Runder Tisch zu Mehrweg-Offensive in Bayern

| Politik Politik

Mehrwegsysteme bieten viele ökonomische und ökologische Vorteile. Sie tragen zur Vermeidung von Einwegplastik bei, führen zu nachhaltigen Konsumtrends und schonen damit Ressourcen, verringern Emissionen und vermindern die Umweltverschmutzung. Aus diesem Grund wird ab 1. Januar 2023 bundesweit die Mehrwegpflicht in der Gastronomie eingeführt.

Nach dieser sind Restaurants, Bistros, Cafés und Lieferdienste verpflichtet, ihre To-Go-Produkte dem Kunden auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Daher hat sich das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zusammen mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern zum Ziel gesetzt, im Rahmen eines „Runden Tisches“ Kommunen und Gastronomie aktiv bei den Fragen zur Umsetzung der Mehrwegangebote zu unterstützen. Mehrweganbieter sowie Vertreter der Abfallwirtschaft und von Kommunen haben sich dazu bei einem „Runden Tisch“ ausgetauscht, zudem wurden mögliche Maßnahmen für eine praxisnahe Umsetzung erörtert.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betont: "Der Umgang mit Energie und Rohstoffen muss neu gedacht werden. Ein wichtiger Baustein: Bayern setzt auf Mehrweg statt Einweg. Die besten Abfälle sind die, die gar nicht erst entstehen. Jeder kann etwas gegen den Konsummüll tun. Coffee-to-go im Mehrwegbecher soll selbstverständlich werden. Mit dem Runden Tisch unterstützen wir insbesondere die Gastronomie und die Kommunen bei der Einführung der Mehrweg-Alternativen. Wer das Angebot wahrnimmt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Einsparen von Ressourcen und Energie sowie zum Schutz der Umwelt.“

„Das Thema Mehrweg wird spätestens zum 1. Januar nächsten Jahres für alle Gastronomen in Bayern und darüber hinaus relevant. Es ist daher wichtig sich unbedingt bereits jetzt mit der Thematik auseinanderzusetzen,“ so Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern.

Dabei gebe es für jeden Gastronom eine individuelle Lösung: „So gibt es Anbieter, die digital mit Apps arbeiten. Andere Anbieter bieten dagegen klassische Pfandsysteme an. Darüber hinaus spielen auch die eigenen Anforderungen an Behälter, deren Aussehen und Material eine Rolle. Hier gibt es bereits zahlreiche gute Lösungen auf dem Markt.“ Das Interesse der breiten Öffentlichkeit für nachhaltige Konsumtrends sei auch in der Gastronomie spürbar, viele Gäste sind offen für diese Anpassung, die mancherorts bereits gelebt wird. So hat der DEHOGA Bayern bereits 2020 die Gemeinde Haar in einem Pilotprojekt beim Umstieg der Gastronomen auf Mehrweg begleitet. Daneben bietet er interessierten Mitgliedern Informationen und Unterstützung zum Thema an.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für ein kostenloses Mittagessen in Schulen und Kitas. Hintergrund der Umfrage war die Empfehlung eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung.

Das Ifo-Institut plädiert für die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. Die Niederlande, Schweden und Finnland hätten das bereits beschlossen. Das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen bleibe damit stabil, so die Wirtschaftsforscher.

Mit einer langen Kolonne von Traktoren haben Tausende Landwirte in Berlin ihrem Ärger über die Ampel-Koalition Luft gemacht. Bei einer Protestkundgebung am Brandenburger Tor sprach auch DEHOGA-Präsident Guido Zöllick und verlangte die Rückkehr zu sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.

Es ist der erste Bürgerrat dieser Art und das Thema ist hochaktuell: Ernährung. Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle der Empfehlungen, die nun im Bundestag vorgestellt wurden.

Das Justizministerium hat einen Referentenentwurf für ein Bürokratieentlastungsgesetz vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Hotelmeldepflicht, die abgeschafft werden soll – allerdings nur für deutsche Staatsangehörige. Auch die Aufbewahrungsfristen für Buchungsbelege sollen verkürzt werden.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent für Speisen in der Gastronomie bei gleichzeitig massiv steigenden Kosten stellt die Unternehmer vor größte Herausforderungen. Das geht aus einer Umfrage des Dehoga hervor.

Obwohl Finanzminister Lindner noch im letzten Jahr mehrfach seine Sympathie für eine dauerhafte Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer in der Gastronomie kundgetan hatte, will der Politiker heute von einer Senkung nichts mehr wissen. In der ARD-Sendung Maischberger schloss Lindner die Rückkehr zur Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer jetzt deutlich aus.

Auch am Donnerstag haben Landwirte ihre Proteste gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung in vielen Regionen fortgesetzt. Unterstützung kommt auch vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. 

Pandemie, Kundenzurückhaltung, Personalmangel und Mehrwertsteuererhöhung: Die Gastrobranche steht nach Krisen in der Vergangenheit vor neuen Herausforderungen. Eine saarländische Kampagne soll für positive Stimmung sorgen.

Nach dem sogenannten Weihnachtsfrieden nimmt der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn Fahrt auf: Von Mittwoch bis Freitag will die Lokführergewerkschaft GDL im Personenverkehr streiken.