Mecklenburg-Vorpommern fordert Abschaffung von "begleitetem Trinken"

| Politik Politik

Mecklenburg-Vorpommern fordert ein gesetzliches Verbot des sogenannten «begleiteten Trinkens ab 14 Jahren». Bisher dürfen Jugendliche in Begleitung etwa der Eltern in der Öffentlichkeit Bier, Wein und Sekt trinken. Die Schweriner Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) verlangt eine Änderung des Bundesjugendschutzgesetzes.

Bei der Gesundheitsministerkonferenz im thüringischen Weimar legt sie ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern dazu einen Antrag vor. Drese erwartet eine breite Ländermehrheit für ihren Vorstoß, wie ihr Ministerium erklärt.

11.500 Minderjährige wegen Alkohol in Klinik

Aktuell trinken den Angaben zufolge 6,9 Prozent der weiblichen und 12,4 Prozent der männlichen 12- bis 17-Jährigen in Deutschland mindestens einmal wöchentlich Alkohol. Im Jahr 2022 mussten demnach bundesweit etwa 11.500 Kinder und Jugendliche wegen übermäßigen Alkoholkonsums im Krankenhaus behandelt werden. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Problem laut Ministerium besonders groß. Das Risiko, wegen zu viel Alkohol in die Klinik zu kommen, sei doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

«Mir ist es wichtig, die Gesellschaft wachzurütteln und angesichts der erschreckenden Zahlen eine Debatte über den Umgang mit Alkohol anzustoßen», so Drese. «Wir müssen sehr viel stärker als bisher auf die gravierenden gesundheitlichen Folgen frühzeitigen Alkoholkonsums hinweisen und die präventiven Maßnahmen zur Reduzierung des Konsums von Alkohol bei Jugendlichen erhöhen.» 

Es gelte, den Einstieg in den Alkoholkonsum zu verhindern oder zumindest zu verzögern. «Die Abschaffung des sogenannten begleiteten Trinkens wäre ein wichtiger Schritt für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Alkohol.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Österreichs Tourismuswirtschaft erhält neue Rahmenbedingungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Die Bundesregierung beschließt nicht nur eine Erhöhung der Saisonkontingente, sondern auch die Einrichtung eines Beschäftigtenfonds.

Der Chef darf ab dem ersten Krankheitstag ein ärztliches Attest verlangen. Diese Regel zu ändern, könnte Ärzte entlasten. Die Gesundheitsministerin zeigt sich überraschend offen für die Idee.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mobilisiert am 23. Oktober Essenskuriere und Support-Mitarbeiter. Hintergrund sind die Pläne des Essenslieferdienstes zur bundesweiten Auslagerung von etwa 2.000 Arbeitsplätzen.

Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, ein Zusammenschluss von zehn Wirtschaftsverbänden, legte nun ihren zweiten Mittelstandsmonitor vor und zieht erneut eine ernüchternde Bilanz der politischen Rahmenbedingungen.

Der Dehoga in Hessen lehnt das geplante EU-Verbot von Bezeichnungen wie «Veggie-Burger» ab. Warum der Verband und ein veganes Lokal vor mehr Bürokratie und Verunsicherung von Kunden warnen.

Die Stadt Konstanz meldet eine Trendwende beim Müllaufkommen im öffentlichen Raum und führt diese auf die seit 1. Januar 2025 erhobene Verpackungssteuer auf Einwegverpackungen für Speisen und Getränke zum Sofortverzehr zurück. Parallel dazu äußern Verbände Kritik an der Bewertung der Stadt und bemängeln das vorschnelle Fazit.

Der Verband der Veranstaltungsorganisatoren hat das Bundeskartellamt über mögliche Wettbewerbsbeschränkungen und eine zunehmende Marktkonzentration im Bereich der MICE-Buchungsportale informiert. Nach Auffassung des Verbands droht in diesem zentralen Marktsegment für die deutsche Wirtschaft eine „gefährliche Ballung von Marktmacht“.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat eine längere Frist bis zur Vorlage einer ersten Krankschreibung vorgeschlagen. Niedersächsische Arbeitgeber haben mit deutlichen Worten reagiert.

Schlagabtausch um Ostsee-Preise: Tourismusminister Wolfgang Blank kritisiert die Gastronomie von Mecklenburg-Vorpommern wegen zu teurer Schnitzel und Hotelzimmern. Der DEHOGA kontert scharf und schiebt die Schuld für die hohen Kosten auf die Politik und den Mindestlohn.

Die geplanten Steuerentlastungen für die Gastronomie und Pendler sorgen bei den Ländern und Kommunen für Sorge. Der Finanzausschuss des Bundesrats warnt vor einer "zusätzlichen Verschärfung der Haushaltslage". Der Bundesrat befasst sich am 17. Oktober 2025 mit den Plänen und einer möglichen Forderung nach Kompensation durch den Bund.