DRV-Hauptstadtkongress: Habeck spricht zum Tourismus der Zukunft

| Politik Politik

Der Austausch von Reisewirtschaft und Politik steht im Mittelpunkt des 3. Hauptstadtkongresses des Deutschen Reiseverbands (DRV) am 10. und 11. Oktober. Dieser ist sowohl von Seiten der Bundespolitik als auch der Wirtschaft und Wissenschaft hochkarätig besetzt.

Neben Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und dem Bundesminister der Justiz Marco Buschmann stehen u.a. der Staatssekretär des Bundeskanzleramts Jörg Kukies, die Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang und der Bundesvorsitzende der CDU Friedrich Merz auf dem Programm. Thematisch geht es um Wirtschafts- und Tourismuspolitik, die Novellierung der Pauschalreiserichtlinie, geopolitische Herausforderungen sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Thema Frauen im Tourismus gewidmet. Anmeldungen sind unter drv-hauptstadtkongress.de möglich, dort ist auch das Programm des diesjährigen DRV-Hauptstadtkongresses zu finden.

Der erste Tag

Vizekanzler Robert Habeck spricht zum Tourismus der Zukunft und erläutert, warum und wie eine innovative Tourismuspolitik Weichen stellt. Bundesjustizminister Marco Buschmann wirft einen Blick auf die Pauschalreiserichtlinie und erklärt wie Bürokratieabbau und eine schlanke Pauschalreiserichtlinie Rückenwind für die Reisewirtschaft werden. Jörg Kukies, beamteter Staatssekretär im Bundeskanzleramt, blickt auf die deutsche Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser und stellt die Frage nach dem Silberstreif am Horizont. Oppositionsführer Friedrich Merz beschäftigt sich mit der Rahmensetzung für eine international konkurrenzfähige Wirtschaft und fragt, welche Weichen gestellt werden müssen.

Im Block Nachhaltigkeit & Klimaschutz startet mit Ricarda Lang eine der beiden Bundesvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen zum Thema „Ökologische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit im Kontext des Tourismus“. Darüber und über die Frage, was nachhaltiges Reisen braucht, diskutiert eine Runde aus Reisewirtschaft und Destinationen. Am Ende nimmt die Klimaaktivistin Louisa Schneider die Teilnehmenden mit auf die Reise zu den Klimakipppunkten der Erde. „Grad jetzt – Warum wir die Hoffnung nicht aufgeben dürfen“ heißt ihr Programm, mit dem sie aktuell durch Deutschland tourt.

Einblicke zur Sicherheitspolitik in Zeiten zunehmender geopolitischer Instabilität und die Folgen gibt Claudia Major. Die Sicherheitsexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik ist seit 2010 Mitglied im Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung der Bundesregierung.

Im Anschluss diskutiert sie gemeinsam mit Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, dem Krisenbeauftragten des Auswärtigen Amtes, Jens Jokisch, und hochkarätigen Repräsentanten der Branche über „Lehren aus dem Krisenmanagement – Wie wir einen resilienten Tourismus gestalten können“. Unterhaltsam wird es zum Ende des ersten Kongresstages, wenn Walter J. Lindner, ehemaliger Botschaftsrat bei den Vereinten Nationen in New York, Pressesprecher von Joschka Fischer und Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter Sigmar Gabriel, von seinem Weg vom Hippie zum Staatssekretär erzählt. Er gewährt Einblicke in sein Leben als Botschafter in verschiedenen Ländern – zuletzt in Indien, seinem Lebenstraum.

Der zweite Tag

Nach der morgendlichen DRV-Mitgliederversammlung und den Säulenversammlungen startet der zweite Tag des Hauptstadtkongresses mit dem Thema Women Empowerment. Die Unternehmerin und Bestseller-Autorin Tijen Onaran, bekannt aus der TV-Sendung Höhle der Löwen, gilt als eine der wichtigsten Stimmen, wenn es um das Thema geht. Sie betont die Bedeutung von Frauen in der deutschen Wirtschaft und zeigt Wege zu mehr Diversität und mehr Frauenpower auf. Im Anschluss leitet sie eine Diskussionsrunde mit Politik, Wissenschaft und Branche. Aus der Politik wird hierbei Verena Hubertz, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion teilnehmen.

