Arbeitsminister Heil will Rechtsanspruch auf Homeoffice

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will das Homeoffice dauerhaft im deutschen Arbeitsalltag etablieren. «Ich bin dafür, dass wir aus dem coronabedingten ungeplanten Großversuch zum Homeoffice grundlegende Konsequenzen für die Arbeitswelt ziehen», sagte Heil am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Ampel-Koalition werde «moderne Regeln für mobiles Arbeiten in Deutschland» und einen Rechtsanspruch auf Homeoffice schaffen, so der Minister: «Ein moderner Ordnungsrahmen für mobiles Arbeiten kommt.»

Heils Pläne sehen vor, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten von zu Hause aus ermöglichen müssen - es sei denn, betriebliche Gründe sprechen dagegen. «Wenn diese das ablehnen wollen, müssen betriebliche Gründe dagegen stehen – etwa weil man im Stahlwerk am Hochofen arbeitet und natürlich nicht von zu Hause aus arbeiten kann», erklärte Heil.

«Aber wenn der Arbeitgeber keine betrieblichen Gründe nennen kann, dann gilt der Rechtsanspruch, Homeoffice in Anspruch nehmen zu können. Das gibt endlich vielen Menschen die Möglichkeit, auch nach der Pandemie von zu Hause aus zu arbeiten. So schaffen wir eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.» Für viele Menschen bedeute mobiles Arbeiten «eine neue Freiheit», betonte Heil.

Seine Wahrnehmung sei aber auch, dass viele nicht dauerhaft, sondern nur gelegentlich von zu Hause aus arbeiten wollten. Auch dafür wolle er «mehr Flexibilität schaffen», sagte Heil.

Mit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 hat sich die Praxis zum mobilen Arbeiten in Deutschland grundlegend verändert. Arbeitgeber, die das zuvor nicht freiwillig taten, sind seit November dazu verpflichtet, ihren Mitarbeitern die Arbeit von zu Hause aus anzubieten - wenn nicht betriebliche Gründe dagegen sprechen. Heil will diese Pflicht dauerhaft etablieren.

Gleichzeitig wies der Arbeitsminister aber auch auf «die Schattenseiten im Homeoffice» hin, die er unbedingt eingrenzen wolle. «Arbeit darf nicht krank machen. Auch im Homeoffice muss mal Feierabend sein.» Auch das berücksichtige der Ordnungsrahmen, auf den sich seine Partei SPD mit Grünen und FDP verständigt habe.

Nach jüngsten Angaben des Münchner Ifo-Instituts waren laut einer Unternehmensumfrage im Dezember des vergangenen Jahres 27,9 Prozent der Beschäftigten zumindest zeitweise im Homeoffice tätig. Im August lag die Quote bei 23,8 Prozent. (dpa)


 

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