Hotelverband kritisiert Novellierung der Pauschalreiserichtlinie

| Politik Politik

In seinem aktuellen Blogbeitrag "Ceci n'est pas un voyage" setzt sich Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA), kritisch mit der geplanten Novellierung der Pauschalreiserichtlinie auseinander. Er warnt davor, dass die vorgeschlagenen Änderungen zu einer erheblichen Verunsicherung des Reisemarktes führen könnten.

Luthe betont, dass die Ausweitung der Verpflichtungen und des Regelungsbereichs der Richtlinie zu erheblichen Abweichungen bei den anzuwendenden gesetzlichen Regelungen für verschiedene Arten von Hotelbuchungen führen könnte. Dies würde nicht nur die Hotellerie, sondern auch die Verbraucher vor große Herausforderungen stellen.

So will der Rat die sogenannten „verbundenen Reiseleistungen“ aus dem Geltungsbereich der Pauschalreiserichtlinie ausklammern. Der Kompromissvorschlag sieht allerdings vor, dass Hotels in ihren Buchungsprozess einen obligatorischen Aufklärungshinweis einbauen müssen, dass der Verbraucher gerade lediglich ein Hotelzimmer und keine komplette Reise samt Transport bucht. Absurder gehe es kaum, so Luthes Urteil.

Bereits in der Vergangenheit haben der europäische Dachverband HOTREC und der Hotelverband Deutschland darauf hingewiesen, dass eine solche Ausweitung zu Unsicherheiten im Reisemarkt führen kann. 

Auch andere Branchenverbände wie der DRV haben den aktuellen Entwurf kritisiert. Sie bemängeln, dass die geplanten Änderungen zu einer Verteuerung der Pauschalreise führen könnten und fordern eine bessere Absicherung von Einzelleistungen, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

Luthe appelliert an die Verantwortlichen in der EU, die geplanten Änderungen sorgfältig zu überdenken und die Interessen aller Beteiligten, insbesondere der Hotellerie und der Verbraucher, angemessen zu berücksichtigen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich im Trilog-Verfahren auf eine vorläufige Einigung zur neuen Zahlungsdiensteverordnung verständigt. Die Verordnung definiert die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste und Kartenzahlungen innerhalb der EU neu.

Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, Hotrec, hat, mit einer breiten Allianz europäischer Wirtschaftsvertreter an das Europäische Parlament appelliert, auf neue Vorgaben für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz zu verzichten. Statt neuer Gesetze wird ein zukunftsorientierter Ansatz gefordert.

Die geplante Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie steht vor der finalen Abstimmung im Bundesrat. Das Land Niedersachsen knüpft seine Zustimmung an die Bedingung, dass eine Pflicht zur digitalen Bezahlung eingeführt wird.

Die Gewerkschaft NGG und der DEHOGA Rheinland-Pfalz stecken in festgefahrenen Tarifverhandlungen. Der DEHOGA wirft der NGG vor, Lohnsteigerungen für 100.000 Beschäftigte mit realitätsfernen Forderungen zu blockieren und die schwierige Wirtschaftslage der Betriebe zu missachten. Der Branchenverband fordert eine rasche Rückkehr an den Verhandlungstisch.

Der Nationale Normenkontrollrat hat sein Maßnahmenpaket zum Bürokratieabbau aktualisiert. Mehrere der 77 konkreten Vorschläge entsprechen langjährigen Forderungen des Gastgewerbeverbands DEHOGA und zielen auf eine deutliche Entlastung bei Arbeitsrecht und Arbeitsschutz ab.

Die Tarifverhandlungen für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz befinden sich in einer kritischen Phase. Während der Arbeitgeberverband DEHOGA Rheinland-Pfalz ein mehrstufiges Angebot für Gehaltswachstum vorlegt, kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Landesbezirk Südwest dieses als „Mogelpackung“.

Nahtloser Einstieg statt Hängepartie: Das sächsische Innenministerium hat einen Erlass verabschiedet, der den Berufseinstieg von ausländischen Azubis und Studierenden vereinfacht. Vom Verband gibt es dafür Lob.

Der Bayerische Landtag hat einen Gesetzesentwurf beschlossen, der Städten und Gemeinden in Bayern ab Januar 2026 die Einführung eigener Einweg-Verpackungssteuern untersagt. Das Verbot schränkt die kommunalen Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich ein.

In der EU bleibt die Zukunft von Namen wie «Tofu-Wurst», «Soja-Schnitzel» oder «Veggie-Burger» für vegetarische Produkte zunächst offen. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments konnten sich nach intensiven Verhandlungen in Brüssel zunächst nicht auf neue Vorgaben einigen. Die Entscheidung wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertagt. 

Beim Kauf von Koteletts soll künftig auch ein amtliches Siegel über die Zustände in den Ställen informieren. Der Start verzögert sich weiter. Für eine Ausdehnung gibt es nun aber ein Datum. Das verpflichtende Logo soll auch für die Außer-Haus-Verpflegung in Restaurants und Gaststätten greifen.