Neue Corona-Lockerungen für Restaurants und Hotels in Hessen

| Politik Politik

Angesichts niedriger Corona-Infektionszahlen hat Hessen zahlreiche Beschränkungen im Alltag gelockert. Viele Lockerungen für Hotels, Restaurants, Hochzeiten im Freien und Clubs, die eine Außenfläche haben, wurden erreicht. Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen allem, was drinnen und dem, was draußen möglich ist, sagt der DEHOGA Hessen.

So bleibe die Testpflicht (bzw. Erfordernis des Negativnachweises) in Innenräumen weiterhin bestehen. Dafür könne unter bestimmten Bedingungen im Außenbereich von Clubs genauso wie bei Hochzeiten wieder getanzt werden. Auch Gäste müssen in der Außengastronomie keine Maske mehr tragen.

Ein Überblick: zu den Lockerungen

KIRCHEN: Bei Gottesdiensten ist der Gemeindegesang auch in Innenräumen wieder erlaubt. Die Lockerungen und neuen Möglichkeiten seien grundsätzlich zu begrüßen, sagte Volker Rahn, der Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings bedeuteten diese auch eine «riesige Herausforderung» für die eigenverantwortlichen Gemeinden, sagte er insbesondere mit Blick auf das Thema Gesang und Musik.

Der Corona-Krisenstab der EKHN wolle daher in Abstimmung mit den anderen hessischen Kirchen in der kommenden Woche Leitlinien erarbeiten, um den Gemeinden die Entscheidungen vor Ort zum Umgang mit den Lockerungen zu erleichtern. Das Bistum Limburg empfiehlt ihren hessischen Gemeinden, den gemeinsamen Gesang «behutsam wieder aufzunehmen», wie Sprecher Stephan Schnelle mitteilte. Corona sei noch nicht vorbei.

CLUBS UND DISKOTHEKEN: Diese dürfen Gäste im Außenbereich mit Auflagen wie der Testpflicht und einer Personenbegrenzung empfangen. Die Öffnung der Innenbereiche als Bar und Gastronomie ist erlaubt, nicht aber als Tanzveranstaltung. Wie genau sich die Clubs im Rhein-Main-Gebiet nun aufstellen, ist mitunter noch unklar. Man warte noch auf weitere Informationen vom Land, heißt es etwa bei der Initiative «Clubs am Main».

TANZSCHULEN: Auch die Tanzschulen hoffen auf mehr Freiräume, wissen aber noch nicht so recht, was die Lockerungen für sie bedeuten. «Wir warten auf die Auslegungshinweise», sagte Uwe Mundt, Inhaber einer Tanzschule in Langen, für den Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV). Die neue Verordnung sei zu abstrakt und zu allgemein, um daraus etwa abzuleiten, wie viele Teilnehmer die Kurse besuchen dürfen. Die Tanzschule Mundt empfängt aktuell zehn Teilnehmer pro Kurs, die in festen Paaren tanzen, Bälle und Parties sind aktuell nicht geplant.

BORDELLE: Nadine Maletzkin, Betreiberin des Laufhauses «Sex Inn» im Frankfurter Bahnhofsviertel, hat gleich nach der Bekanntgabe der Öffnungsgenehmigung Getränke bestellt, lässt nun die bereits georderten Desinfektionsspender am Eingang und in allen Zimmern aufstellen. «Ich bin seit Monaten bereit, wieder zu öffnen - jetzt warte ich nur auf die konkreten Auflagen, etwa wie genau die Kontaktdatenerfassung erfolgen soll», berichtete sie. Die Kundennachfrage sei da: «Das Telefon geht schon seit einer Woche in einer Tour mit Fragen, wann wir wieder öffnen.»

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Koordinator für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dr. Christoph Ploß, startet heute seine Tourismus-Sommertour. Vom 1. bis zum 3. September 2025 besucht er wichtige Tourismusstandorte im Westen und Süden der Bundesrepublik.

Anja Karliczek, die Vorsitzende des Tourismus-Ausschusses im Bundestag, bekräftigt die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. In einem Beitrag auf LinkedIn kündigte sie an, dass der ermäßigte Steuersatz von sieben Prozent "im Herbst der Reformen" umgesetzt werden soll.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt eindringlich vor den Plänen der Bundesregierung, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen. Schon jetzt würden Beschäftigte rund 1,2 Milliarden Überstunden leisten – davon 638 Millionen unbezahlt. Besonders betroffen sei das Gastgewerbe.

Die Bundesregierung will, nach Angaben ihres Sucht- und Drogenbeauftragten, das sogenannte begleitete Trinken von Jugendlichen ab 14 Jahren abschaffen. Bereits im Juni hatten die Gesundheitsminister der Länder auf ein Verbot der Praxis gedrängt.

Die US-Regierung erwägt Sanktionen gegen Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Union sowie einzelner Mitgliedstaaten, die für die Umsetzung des Digital Services Act (DSA) zuständig sind. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit den internen Beratungen vertraute Personen.

Mit ungewöhnlich scharfen Worten hat sich die sich er Geschäftsführer der Benessere-Hotels aus Felsberg in einem offenen Brief an den hessischen Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori gewandt. Selbst nicht von Rückforderungen, sieht Günther Klasen die Existenz vieler kleiner Betriebe bedroht. Die Rückforderungen seien für viele der letzte Stoß in den Abgrund.

Baden-Württemberg hat eine neue Regelung eingeführt, die ausländischen Auszubildenden, nach erfolgreichem Abschluss ihrer Lehre, den unmittelbaren Übergang in eine Vollzeitbeschäftigung erleichtert. Damit reagiert die Landesregierung auf Kritik aus der Gastronomie- und Hotelleriebranche, insbesondere vom DEHOGA.

In der schwarz-roten Koalition knirscht es vor dem angekündigten «Herbst der Reformen». Laut Bundeskanzler Friedrich Merz müsse sich die Bundesregierung sehr viel stärker auf wirtschafts- und sozialpolitische Themen konzentrieren.

Mehrere Brauereien in Sachsen und Thüringen wurden in den vergangenen Wochen bestreikt. Nach der Einigung im Tarifstreit kann das Bier wieder in vollen Strömen fließen.

Kein Bier nach 22.00 Uhr? Das Verkaufsverbot im Münchner Uni-Viertel ist erstmal gestoppt – aber nur auf Bewährung. Bürgermeister Krause richtet eine eindeutige Warnung an die Feiernden.