Niedersachsen fordert digitale Zahloption in Restaurants

| Politik Politik

Niedersachsen pocht vor dem Hintergrund der geplanten Steuersenkung für die Gastronomie auf mehr Ehrlichkeit in der Branche. Im Bundesrat setzt sich das Land daher unter anderem dafür ein, dass Restaurants ihren Gästen mindestens eine digitale Zahloption anbieten müssen.

«Die Verpflichtung, neben der Barzahlung auch eine digitale Bezahlmöglichkeit anzubieten, wird Manipulationen und damit Steuerhinterziehung erschweren», sagte Finanzminister Gerald Heere (Grüne). «Sie trägt damit zu einem faireren Wettbewerb bei und verbessert darüber hinaus auch noch den Service für Kundinnen und Kunden.»

Niedersachsen setzt sich zudem für eine Registrierkassenpflicht ein, da offene Ladenkassen für die Steuerverwaltung nur sehr beschränkt zu kontrollieren seien. Der Bundesrat soll sich am 17. Oktober mit den Anträgen befassen.

Die Senkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie führt für Niedersachsen dem Finanzministerium zufolge zu einem Steuerausfall von rund 800 Millionen Euro in den Jahren 2026 bis 2030. «Wenn auf der einen Seite weniger Umsatzsteuer gefordert wird, muss auf der anderen Seite die Steuerehrlichkeit spürbar zunehmen», sagte Heere. «Die Gastronomie ist wie viele andere Branchen auch in einer schwierigen Lage. Aber Solidarität ist keine Einbahnstraße.» Zuerst hatte der «Spiegel» über die Forderungen berichtet. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehr Eigenverantwortung, weniger unnötige Praxis-Besuche: Der Kassenärzte-Chef möchte die Regeln zur Krankschreibung gelockert sehen. Das soll Arbeitnehmer, Eltern und Praxen entlasten.

Auf dem Hauptstadtkongress des Deutschen Reiseverbandes hat DRV-Präsident Norbert Fiebig eine klare politische Kurskorrektur gefordert. Angesichts schwacher Konjunkturaussichten, steigender Preise und einer zunehmenden Bürokratielast sei die wirtschaftliche Lage der Branche ernst.

Das Europaparlament will Bezeichnungen wie «Veggie-Burger» oder «Soja-Schnitzel» verbieten lassen. Auch Begriffe wie «Steak» oder «Wurst» sollen dem Willen einer Mehrheit der Abgeordneten zufolge künftig nur noch für tierische Lebensmittel verwendet werden dürfen.

Der Vorsitzende der Partei Die Linke, Jan van Aken, hat sich für die verpflichtende und kostenfreie Abgabe von Leitungswasser in Restaurants ausgesprochen. Seiner Ansicht nach ist dies eine einfache und längst überfällige Maßnahme, um Menschen mit geringem Einkommen die Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag zu ermöglichen.

Dürfen vegetarische und vegane Produkte bald nicht mehr «Schnitzel» oder «Wurst» heißen? Im Europaparlament steht eine entscheidende Abstimmung an, das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen.

Die Österreichische Hotelvereinigung fordert angesichts der massiv gestiegenen Kosten die sofortige Halbierung der Mehrwertsteuer von 10 auf 5 Prozent, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Konsum sowie Konjunktur anzukurbeln.

Verbraucherschützer sprechen sich deutlich gegen ein mögliches Verbot von Bezeichnungen wie «Tofu-Wurst» oder «Soja-Schnitzel» aus. Das Europaparlament will am Mittwoch über ein entsprechendes Vorhaben abstimmen.

Die niederländische Tourismusbranche steht vor einer möglichen drastischen Änderung: Die Regierung in Den Haag plant, die Mehrwertsteuer auf Übernachtungen von derzeit 9 auf 21 Prozent anzuheben. Die Maßnahme soll laut Medienberichten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten. Branchenvertreter warnen vor drastischen Folgen.

 

Die Neuköllner Kulturkneipe «Bajszel» ist erneut Ziel antisemitischer Anfeindungen geworden. Rund um die Schenke brachten unbekannte Flugblätter an, auf denen die drei Betreiber abgebildet sind und wegen angeblicher Unterstützung Israels persönlich bedroht werden.

Weniger Werbung für Ungesundes: Vor allem Kinder sollen dadurch geschützt werden. Die britische Regierung erhofft sich langfristig Milliardeneinsparungen im Gesundheitssektor.