DRV startet Kampagne gegen Quarantäne für Reiserückkehrer

| Politik Politik

„Wir brauchen keine verordnete Zwangsquarantäne. Was wir brauchen, ist eine Ausweitung der Tests“, erklärt der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, und leitet mit diesen Worten die neue Social Media-Kampagne des DRV ein.

Unter dem Motto „Coronatest statt Stubenarrest“ wendet sich der Verband gegen die von der Bundesregierung geplante Änderung der Einreisebestimmungen nach Deutschland. Demnach sollen alle Reiserückkehrer, die ab dem 15. Oktober aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreisen, in eine fünftägige Zwangsquarantäne. Nach diesen fünf Tagen können die Rückkehrer dann einen Coronatest machen. Ein negatives Testergebnis hebt die Quarantäne auf.

„Die Zwangsquarantäne ist unverhältnismäßig. Das ist der falsche Weg und sie führt die Reisewirtschaft auf direktem Weg in einen zweiten Lockdown“, so Fiebig. „Mit dem zielgenauen Einsatz von Tests bei der Einreise nach Deutschland lässt sich die Einschleppung des Coronavirus wirksam unterbinden. Im Gegensatz zum nicht zu kontrollierenden Wegsperren von Reisenden sorgen Tests für eine adäquate Risikominimierung. Unsere Losung lautet: Test statt Quarantäne.“
 

Um die Botschaft „Coronatest statt Stubenarrest“ über die diversen Social Media-Kanäle zu verbreiten, hat der DRV mehrere Kampagnenmotive kreiert, die von der DRV-Webseite unter drv.de/test-statt-arrest kostenlos heruntergeladen werden können. Die Motive sind für Instagram und Facebook optimiert und können auch verändert werden. Der Verband ermuntert alle, sich an der Kampagne zu beteiligen.

„Die Pauschalreise bietet zahlreiche Vorteile – gerade in Zeiten von Corona“, erklärt Fiebig. Die Pauschalreise ist von Anfang bis Ende organisiert und die Reisenden haben rund um die Uhr einen Ansprechpartner an ihrer Seite. Die Reiseveranstalter kennen die Daten der Reisenden und den Aufenthaltsort im Ausland. Dadurch ist eine nahezu lückenlose Nachverfolgung einer Infektionskette, sofern notwendig, schnell und einfach möglich, da die Reiseveranstalter wissen, wer mit wem zusammen in einem Hotel, einem Flugzeug oder einem Transferbus gewesen ist. „Gerade in Corona-Zeiten ist das die sichere Art zu reisen“, sagt der DRV-Präsident.
 
Höchstes Ansteckungsrisiko im privaten Umfeld

Der wahrscheinlichste Ort für eine Infektion ist laut Robert Koch-Institut Deutschland. „Auslandsreisen zu stigmatisieren ist nicht sachgerecht, verunsichert die Menschen und kommt einem Berufsverbot für Reisebüros und Reiseveranstalter gleich“, betont der DRV-Präsident. Darüber hinaus finden die allermeisten Infektionen – rund zwei Drittel – im privaten Umfeld statt, bei Familienfeiern oder im Freundeskreis.

„Urlaub in Deutschland ist nicht per se sicherer als im Ausland“, so Fiebig. „Dem RKI liegen genaue Daten vor, welche Reiserückkehrer ein erhöhtes Risiko haben, das Coronavirus nach Deutschland zu bringen. Rückkehrer von Familienbesuchen aus dem Kosovo zum Beispiel tragen Covid-Infektionen nach Deutschland zurück, Spanien-Urlauber nicht. Die Infektionsquote bei Kosovo-Rückkehrern liegt aktuell bei über fünf Prozent, bei Spanien-Rückkehrern gerade mal bei 0,26 Prozent.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die niederländische Tourismusbranche steht vor einer möglichen drastischen Änderung: Die Regierung in Den Haag plant, die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von derzeit 9 auf 21 Prozent anzuheben. Die Maßnahme soll laut Medienberichten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Branchenvertreter warnen vor drastischen Folgen.

 

Die Neuköllner Kulturkneipe «Bajszel» ist erneut Ziel antisemitischer Anfeindungen geworden. Rund um die Schenke brachten unbekannte Flugblätter an, auf denen die drei Betreiber abgebildet sind und wegen angeblicher Unterstützung Israels persönlich bedroht werden.

Weniger Werbung für Ungesundes: Vor allem Kinder sollen dadurch geschützt werden. Die britische Regierung erhofft sich langfristig Milliardeneinsparungen im Gesundheitssektor.

Am 2. Oktober beginnt vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim eine entscheidende Verhandlungsreihe. Gegenstand sind Berufungen der landeseigenen L-Bank gegen Urteile, die zuvor Rückforderungsbescheide der Corona-Soforthilfe als unrechtmäßig eingestuft hatten.

Gastwirte sollen 2026 entlastet werden, die Umsatzsteuer auf Speisen sinkt. Doch ob es auch zu Preissenkungen in Restaurants kommt, ist fraglich. Die DGB-Vorsitzende hätte da einen anderen Vorschlag. Bayerns Tourismusministerin widerspricht.

Die geplante Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf Restaurants, Imbisse und Co. stößt auf heftigen Widerstand. Branchenvertreter sehen darin eine neue, unnötige Bürokratie und befürchten Wettbewerbsnachteile, ohne dass es einen echten Mehrwert für die Gäste gibt.

Die europäische Kommission hat von den Tech-Unternehmen Apple, Google, Microsoft und Booking.com Auskünfte darüber verlangt, wie sie sich auf ihren Plattformen gegen Betrugsmaschen zur Wehr setzen. Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste.

Beim „Burger Dialog“ von McDonald's trafen Vertreter der Gen Z auf Abgeordnete der Regierungskoalition. Im Zentrum des Austauschs standen die Sorgen junger Menschen, die zunehmend daran zweifeln, dass Leistung allein noch den gesellschaftlichen Aufstieg sichert.

In vielen Ballungsräumen gehen etliche reguläre Wohnungen ausschließlich an Feriengäste. Lindert es die Wohnungsnot, wenn man die kurzfristige Vermietung eindämmt?

Die Bundesregierung richtet ihre Tourismuspolitik neu aus. Eine neue Nationale Tourismusstrategie (NTS) soll künftig die „Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft“ in den Mittelpunkt stellen.