Auch die EcoTrophea, die internationale Auszeichnung für Umweltschutz und soziale Verantwortung im Tourismus des DRV, steht in diesem Jahr unter dem Thema Women Empowerment. Gesucht waren Projekte, die sich in besonderer Weise für die Stärkung und Gleichstellung von Frauen im Tourismus einsetzen. Wer den Preis in diesem Jahr gewinnt, wird bei der Verleihung am Freitag verraten.

Im zweiten Themenblock geht es um die Tourismuspolitik der Zukunft – um Handlungsfelder, Herausforderungen und Chancen. Markus Heller von Dr. Fried & Partner und stellt den aktuellen Stand der Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus vor – er leitet die Geschäftsstelle der Nationalen Plattform. Anschließend diskutieren Mitglieder des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag, wie eine vorausschauende Politik das Handlungsfeld für den Tourismus (insbesondere Outbound) so gestalten kann, dass touristische Produkte entstehen können, die den ökonomischen, sozialen und ökologischen Anforderungen der Zukunft genügen. Mit dabei sind die tourismuspolitischen Sprecher der jeweiligen Bundestagsfraktion Anja Karliczek (CDU), Stefan Schmidt (Die Grünen), Nico Tippelt (FDP) und Stefan Zierke (SPD).

Young Talents-Programm beim DRV-Hauptstadtkongress

Erstmals nehmen in diesem Jahr Young Talents am Hauptstadtkongress teil. Ihr Programm startet bereits einen Tag vor Kongressbeginn und gibt den ausgewählten Nachwuchskräften Gelegenheit, sich über wichtige Themen, die Branche und Politik bewegen, zu informieren und sich ein persönliches Netzwerk aufzubauen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) erwägt ein Subunternehmerverbot für Essenslieferdienste wie Uber Eats, Wolt und Lieferando. Die Maßnahme soll nach einer rbb-Recherche, in der auf mögliche kriminelle Strukturen in der Branche hingewiesen wurde, effektiver gegen zahlreiche Verstöße gegen das Arbeitsrecht vorgehen.

Der Bundestag hat das Steueränderungsgesetz 2025 beschlossen. Das Gesetz setzt die im Koalitionsausschuss vereinbarten steuerlichen Rechtsänderungen um. Zu den zentralen Beschlüssen gehört die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie auf sieben Prozent.

Gastronomen, Pendler sowie Ehrenamtler sollen steuerlich entlastet werden. Ein entsprechendes Gesetz hat der Bundestag in Berlin beschlossen. Nun muss noch der Bundesrat den Weg für das Branchenanliegen freimachen.

Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland spricht sich für eine Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal 8 Stunden aus. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des nun vorgestellten DGB-Index Gute Arbeit 2025.

Eine Umfrage beleuchtet die Herausforderungen der DSGVO-Umsetzung in der deutschen Wirtschaft. Unternehmen fordern mehrheitlich eine umfassende Reform der europäischen Datenschutzregeln, um die Digitalisierung und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz nicht weiter zu behindern.

Bundesernährungsminister Alois Rainer hat die geplante Novellierung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes verschoben. Die Ausweitung der Kennzeichnung auf weitere Tierarten und die Einbeziehung der Gastronomie sind weiterhin strittige Punkte, während die Bezahlbarkeit von Lebensmitteln für den Minister im Vordergrund steht.

Der Deutsche Bundestag hat den Haushalt 2026 verabschiedet. Das zentrale Element aus Sicht des Gastgewerbes ist die Verankerung der auf sieben Prozent gesenkten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. Der DEHOGA zeigte sich zuversichtlich, dass nun auch die Mehrheit der Bundesländer im Bundesrat den Weg für das Branchenanliegen freimachen wird.

Die neue Budgetverteilung im Bundeshaushalt 2026 stößt beim Deutschen Tourismusverband auf gemischte Reaktionen. Während der Etat für Kunst und Kultur bejubelt wird, sorgt eine weitere Kürzung der zentralen Tourismusförderung für Unmut.

Die Arbeits- und Sozialministerkonferenz fordert, Werkverträge bei Essenslieferdiensten zu verbieten. Auch die Gewerkschaft NGG unterstützt den Plan. Ähnliches gibt es schon in anderen Branchen.

Europa-Park-Gründer Roland Mack hat im Umgang mit der AfD für einen offenen Austausch geworben. Dass man mit Menschen spreche, die immerhin einen hohen Anteil an Wählerstimmen ausmachten, halte er für notwendig und richtig, so der 76-Jährige in einem Gespräch mit dem «Südkurier».