Die österreichische Regierung plant, die Mehrwertsteuer für Gastronomie, Kultur und Medien vorübergehend auf fünf Prozent zu senken. Die Maßnahme solle von Juli bis zum Ende des Jahres gültig sein, erklärte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Freitag in Wien. So könnte «besonders betroffenen Branchen» geholfen werden.
In der Gastronomie bedeute das konkret, dass der Steuersatz für Speisen von zehn, bei Getränken von 20 auf fünf Prozent gesenkt wird. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) geht von einer Entlastung von 700 Millionen Euro für Lokale, Restaurants oder Bars aus. Auch Kunst- und Kulturbetriebe, etwa Theater oder Kinos, sollen von der temporären Maßnahme profitieren. Der vergünstigte Steuersatz gilt ebenfalls für Zeitungen und Bücher.
Die Regierung in Wien sei mit der EU-Kommission über die Details in Verhandlungen. Genaueres will die Koalition aus Konservativen und Grünen in der kommenden Woche bei ihrer Klausur bekanntgeben.
Außerdem sollen die Pauschalierung sowie die steuerliche Absetzbarkeit von Geschäftsessen verbessert werden. Die 2014 eingeführte Schaumweinsteuer werde abgeschafft. «Die Gastronomie ist Teil der österreichischen Seele», sagte Kurz. Nach einer Beispielrechnung der Regierung zahlt ein Gasthof mit 160 000 Euro Jahresumsatz aktuell 6260 Euro Steuern. Künftig seien es 2390 Euro. (dpa)