Modellregion: Auf Sylt und in St. Peter-Ording sind die Urlauber zurück

| Politik Politik

Nach der Schleiregion mit Eckernförde bietet jetzt auch Nordfriesland wieder Ziele für Touristen. Zahlreiche Urlauber kamen am Sonnabend unter anderem nach Sylt, Amrum und St. Peter-Ording. Nordfriesland mit den Inseln und Halligen gehört zu den touristischen Modellregionen in der Corona-Pandemie. Unter strengen Auflagen wird der Tourismus dort wieder hochgefahren - aber alles unter dem Vorbehalt, dass die Infektionen nicht stark zunehmen.

«Wir haben uns auf alles gefreut, auf die frische Luft hier, das leckere Essen und die Entspannung. Auf Sylt können wir gut runterfahren», sagte Anja Messerschmidt aus Essen wenige Stunden nach ihrer Ankunft in Wenningstedt.

Nachdem die Autozüge am frühen Morgen zunächst nur wenige Fahrzeuge auf die Insel gebracht hatten, wurde es am Mittag deutlich voller. «Beim Syltshuttle sind die Züge seit dem Vormittag bis zum späten Nachmittag voll ausgelastet. Es gibt eine Wartezeit von zwei Stunden in Richtung Westerland», sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

Auch der blaue Autozug des privaten Bahnkonzerns Railroad Development Corporation (RDC) erreichte Sylt mit deutlich mehr Autos auf den Verladedecks. «Wie erwartet ist die Anreise zur Mittagszeit sehr lebhaft», sagte RDC-Sprecherin Meike Quentin. Grund dafür sei auch die Ausgangssperre in Gebieten mit einer hohen Inzidenz: Autofahrer, die sonst die Nacht für ihre Anreise genutzt hätten, konnten nun erst um 5.00 Uhr starten.

«Unsere Fähren sind jetzt am Mittag ordentlich gefüllt, Plätze sind aber noch frei», sagte Tim Kunstmann, Geschäftsführer der FRS Syltfähre, die zwischen Sylt und der dänischen Nachbarinsel Römö pendelt. Die Fahrgäste kämen aus ganz Deutschland, darunter Menschen aus Köln, Duisburg, Wolfsburg sowie Kassel. Regelmäßig landeten am Sonnabend zudem Privatflugzeuge auf dem Inselflughafen im Ort Tinnum.

Am Fähranleger in Dagebüll warteten zahlreiche Autofahrer und Autofahrerinnen, um auf die nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum zu fahren. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) hatte sich auf einen Gästeansturm vorbereitet und wieder mehr Fahrten zu Sylts Nachbarinseln angeboten.

Touristen in Nordfriesland müssen sich jetzt alle 48 Stunden testen lassen. Wer innen in Restaurants Platz nehmen will, muss ein maximal 24 Stunden altes, negatives Test-Ergebnis vorweisen.

Im Parkhotel Residenz in St. Peter-Ording checkten nach einer langen Corona-Pause die ersten Gäste ein: «Der Start heute ist relativ entspannt, in den kommenden Tagen geht es dann richtig los», sagte eine Mitarbeiterin.

Herbert Seckler von der Sansibar sagt dem Hamburger Abendblatt: „Wir sind heute Abend ausgebucht, haben etwa 100 Mitarbeiter an Bord“.  Karsten Werner, Geschäftsführer des StrandGut Resort: „Wir freuen uns sehr, dass es wieder losgeht und sind optimistisch, dass wir auch nach dem 31. Mai, wenn das Projekt beendet ist, nicht wieder schließen müssen. Ich rechne dann damit, dass wieder alles geöffnet wird.“ Sein Haus ist an diesem ersten Wochenende ausgebucht.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) forderte eine schnelle Regelung für Hotelöffnungen in Deutschland. Beherbergungsbetriebe seien keine Treiber der Corona-Pandemie, sagte Günther dem «Tagesspiegel» (Sonntag). Mit Blick auf die vom Bund geplante Verordnung zu mehr Freiheiten für Geimpfte, sagte er, Familien könnten künftig mit einer Mischung aus Impfnachweis der Eltern und Testnachweis älterer Kinder zum Beispiel Urlaub in Hotels an der Nordsee machen.

Nordfriesland ist eine von vier touristischen Modellregionen in Schleswig-Holstein. Die Projekte sollen zunächst einen Monat dauern mit der Option auf Verlängerung. In der Schleiregion und Eckernförde läuft das Modell bereits, Büsum und die Lübecker Bucht sollen folgen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband wendet sich in einer Mitteilung gegen jedwede Positionen und Aktivitäten, die sich gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung richten. Das Gastgewerbe in Deutschland stehe für Gastfreundschaft, Toleranz und Vielfalt.

Der Bundestag hat die Gesetze zur Verbesserung der Rückführung von Geflüchteten und zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts beschlossen. Darin enthalten sind auch einige Regelungen, die die Beschäftigungsmöglichkeiten von bereits in Deutschland lebenden Geflüchteten mit Bleibeperspektive erleichtern.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche, 18.00 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft in der Nacht zu Montag mit.

Gegen lebhafte Debatten im Bundestag hat niemand etwas einzuwenden - gegen ungebührliches Verhalten schon. Dann setzt es vom Präsidium einen Ordnungsruf. Das geschieht derzeit ziemlich oft. Mehr als die Hälfte aller Ordnungsrufe entfiel im vergangenen Jahr auf nur eine Partei.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen sich für den Erhalt des von der Schließung bedrohten Musikclubs Molotow im Hamburger Stadtteil St. Pauli einsetzen. Hintergrund ist die Kündigung des Mietvertrags, weil an der Stelle in St. Pauli ein Hotel entstehen soll.

Weniger Zucker, Fett und Salz beim Essen vor allem für Kinder, mehr Bio und Regionales beim Mittagstisch in der Kantine: Das Bundeskabinett beschloss dazu jetzt eine Strategie​​​​​​​ mit Zielen und Maßnahmen. Eine wichtige Rolle sollen Kantinen und Mensen in Unternehmen und anderen Einrichtungen spielen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Kampf gegen den Arbeitskräftemangel in Deutschland intensivieren. Dazu gehört auch, dass die Bundesregierung die Möglichkeit eines Rechtsanspruchs auf flexibles Arbeiten für Beschäftigte prüfen solle, wie aus dem Entwurf des neuen Jahreswirtschaftsberichts hervorgeht.

Die Arbeitgeber in Deutschland lehnen einen Rechtsanspruch auf Homeoffice ab. In der Regel werde diese Frage im guten Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geregelt. Ein Gesetz brauche es nicht, so Steffen Kampeter.

Bekommen Kinder ihr Mittagessen in Kita oder Schule künftig vom Staat bezahlt? Ein Bürgerrat fordert genau das. Rot-Grün in Niedersachsen findet den Vorschlag gut, bremst aber trotzdem die Erwartungen.

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. Jetzt protestieren Sterneköche, die die Integration von Küchenpersonal ohne Papiere fordern und appellieren: Wir brauchen Migranten.