Luxemburg macht 3G-Regel in der Gastronomie zur Pflicht

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Die luxemburgische Regierung will mit neuen Regeln den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Ab dem 1. November werde in der Gastronomie die 3G-Regel verpflichtend, nach der nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete Zugang hätten, kündigte Premierminister Xavier Bettel am Freitag in Luxemburg an. Dabei reiche ein negativer Selbsttest nicht mehr aus, um im «Covid-Check-System» grünes Licht zu bekommen - man brauche dann ein zertifiziertes Testergebnis.

«Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich ab dem 1. November regelmäßig testen lassen für den Covid-Check, und zwar auf eigene Kosten und außerhalb der Arbeitszeit», sagte Bettel. Auch Arbeitgeber könnten das strengere Covid-Check-System dann anwenden. Das solle aber jeder Betrieb selbst entscheiden.

«Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesen Maßnahmen das Leben von ungeimpften Leuten unangenehmer machen», sagte Bettel. «Aber wir haben keine Wahl.» Luxemburg könne eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht riskieren. Diese drohe aber, wenn bei der seit längerem eher stagnierenden Impfquote die Infektionszahlen in den nächsten Monaten wieder hochgehen würden.

«Wir haben es den Leuten so leicht wie möglich gemacht», sagte Bettel mit Blick auf viele Impfangebote, die ohne Termine verfügbar sind. Aber leider habe der Appell, sich impfen lassen, in den letzten Wochen nur begrenzte Wirkung gehabt.

In Luxemburg seien derzeit 76,9 Prozent der Menschen über zwölf Jahre einmal geimpft. «Das bedeutet aber, dass 23,1 Prozent nicht geimpft sind, also (fast) ein Viertel.» Die meisten Infizierten, die in den Krankenhäusern behandelt würden, seien nicht geimpft. Die Maßnahmen, die das Parlament noch beschließen muss, sollen bis zu 18. Dezember gelten, sagte Bettel. (dpa)


 

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