Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) hat angesichts steigender Corona-Zahlen vor weitreichenden Konsequenzen für die Gastronomie gewarnt. Er appellierte dringend an Betreiber und Gäste, die geltenden Corona-Regeln einzuhalten. «Vor allem können wir damit verschärfte Regeln vermeiden - wie eine mögliche Sperrstunde, ein Alkoholverbot oder eine deutliche Reduzierung der gleichzeitig anwesenden Gäste», sagte Westhagemenn am Mittwoch.
Der Präsident des Hamburger Hotel- und Gaststättenverbandes, Franz J. Klein, schloss sich dem Appell an, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass die große Mehrheit der Betriebe sich schon jetzt «unter großen Mühen» an die geltenden Regeln halte. «Ein erneuter Lockdown wäre eine Katastrophe für die Branche und würde das Aus für viele Betriebe bedeuten», warnte er.
Er sehe den Anstieg des sogenannten Inzidenzwertes, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen abbildet, mit großer Sorge, sagte Westhagemann. Aktuell liegt er bei 34,1 in Hamburg. «Bei 35 muss man genau hinschauen, da geht die Ampel auf Gelb. Und ab 50 steht sie auf Rot.»
Schon ab Überschreiten des ersten Grenzwertes werde der Senat handeln, damit nach Möglichkeit nicht die 50er-Marke übersprungen wird. «Dann kommt es natürlich zu den Maßnahmen, die wir alle nicht wollen», sagte Westhagemann. «Dann wird es keine Weihnachtsmärkte geben und auch der Dom wird ausgesetzt, es wird also keine Großveranstaltungen geben.»
Klein warnte davor, den Eindruck entstehen zu lassen, «als wäre die Gastronomie der Hauptverursacher dieses Anstiegs.» Oberstes Ziel seines Verbandes sei es, «einen weiteren Lockdown zu vermeiden.» Es gehe «um das Image der Branche aber auch um das Überleben der Branche.» (dpa)













