DEHOGA: Umsatzeinbruch im Gastgewerbe bedroht Tausende Jobs

| Politik Politik

Die Corona-Krise setzt Hoteliers und Gastwirten in Deutschland weiter hart zu. Zwar stieg der Umsatz im Mai im Vergleich zum April angesichts der Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat setzte sich die Talfahrt der Erlöse jedoch fort, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Im Mai stieg der Umsatz im Vergleich zum Vormonat bereinigt um Preiserhöhungen (real) sowie nominal um jeweils rund 45 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2019 verzeichnete die Branche erneut einen dramatischen Rückgang von jeweils rund 64 Prozent. In den ersten fünf Monaten belief sich das Minus auf preisbereinigt 39 Prozent und nominal auf 38 Prozent.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hatte die Politik von Mitte März an Übernachtungen von Touristen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben untersagt. Vom 22. März an waren Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices geschlossen. Seit Mitte Mai wurden die Einschränkungen dann nach und nach wieder gelockert.

Den drastischsten Umsatzeinbruch innerhalb eines Jahres verzeichneten im Mai 2020 Hotels, Pensionen und sonstige Beherbergungsunternehmen (real minus 80,0 Prozent). In der Gastronomie gab es einen Rückgang um 54,6 Prozent. Es ist der dritte Monat in Folge mit deutlichen Umsatzeinbußen.

«Aufgrund der Abstandsgebote und der strengen Corona-Schutzmaßnahmen gibt es weiterhin massive Umsatzausfälle», sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes Dehoga. Hinzu kommt: «Diskotheken und Clubs dürfen nach wie vor nicht öffnen. Ihre Lage ist unverändert verheerend.» Massiv betroffen seien auch die Stadt- und Tagungshotellerie sowie die Eventcaterer, weil Tagungen, Messen und Veranstaltungen nicht stattfinden. «Die fehlenden Umsätze bedrohen die Existenz von zigtausenden Betrieben und Arbeitsplätzen», warnte Hartges. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die europäische Kommission hat von den Tech-Unternehmen Apple, Google, Microsoft und Booking.com Auskünfte darüber verlangt, wie sie sich auf ihren Plattformen gegen Betrugsmaschen zur Wehr setzen. Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste.

Beim „Burger Dialog“ von McDonald's trafen Vertreter der Gen Z auf Abgeordnete der Regierungskoalition. Im Zentrum des Austauschs standen die Sorgen junger Menschen, die zunehmend daran zweifeln, dass Leistung allein noch den gesellschaftlichen Aufstieg sichert.

In vielen Ballungsräumen gehen etliche reguläre Wohnungen ausschließlich an Feriengäste. Lindert es die Wohnungsnot, wenn man die kurzfristige Vermietung eindämmt?

Die Bundesregierung richtet ihre Tourismuspolitik neu aus. Eine neue Nationale Tourismusstrategie (NTS) soll künftig die „Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft“ in den Mittelpunkt stellen.

Die Europäische Kommission hat einen Verhaltenskodex für Online-Bewertungen​​​​​​​ im Tourismussektor veröffentlicht. Zahlreiche Forderungen der Hotellerie wurden in die Leitlinien aufgenommen, dennoch sieht die Österreichische Hotelvereinigung weiteren Handlungsbedarf, insbesondere was die rechtliche Verbindlichkeit betrifft.

Die Bundesregierung hat bei einer Kabinettssitzung die Senkung der Gastro-Mehrwertsteuer auf den Weg gebracht. Die Ministerinnen und Minister beschlossen einen Gesetzentwurf von Finanzminister Lars Klingbeil. Damit soll die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft von derzeit 19 auf 7 Prozent reduziert werden. 

Das Bundesministerium der Finanzen hat einen entscheidenden Schritt zur Entlastung der Gastronomie gemacht. Ein kürzlich veröffentlichter Referentenentwurf für ein Steueränderungsgesetz 2025 sieht vor, die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants dauerhaft auf sieben Prozent zu senken. Die geplante Neuregelung soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten.

Der Koordinator für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Christoph Ploß, startet heute seine Tourismus-Sommertour. Vom 1. bis zum 3. September 2025 besucht er wichtige Tourismusstandorte im Westen und Süden der Bundesrepublik.

Anja Karliczek, die Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses im Bundestag, bekräftigt die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. In einem Beitrag auf LinkedIn kündigte sie an, dass der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent "im Herbst der Reformen" umgesetzt werden soll.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt eindringlich vor den Plänen der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen. Schon jetzt würden Beschäftigte rund 1,2 Milliarden Überstunden leisten – davon 638 Millionen unbezahlt. Besonders betroffen sei das Gastgewerbe.