Küstenländer für Osterurlaub in Ferienwohnung oder im Wohnmobil im eigenen Land

| Politik Politik

Die Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen wollen ihren Bürgern kontaktarmen Osterurlaub im eigenen Land ermöglichen. Dafür wollen die Regierungschefs Manuela Schwesig (SPD), Daniel Günther (CDU) und Stephan Weil (SPD) beim Bund-Länder-Gipfel am Montag werben, wie die Staatskanzleien der Länder am Sonntag mitteilten. Demnach soll Urlaub nur innerhalb des eigenen Bundeslandes in Einrichtungen mit Selbstversorgung und eigenen sanitären Anlagen erlaubt sein. Dies würde gelten für Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Campingwagen und Wohnmobile. Voraussetzung soll ein negativer PoC-Antigen-Test kurz vor der Anreise sein.

«Weitere Bedingungen wie Hygienekonzepte und Kapazitätsbeschränkungen wären auf Landesebene zu treffen», hieß es. Und für die angrenzenden Stadtstaaten Hamburg und Bremen wären «gesonderte Regelungen zu treffen».

Viele Menschen wünschten sich sehr einen Kurzurlaub in Deutschland, was nach den bislang geltenden Regelungen nicht möglich sei. Die Entscheidung der Bundesregierung, unter anderem Mallorca für Urlaubsreisen über Ostern zu öffnen, stoße vor diesem Hintergrund bei vielen Bürgern auf Unverständnis. Auf der anderen Seite sei ein starker Anstieg der Infektionszahlen zu verzeichnen, der besondere Vorsicht gebiete.

«Wir sind der Meinung, dass zu Ostern wenigstens Urlaub im eigenen Bundesland möglich sein sollte», erklärte Ministerpräsidentin Schwesig. «Wer beispielsweise von Rostock nach Rügen fährt und mit seiner Familie die Ostertage in einem Ferienhaus verbringt, ist keinen zusätzlichen Ansteckungsgefahren ausgesetzt.» Zugleich sei das auch ein Signal an die Branche, dass die Länder den Tourismus Schritt für Schritt wieder hochfahren wollten. «Das geht angesichts der steigenden Corona-Zahlen noch nicht vollständig», äußerte Schwesig. «Dann braucht die Branche zusätzliche Unterstützung. Dafür treten wir gemeinsam ein.»

Unterdessen hat sich die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen im Nordosten weiter erhöht, auf nunmehr 73,3. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 63,8. Nach dem Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 115,2 rutschte nun nach einem kräftigen Zuwachs um 17,9 auch Vorpommern-Greifswald mit 100,2 über die kritische Marke 100.

Der Tourismusverband verspricht sich vom Bund-Länder-Gipfel Signale für Öffnungsschritte. «Wir hoffen, dass diese Hoffnung dann wirklich mit reellen Vorhaben und Planungen untersetzt werden kann», sagte Geschäftsführer Tobias Woitendorf. Den Betrieben laufe die Zeit weg.

«Es muss eine klare Öffnungsperspektive mit einer Teststrategie her» sagte der Präsident des Dehoga Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, mit Blick auf das Osterfest.

Die Vereinigung der Unternehmensverbände rief den Bund und das Land auf, zügige Entscheidungen zur Rettung bedrohter Betriebe zu treffen und wichtige Bereiche vor Ostern zu öffnen. Der Anstieg der Corona-Zahlen sei weder dem Einzelhandel noch dem Tourismus und anderen vom Lockdown betroffenen Branchen anzulasten, erklärte am Sonntag Geschäftsführer Sven Müller. Die Inzidenzen stiegen auch dort, wo der Einzelhandel noch nicht geöffnet wurde. «Die Infektionstreiber scheinen sich nach wie vor im privaten Umfeld lokalisieren zu lassen.»

Die Wirtschaft im Land beteilige sich aktiv an der Umsetzung eines landesweiten Angebots an Schnelltestzentren, betonte Müller. «Sie bieten die Chance, dass Einzelhandel, Tourismus, Hotels und Gaststätten sowie alle anderen derzeit geschlossenen Betriebe zu Ostern wieder öffnen können.»  (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Spätestens zum 31. Dezember 2026 muss die Evaluierung des aktuellen Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland abgeschlossen sein. Sie soll festhalten, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichend sind, wie wirkungsvoll sie sich zeigen und wo Nachbesserungsbedarf ist. Neue Maßnahmen könnten dann ab 2028 in Kraft treten, denn solange läuft die bisherige Version des Glücksspielstaatsvertrags.

Die Bundesregierung hat das neue EinfachMachen-Portal freigeschaltet. Damit existiert erstmals eine zentrale Anlaufstelle auf Bundesebene, über die Bürger, Unternehmen, Verbände und Verwaltungsangestellte bürokratische Hindernisse direkt melden können.

Das OVG Münster bestätigt Rückforderungen von Corona-Hilfen im Bereich der Eventorganisation. Während das Gericht die strengen EU-Vorgaben für Entschädigungen betont, stellt der DEHOGA klar, dass das Urteil keinen großen Anlass zur Besorgnis für das Gastgewerbe bietet.

Der Bundesrat hat am 19. Dezember 2025 dem Steueränderungsgesetz zugestimmt und damit den Weg für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen frei gemacht. Ab dem 1. Januar 2026 gilt für den Verzehr von Speisen in Restaurants und Cafés unbefristet der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent.

Mit einem neuen Onlineportal will die Regierung erfahren, wo Bürger und Unternehmen im Alltag auf Hürden stoßen – und setzt dabei auch auf Künstliche Intelligenz.

Die Gastronomie bekommt dauerhaft den Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent, um die wirtschaftliche Existenz der Betriebe zu sichern. Da massiv gestiegene Kosten für Personal und Lebensmittel die Margen unter Druck setzen, planen die meisten Unternehmen keine Preissenkungen, sondern nutzen die steuerliche Entlastung zur Stabilisierung ihrer Geschäfte.

Mit der Rückkehr zu 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen zum 1. Januar 2026, kommen neue administrative Herausforderungen auf Gastronomen zu. Ein aktuelles Merkblatt des DEHOGA gibt nun wichtige Hinweise zur steuerlichen Behandlung von Silvesterveranstaltungen, Pauschalangeboten und Anzahlungen.

Mit Kurzarbeit können Unternehmen Flauten überbrücken, ohne Beschäftigte entlassen zu müssen. Derzeit läuft die Wirtschaft nicht wie erhofft. Die Regierung zieht Konsequenzen.

Die Institutionen der Europäischen Union haben sich im Trilog-Verfahren auf eine vorläufige Einigung zur neuen Zahlungsdiensteverordnung verständigt. Die Verordnung definiert die Rahmenbedingungen für Zahlungsdienste und Kartenzahlungen innerhalb der EU neu.

Der europäische Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés, Hotrec, hat, mit einer breiten Allianz europäischer Wirtschaftsvertreter an das Europäische Parlament appelliert, auf neue Vorgaben für Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz zu verzichten. Statt neuer Gesetze wird ein zukunftsorientierter Ansatz gefordert.