„Kantine Zukunft“: Regierung will Zugang zu nachhaltigen Lebensmitteln erleichtern

| Politik Politik

Das Projekt „Kantine Zukunft“  hat das Ziel, Gemeinschaftsküchen darin zu schulen, ihr Angebot ökologischer und gesünder zu machen. Über 40 Standorte in Berlin werden beraten, etwa wenn es um die Erhöhung des Bio-Anteils bei den verwendeten Lebensmitteln geht.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat am Montag die „Kantine Zukunft“ besucht. „Wir tun uns als Gesellschaft einen großen Gefallen, wenn wir unseren Kindern, dem Wertvollsten, was wir haben, schon in Kita und Schule zeigen, wie ein gesundheitsförderndes und abwechslungsreiches Essen aussieht“, betonte Özdemir. „Ernährung entscheidet mit über faire Lebenschancen – oder anders gesagt: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Die Gemeinschaftsverpflegung ist also ein enorm wichtiger Hebel.“ Jede und jeder sollte die Chance haben gesund alt zu werden, so Özdemir.

Noch in diesem Jahr werde die Bundesregierung eine Ernährungsstrategie beschließen, die „eine gesunde, stärker pflanzenbetonte und nachhaltige Ernährung im Alltag“ fördert, so Özdemir.

Vom Kindergarten bis zum Seniorenheim

In den Berliner Kantinen, die Teil des Programms „Kantine Zukunft“ sind, werden jährlich über vier Millionen Essen ausgegeben. Vom Kindergarten bis zum Seniorenheim werden so verschiedenste Menschen erreicht, die von den Kantinen vielleicht auch etwas für ihre persönliche Verpflegung lernen. Die Gemeinschaftsverpflegung als Vorbild für private Haushalte hat somit einen besonderen Stellenwert. 

Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt Orientierung

Ein wichtiger Schritt hin zum Kauf von gesünderen Lebensmitteln ist das Wissen um die Bedingungen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung. Dazu zählen eine pflanzenbetonte, bedarfsgerechte Ernährungsweise, die Bevorzugung von ökologisch erzeugten, fair gehandelten und unter Einhaltung hoher Tierschutzstandards produzierten Lebensmitteln. Ebenso die Verwendung regionaler und saisonaler sowie unverarbeiteter bis gering verarbeiteter Lebensmittel. Das will die Bundesregierung fördern. Ein Weg dahin ist die Ausdehnung des ökologischen Landbaus in Deutschland bis 2030 auf 30 Prozent.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Obst und Gemüse als Basis und somit größten Teil einer gehaltvollen Ernährung, noch vor Kartoffel- und Getreideprodukten. Tierische Lebensmittel können die Ernährung ergänzen, besonders Fleisch sollte aber eher selten auf den Teller kommen.

Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung

Das Bundesernährungsministerium hat die DGE beauftragt, auch Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung zu entwickeln. Es gibt mittlerweile fünf solcher Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas, in Schulen, in Betriebskantinen, in Kliniken und in Senioreneinrichtungen. Die DGE-Qualitätsstandards sind eine wichtige Grundlage für die Qualitätsentwicklung der Gemeinschaftsverpflegung. Sie liefern Caterern und Einrichtungen Leitlinien und Kriterien zur Produktion der Gerichte und Auswahl der Lebensmittel.

Klima und Umwelt schonen

Eine gesunde und nachhaltige Ernährung trägt nicht nur zur Gesundheit bei, sondern schont auch Klima und Umwelt. Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz entfallen etwa ein Viertel der deutschen Treibhausgasemissionen auf die Herstellung, Vermarktung und Zubereitung von Lebensmitteln. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband wendet sich in einer Mitteilung gegen jedwede Positionen und Aktivitäten, die sich gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung richten. Das Gastgewerbe in Deutschland stehe für Gastfreundschaft, Toleranz und Vielfalt.

Der Bundestag hat die Gesetze zur Verbesserung der Rückführung von Geflüchteten und zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts beschlossen. Darin enthalten sind auch einige Regelungen, die die Beschäftigungsmöglichkeiten von bereits in Deutschland lebenden Geflüchteten mit Bleibeperspektive erleichtern.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche, 18.00 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft in der Nacht zu Montag mit.

Gegen lebhafte Debatten im Bundestag hat niemand etwas einzuwenden - gegen ungebührliches Verhalten schon. Dann setzt es vom Präsidium einen Ordnungsruf. Das geschieht derzeit ziemlich oft. Mehr als die Hälfte aller Ordnungsrufe entfiel im vergangenen Jahr auf nur eine Partei.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen sich für den Erhalt des von der Schließung bedrohten Musikclubs Molotow im Hamburger Stadtteil St. Pauli einsetzen. Hintergrund ist die Kündigung des Mietvertrags, weil an der Stelle in St. Pauli ein Hotel entstehen soll.

Weniger Zucker, Fett und Salz beim Essen vor allem für Kinder, mehr Bio und Regionales beim Mittagstisch in der Kantine: Das Bundeskabinett beschloss dazu jetzt eine Strategie​​​​​​​ mit Zielen und Maßnahmen. Eine wichtige Rolle sollen Kantinen und Mensen in Unternehmen und anderen Einrichtungen spielen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Kampf gegen den Arbeitskräftemangel in Deutschland intensivieren. Dazu gehört auch, dass die Bundesregierung die Möglichkeit eines Rechtsanspruchs auf flexibles Arbeiten für Beschäftigte prüfen solle, wie aus dem Entwurf des neuen Jahreswirtschaftsberichts hervorgeht.

Die Arbeitgeber in Deutschland lehnen einen Rechtsanspruch auf Homeoffice ab. In der Regel werde diese Frage im guten Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geregelt. Ein Gesetz brauche es nicht, so Steffen Kampeter.

Bekommen Kinder ihr Mittagessen in Kita oder Schule künftig vom Staat bezahlt? Ein Bürgerrat fordert genau das. Rot-Grün in Niedersachsen findet den Vorschlag gut, bremst aber trotzdem die Erwartungen.

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. Jetzt protestieren Sterneköche, die die Integration von Küchenpersonal ohne Papiere fordern und appellieren: Wir brauchen Migranten.