Hotels und Gaststätten brauchen nach Einschätzung von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) für den Neustart mehr Hilfe als bisher gewährt. Mit den staatlichen Soforthilfen sei vielen Unternehmen schon schnell und unkompliziert geholfen worden. «Die aktuell wirtschaftlich stark gebeutelte Hotellerie und Gastronomie ist dennoch auf weitere Hilfen angewiesen. Ein Programm zur Sanierung und Modernisierung touristischer Einrichtungen wäre eine nachhaltige Unterstützung, die die Branche dringend gebrauchen kann», sagte Glawe am Donnerstag in Schwerin. Darüber sei mit dem Bund zu reden, wenn die Branche nun langsam wieder hochgefahren werde.
Gleichzeitig warb Glawe dafür, bei den Überlegungen des Bundes auch die Unterstützung der Reisebüros einzubeziehen. «Sie sind beim Verkauf touristischer Angebote die Basis dafür, damit Urlaub in den jeweiligen Regionen überhaupt stattfinden kann. Jede verkaufte Reise sichert am Ende durch den Urlaub der Kunden auch Wertschöpfung vor Ort», erklärte Glawe.
Erst am Mittwoch hatten etwa 50 Inhaber und Mitarbeiter von Reisebüros und Reiseveranstaltern aus Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin einen eigenen Rettungsschirm für ihre Branche gefordert. Der dramatische Umsatzeinbruch infolge der Corona-Krise und die Rückzahlung von Provisionen für stornierte Reisen sei für die meisten kleinen Reisebüros eine existenzielle Bedrohung. 60 bis 80 Prozent dieser Betriebe stünden kurz vor der Insolvenz, hieß es. Eine Woche zuvor hatten Hoteliers vor der Staatskanzlei demonstriert, um ein Ende der Zwangsschließungen touristischer Einrichtungen zu fordern.
(dpa)