandelt sich das JW Marriott Berlin in das Zentrum für nachhaltige Innovation. Beim GreenSign Future Lab kommen über 300 Entscheider und 60 Speaker aus Hotellerie, Gastronomie und Touristik zusammen, um Zukunft aktiv zu gestalten.

Pressemitteilung

Nach der erfolgreichen Premiere im März 2025 startet die 370GRAD vom 13. bis 16. März 2026 im Empire Riverside Hotel in Hamburg in die zweite Runde. Die Business-Plattform für Entscheider aus Hotellerie, Gastronomie und Catering ist Impulsgeber für Innovation, Qualität und Networking auf höchstem Niveau.