DGB-Chefin kritisiert Mehrwertsteuersenkung - Bayerns Tourismusministerin kontert

| Politik Politik

DGB-Chefin Yasmin Fahimi hat die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert, die Mehrwertsteuer in der Gastronomie im kommenden Jahr auf sieben Prozent zu senken. Dies sei «ein reines Steuergeschenk ohne wirtschaftlichen Effekt und wird nicht bei den Verbrauchern ankommen», sagte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

«Eine bessere Idee wäre gewesen, die Mehrwertsteuer auf Medikamente abzusenken», so Fahimi. «Das würde direkt bei den Krankenkassen und damit bei der Versichertengemeinschaft ankommen.» Die Gastronomen hingegen hätten bereits angekündigt, die Senkung nicht an die Kundschaft weiterzugeben. 

Bayerns Ernährungs- und Tourismusministerin Michaela Kaniber hat die Kritik von DGB-Chefin Yasmin Fahimi  entschieden zurückgewiesen. „Unsere Wirtshäuser haben in den letzten Jahren enorme Lasten geschultert – höhere Lebensmittelpreise, drastisch gestiegene Energiekosten und die Umsetzung des gesetzlichen Mindestlohns. Das sind keine abstrakten Zahlen, sondern Rechnungen, die jeden Tag auf dem Tresen liegen“, unterstreicht Kaniber. „Wer da behauptet, die Steuerentlastung sei ein Geschenk ohne Wirkung, der verkennt die Realität der Betriebe und die Lebenswirklichkeit in unseren Dörfern und Städten.“

Kaniber macht klar: „Es geht schlicht darum, dass unsere Wirtinnen und Wirte auch in Zukunft noch ihre Türen öffnen können. Ohne diese Entlastung droht in vielen Orten das Aus für traditionsreiche Gasthäuser – und mit ihnen würde ein Stück Dorfleben und Kultur verschwinden. Und auch die Arbeitsplätze. Darum läuft der Vorstoß der DGB-Chefin gegen die Interessen der Arbeitnehmer.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Koordinator für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Christoph Ploß, startet heute seine Tourismus-Sommertour. Vom 1. bis zum 3. September 2025 besucht er wichtige Tourismusstandorte im Westen und Süden der Bundesrepublik.

Anja Karliczek, die Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses im Bundestag, bekräftigt die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. In einem Beitrag auf LinkedIn kündigte sie an, dass der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent "im Herbst der Reformen" umgesetzt werden soll.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt eindringlich vor den Plänen der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen. Schon jetzt würden Beschäftigte rund 1,2 Milliarden Überstunden leisten – davon 638 Millionen unbezahlt. Besonders betroffen sei das Gastgewerbe.

Die Bundesregierung will, nach Angaben ihres Sucht- und Drogenbeauftragten, das sogenannte begleitete Trinken von Jugendlichen ab 14 Jahren abschaffen. Bereits im Juni hatten die Gesundheitsminister der Länder auf ein Verbot der Praxis gedrängt.

Die US-Regierung erwägt Sanktionen gegen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union sowie einzelner Mitgliedstaaten, die für die Umsetzung des Digital Services Act (DSA) zuständig sind. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit den internen Beratungen vertraute Personen.

Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat sich die sich er Geschäftsführer der Benessere-Hotels aus Felsberg in einem offenen Brief an den hessischen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori gewandt. Selbst nicht von Rückforderungen, sieht Günther Klasen die Existenz vieler kleiner Betriebe bedroht. Die Rückforderungen seien für viele der letzte Stoß in den Abgrund.

Baden-Württemberg hat eine neue Regelung eingeführt, die ausländischen Auszubildenden, nach erfolgreichem Abschluss ihrer Lehre, den unmittelbaren Übergang in eine Vollzeitbeschäftigung erleichtert. Damit reagiert die Landesregierung auf Kritik aus der Gastronomie- und Hotelleriebranche, insbesondere vom DEHOGA.

In der schwarz-roten Koalition knirscht es vor dem angekündigten «Herbst der Reformen». Laut Bundeskanzler Friedrich Merz müsse sich die Bundesregierung sehr viel stärker auf wirtschafts- und sozialpolitische Themen konzentrieren.

Mehrere Brauereien in Sachsen und Thüringen wurden in den vergangenen Wochen bestreikt. Nach der Einigung im Tarifstreit kann das Bier wieder in vollen Strömen fließen.

Kein Bier nach 22.00 Uhr? Das Verkaufsverbot im Münchner Uni-Viertel ist erstmal gestoppt – aber nur auf Bewährung. Bürgermeister Krause richtet eine eindeutige Warnung an die Feiernden.