Gastronomen und Hoteliers in MV wollen Wartestand verlassen - Kritik an Stufenplan

| Politik Politik

Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern will sich nicht länger vertrösten lassen und fordert eine rasche Aufhebung der strikten Reiseverbote und Schließungsverfügungen für Hotels und Gaststätten. Angesichts des geringen Infektionsgeschehens sollten Urlaubsreisen im Mai wieder gestattet werden.

Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern will sich nicht länger vertrösten lassen und fordert eine rasche Aufhebung der strikten Reiseverbote und Schließungsverfügungen für Hotels und Gaststätten. Bereits beim Treffen der Task-Force Tourismus am kommenden Montag in Schwerin müsse den Betroffenen eine konkrete Perspektive gegeben werden, heißt es in einer von Kurdirektoren und Tourismuschefs der Ferienregion Fischland-Darß-Zingst verfassten Mitteilung. Nach ihrem Willen sollen angesichts des geringen Infektionsgeschehens im Land Urlaubsreisen innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns noch im Mai und Einreisen aus anderen Bundesländern spätestens nach Himmelfahrt (21. Mai) gestattet werden.

Am Freitag hatten sich auch in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Gastwirte und Hoteliers an einer bundesweiten Protestaktion beteiligt und mit leeren Stühlen auf die akute Notlage der Branche hingewiesen. Unter anderem in Rostock und Schwerin forderten sie damit klare Aussagen der Politik, wann und in welcher Form Öffnungen wieder zulässig sein werden. Die Landesregierung hatte bei der Vorstellung ihres Fünf-Stufen-Plans zur Reaktivierung der Tourismuswirtschaft angekündigt, erst am 5. oder 6. Mai über die schrittweise Öffnung von Gaststätten entscheiden zu wollen. Für Hotels soll diese Entscheidung später getroffen werden.

Die Betroffenen fordern aber raschere Signale, um sich auf die Wiedereröffnung der Häuser gezielt vorbereiten zu können. In den meisten Unternehmen waren die Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt worden. Nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) sind im Gastgewerbe Mecklenburg-Vorpommerns in rund 6000 Betrieben etwa 55 000 Beschäftigte tätig. Der Tourismus gilt als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Nordosten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Dürfen vegetarische und vegane Produkte bald nicht mehr «Schnitzel» oder «Wurst» heißen? Im Europaparlament steht eine entscheidende Abstimmung an, das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

Die Österreichische Hotelvereinigung fordert angesichts der massiv gestiegenen Kosten die sofortige Halbierung der Mehrwertsteuer von 10 auf 5 Prozent, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Konsum sowie Konjunktur anzukurbeln.

Verbraucherschützer sprechen sich deutlich gegen ein mögliches Verbot von Bezeichnungen wie «Tofu-Wurst» oder «Soja-Schnitzel» aus. Das Europaparlament will am Mittwoch über ein entsprechendes Vorhaben abstimmen.

Die niederländische Tourismusbranche steht vor einer möglichen drastischen Änderung: Die Regierung in Den Haag plant, die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von derzeit 9 auf 21 Prozent anzuheben. Die Maßnahme soll laut Medienberichten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Branchenvertreter warnen vor drastischen Folgen.

 

Die Neuköllner Kulturkneipe «Bajszel» ist erneut Ziel antisemitischer Anfeindungen geworden. Rund um die Schenke brachten unbekannte Flugblätter an, auf denen die drei Betreiber abgebildet sind und wegen angeblicher Unterstützung Israels persönlich bedroht werden.

Weniger Werbung für Ungesundes: Vor allem Kinder sollen dadurch geschützt werden. Die britische Regierung erhofft sich langfristig Milliardeneinsparungen im Gesundheitssektor.

Am 2. Oktober beginnt vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim eine entscheidende Verhandlungsreihe. Gegenstand sind Berufungen der landeseigenen L-Bank gegen Urteile, die zuvor Rückforderungsbescheide der Corona-Soforthilfe als unrechtmäßig eingestuft hatten.

Gastwirte sollen 2026 entlastet werden, die Umsatzsteuer auf Speisen sinkt. Doch ob es auch zu Preissenkungen in Restaurants kommt, ist fraglich. Die DGB-Vorsitzende hätte da einen anderen Vorschlag. Bayerns Tourismusministerin widerspricht.

Die geplante Ausweitung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes auf Restaurants, Imbisse und Co. stößt auf heftigen Widerstand. Branchenvertreter sehen darin eine neue, unnötige Bürokratie und befürchten Wettbewerbsnachteile, ohne dass es einen echten Mehrwert für die Gäste gibt.

Die europäische Kommission hat von den Tech-Unternehmen Apple, Google, Microsoft und Booking.com Auskünfte darüber verlangt, wie sie sich auf ihren Plattformen gegen Betrugsmaschen zur Wehr setzen. Grundlage dafür ist das Gesetz über digitale Dienste.