Söder verspricht bayerischen Kneipen Millionen

| Politik Politik

Seit 2011 machen die Wirte in Deutschland ein Plus beim Umsatz. Dem bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bayern) ist trotzdem angst und bange um die bayerische Wirtshauskultur. Da lässt sich der Ministerpräsident Söder mal nicht lumpen und schüttet lässig 30 Millionen Euro aus, um die Wirtshauskultur zu retten.

Die Gefahr droht den Wirtshäusern wohl durch zu viel Papierkram. „Die Überregulierungen überfordern uns alle“, sagte Vebandspräsidentin Inselkammer bei einer Demonstration von 2.000 Gastgebern in München. Die erfolgreiche Wirtin aus Aying sieht das bayerische Lebenselixier in Gefahr.

Dass auf den Dörfern die Wirtshäuser dicht machen sieht man in Bayern deutlich. Schon mehr als 500 bayerische Gemeinden haben kein Gasthaus mehr. Jedes Jahr werden in rund 500 Wirtshäusern in ländlichen Regionen Bayerns für immer die Stühle hochgestellt. Damit befindet sich der Freistaat auf Rang zwei des größten Gaststättenrückgangs in Deutschland. Auf der anderen Seite gibt es auch in Bayern in vielen Gemeinden innovative Gasthäuser, die mit neuen Konzepten die Läden brummen lassen und erkennen, dass gesellschaftlicher Wandel auch gut für das Geschäft sein kann.

In Bayern dagegen werden allgemeine Trends mit Geld aufgehalten. Und daher hatte Ministierpräsident Söder eine frohe Botschaft für die Branche im johlenden Festzelt dabei: „Wir nehmen die Gastwirte ernst. Bayerische Wirtshäuser gehören zu Bayern dazu. Wir wollen sie erhalten. Sie sind Herzstück bayerischer Gemütlichkeit,“ sagte Söder der AZ.

Um sich im Bierdunst feiern zu lassen, hatte Söder gleich noch ein Versprechen mitgebracht: Für kleinere Gastwirtschaften soll es ein Investitionsförderprogramm in Höhe von 30 Millionen Euro geben. Auch die viel angeprangerte Bürokratie-Flut will Söder in Angriff nehmen. 

Mit seiner Demo in München hat der örtliche DEHOGA gezeigt, dass das Gewerbe kampagnenfähig ist und, dass der Verband es schafft, für eine Branche, die wirtschaftlich selten so gut dastand wie heute, noch Fördermillionen rauszuschlagen. In Bayern sind im Oktober Landtagswahlen.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband wendet sich in einer Mitteilung gegen jedwede Positionen und Aktivitäten, die sich gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung richten. Das Gastgewerbe in Deutschland stehe für Gastfreundschaft, Toleranz und Vielfalt.

Der Bundestag hat die Gesetze zur Verbesserung der Rückführung von Geflüchteten und zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts beschlossen. Darin enthalten sind auch einige Regelungen, die die Beschäftigungsmöglichkeiten von bereits in Deutschland lebenden Geflüchteten mit Bleibeperspektive erleichtern.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche, 18.00 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft in der Nacht zu Montag mit.

Gegen lebhafte Debatten im Bundestag hat niemand etwas einzuwenden - gegen ungebührliches Verhalten schon. Dann setzt es vom Präsidium einen Ordnungsruf. Das geschieht derzeit ziemlich oft. Mehr als die Hälfte aller Ordnungsrufe entfiel im vergangenen Jahr auf nur eine Partei.

Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wollen sich für den Erhalt des von der Schließung bedrohten Musikclubs Molotow im Hamburger Stadtteil St. Pauli einsetzen. Hintergrund ist die Kündigung des Mietvertrags, weil an der Stelle in St. Pauli ein Hotel entstehen soll.

Weniger Zucker, Fett und Salz beim Essen vor allem für Kinder, mehr Bio und Regionales beim Mittagstisch in der Kantine: Das Bundeskabinett beschloss dazu jetzt eine Strategie​​​​​​​ mit Zielen und Maßnahmen. Eine wichtige Rolle sollen Kantinen und Mensen in Unternehmen und anderen Einrichtungen spielen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will den Kampf gegen den Arbeitskräftemangel in Deutschland intensivieren. Dazu gehört auch, dass die Bundesregierung die Möglichkeit eines Rechtsanspruchs auf flexibles Arbeiten für Beschäftigte prüfen solle, wie aus dem Entwurf des neuen Jahreswirtschaftsberichts hervorgeht.

Die Arbeitgeber in Deutschland lehnen einen Rechtsanspruch auf Homeoffice ab. In der Regel werde diese Frage im guten Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geregelt. Ein Gesetz brauche es nicht, so Steffen Kampeter.

Bekommen Kinder ihr Mittagessen in Kita oder Schule künftig vom Staat bezahlt? Ein Bürgerrat fordert genau das. Rot-Grün in Niedersachsen findet den Vorschlag gut, bremst aber trotzdem die Erwartungen.

Sterneköche und Frankreichs Gastgewerbe mobilisieren gegen das neue Migrationsgesetz, das, anders als zunächst geplant, die Integration von Beschäftigten ohne Aufenthaltstitel kaum erleichtert. Jetzt protestieren Sterneköche, die die Integration von Küchenpersonal ohne Papiere fordern und appellieren: Wir brauchen Migranten.