AOK zur GemüseAckerdemie: „Gesundheitsbildung muss Schule machen"

| Politik Politik

Mehr als 1.000 Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligen sich inzwischen an der GemüseAckerdemie, einem Bildungsprogramm von Acker e. V., das von der AOK unterstützt wird. Auf dem Acker der Grundschule am Regenweiher in Berlin-Neukölln halfen Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, und Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft in der vergangenen Woche bei einer Pflanzaktion. 

„Kinder sollten so früh wie möglich wissen, woher das Essen auf dem Teller kommt. In der GemüseAckerdemie säen, pflegen und ernten sie und lernen so ganz von selbst die natürlichen Zusammenhänge in der Lebensmittelproduktion kennen. Wie wichtig das ist, zeigen die Ergebnisse der AOK-Familienstudie, die wir Ende vergangenen Jahres vorgestellt haben. Obwohl 82 Prozent der befragten Eltern in der Klimakrise eine große Bedrohung für die Zukunft ihrer Kinder sehen und 79 Prozent den Einfluss der Ernährung auf Klima und Umwelt als bedeutsam einschätzen, wirkt sich das nicht gleichermaßen positiv auf das Ernährungsverhalten der Familien im Alltag aus. Nur 32 Prozent erachten nachhaltige Ernährung für bedeutend oder sehr bedeutend", so Dr. Carola Reimann.

Laut AOK-Familienstudie wünschen sich 87 Prozent der Eltern, dass ihre Kinder etwas über klima- und umweltfreundliche Ernährung in der Schule lernen. Deshalb fördern wir als AOK Gesundheitsbildung und nachhaltige Ernährung. Gesundheitsbildung muss Schule machen und gehört in alle Lehrpläne. In Baden-Württemberg zeigen AOK und Kultusministerium mit ,ScienceKids‘, wie dies in die regulären Unterrichtsfächer der ersten bis zur zehnten Klasse integriert werden kann. Es fehlt also nicht an Geld, sondern am politischen Willen, dieses Modell bundesweit an alle Schulen zu bringen. 

Darüber hinaus halten es 83 Prozent der befragten Eltern für wichtig, dass ihr Kind außer Haus gesund und nachhaltig verpflegt wird. Deshalb unterstützen wir die Pläne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in der Gemeinschaftsverpflegung bis 2030 verbindlich zu etablieren. Dies wurde in den Eckpunkten zur Ernährungsstrategie verankert, die Ende dieses Jahres beschlossen werden soll. Dafür ist die Bereitschaft von Bund, Ländern und Kommunen und privaten Trägern zur gemeinschaftlichen Finanzierung, Vernetzung und Zusammenarbeit nötig. Ziel muss es sein, allen Kindern und Jugendlichen unabhängig vom Einkommen der Eltern qualitativ hochwertige und ausgewogene Mahlzeiten anzubieten. Denn wie und was wir essen, wirkt sich nicht nur auf das Klima und die Lebensbedingungen aller Lebewesen auf unserem Planeten, sondern auch auf die Gesundheit aller Menschen aus.“ 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.

Nach 36 Jahren beim DEHOGA Bundesverband und fast 20 Jahren als Hauptgeschäftsführerin ist Ingrid Hartges heute in Berlin offiziell verabschiedet worden. Die feierliche Veranstaltung fand im JW Marriott Hotel Berlin statt und vereinte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien der Branche und ihrer Partner.

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.