Hunderte Camper protestieren in Berlin für Öffnung der Campingplätze

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Campen ist in den vergangenen zwei Jahren in den meisten europäischen Ländern teurer geworden. In Deutschland kostet die Übernachtung durchschnittlich 24,53 Euro für zwei Personen in der Hauptsaison inklusive Stellplatz, Caravan, Strom und Ortstaxe, wie eine Auswertung des Portals camping.info ergab, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das waren 70 Cent oder rund drei Prozent mehr als beim vorherigen Vergleich 2019.

«Obwohl noch nicht klar ist, wann die Campingplätze öffnen dürfen, sind viele davon schon ausgebucht», sagte Seitenbetreiber Max Möhrle. Er empfahl eine rechtzeitige Reservierung oder Buchung.

Für eine sofortige Öffnung der Stell- und Campingplätze demonstrierten in Berlin viele Hundert Camping-Freunde mit Wohnmobilen und Wohnwagen. Sie versammelten sich am Samstagmittag vor dem Olympiastadion am westlichen Stadtrand der Hauptstadt. Mit einem langen Wohnmobil-Korso wollten sie am Nachmittag zum Reichstagsgebäude fahren. «Campen statt Malle», stand auf einem Wohnwagen.

Angemeldet waren rund 700 Fahrzeuge. Thomas Albrecht von der Initiative «Campen mit Abstand» sagte, es seien deutlich mehr Teilnehmer gekommen. «Wir sind mehr als 1000.» Der Start des Camping-Korsos am Mittag verzögerte sich nach Angaben der Veranstalter, weil die Polizei zum Teil eine neue Strecke organisiere. Im Regierungsviertel demonstrierten parallel auch Gegner der Corona-Beschränkungen.

«Camping mit Abstand ist mit Abstand die beste, sicherste und kontaktärmste Regenerationsform für unsere Familien», betonte die Initiative. Die Campingplätze sind wegen der Corona-Pandemie für Urlauber geschlossen. Lediglich Dauercamper sind in den meisten Bundesländern unter bestimmten Bedingungen zugelassen.

Die Initiative betonte: «Die langen Einschränkungen des jetzigen Lockdowns nagen immer mehr an den Menschen und den Familien, viele sehnen sich Öffnungsschritte herbei.» Gebraucht würden sichere Bereiche, um Familien Luft zum Durchatmen zu geben. (dpa)


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