Außengastronomie - EU-Parlament lehnt Ausweitung von Rauchverboten im Freien ab

| Politik Politik

Rauchverbot im Biergarten, Freibad oder am Bahnhof?  - Die EU-Kommission hatte im September den Staaten nahegelegt, rauchfreie Zonen auszuweiten. Dagegen stimmte jetzt das EU-Parlament. DEHOGA und Hotelverband hatten zuvor Einspruch eingelegt.

Der DEHOGA Bundesverband schrieb auf LinkedIn: „Auf allen Ebenen haben DEHOGA-Vertreter und unsere Partner vom Hotelverband Deutschland (IHA) in den letzten Wochen mit der Politik kommuniziert und einen Stopp dieses Vorhabens gefordert. Pauschale Rauchverbote für die Außengastronomie halten wir für unverhältnismäßig und übergriffig. Und so wurde die Empfehlung der Kommission vom Parlament in Straßburg zurückgewiesen. Richtig so - denn es gab und gibt keinen Handlungsbedarf. Jetzt geht es darum, dass nun auch der Europäische Rat diesem Weg folgt.“

In der Tat wollen in der nächsten Woche die EU-Staaten über den Kommissionsvorschlag votieren. Der Ausgang der Abstimmung im EU-Parlament hat darauf keine Auswirkungen. 

Die derzeitigen Vorschläge und Diskussionen auf EU-Ebene werden vorerst keine unmittelbaren Auswirkungen auf Deutschland haben. Denn: Der Vorschlag der EU-Kommission ist lediglich eine Empfehlung und verpflichtet Deutschland oder andere Länder nicht direkt. Selbst wenn die EU-Staaten den Vorschlag der Kommission nächste Woche annehmen, heißt das nicht unbedingt, dass solche Rauchverbote überall umgesetzt werden. Grund ist, dass für Gesundheitspolitik allein die Mitgliedstaaten zuständig sind. In Deutschland fällt das Thema zudem unter Umständen in die Gesetzgebung der Bundesländer. 

In der letzten Bundesratssitzung in der vergangenen Woche hatten die Bundesländer bereits kritisch zu diesem Vorschlag der EU-Kommission Stellung genommen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.

Nach 36 Jahren beim DEHOGA Bundesverband und fast 20 Jahren als Hauptgeschäftsführerin ist Ingrid Hartges heute in Berlin offiziell verabschiedet worden. Die feierliche Veranstaltung fand im JW Marriott Hotel Berlin statt und vereinte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien der Branche und ihrer Partner.

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.