Testpflicht für Außengastronomie entfällt in Berlin – weitere Lockerungen ab heute

| Politik Politik

Die Menschen in Berlin können von diesem Freitag an wieder mehr gemeinsam unternehmen. Angesichts gesunkener Corona-Zahlen werden die Beschränkungen deutlich gelockert. Drinnen dürfen sich nun sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen sind es zehn Menschen aus fünf Haushalten. Nicht gezählt werden dabei Kinder unter 14 Jahren.

Einkaufen sowie in Restaurants und Kneipen draußen etwas zu trinken oder zu essen ist nun ohne Corona-Test möglich. Die Aussicht auf sommerliche Temperaturen lässt die Gastronomen hoffen, die monatelang schwere Umsatzeinbußen hatten. «Es zählt, dass man wieder Gastgeber sein kann», sagte Gerrit Buchhorn, der Vize-Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Berlin.

Die Personengrenzen für Veranstaltungen und private Feiern sind erhöht. Bis zu 100 Menschen sind drinnen zugelassen. Alkohol darf bis Mitternacht verkauft werden, eine Stunde länger als zuletzt. Auch die Innengastronomie öffnet nun, dort sind jedoch Tests vorgeschrieben.

Wenn die Corona-Zahlen weiter sinken, müsse auch hier die Testpflicht überdacht werden, hieß es beim Dehoga. Viele Betreiber holten nun noch Personal aus der Kurzarbeit zurück oder stellten sogar wieder Leute ein.

«Wir hoffen, dass ab dem 11. Juni wieder Touristen in die Stadt kommen», sagte Buchhorn. Dann sollen private Hotelübernachtungen wieder erlaubt werden. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagte: «Die weiteren Lockerungen sind auch wichtig für die Unternehmerinnen und Unternehmer, die von der Corona-Pandemie stark getroffen sind und Planungssicherheit brauchen.»

Der Senat reagiert auch darauf, dass mehr und mehr Menschen geimpft sind. Gut 42 Prozent haben die erste Impfung erhalten, mehr als 18 Prozent sind vollständig geimpft. Die Pandemie sei aber noch nicht besiegt, hieß es. Es müsse der Grundsatz gelten: Draußen ist besser als drinnen. «Bei aller Freude kommt es weiter darauf an, umsichtig und vorsichtig zu bleiben, um keine Rückschläge zu riskieren», mahnte Pop.

Doch auch Kinos, Theater, Opern- und Konzerthäuser können mit Testpflicht und Hygienekonzept nun wieder öffnen. Möglich ist auch wieder Sport im Freien ohne Zahlenbeschränkung, sofern die Teilnehmer negative Corona-Tests vorlegen können. Fitness-, Sport- und Tanzstudios öffnen mit Termin und Testpflicht. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Steigende Kosten und internationale Konkurrenz setzen dem Weinbau zu. Im Kloster Eberbach bei Eltville wollen Minister aus acht Bundesländern der Branche helfen. Worum soll es in ihren Gesprächen gehen?

Verbesserter Datenaustausch und digitale Prüfungen sollen den Kampf gegen illegale Beschäftigung effektiver machen. In der letzten Woche hat der Bundestag das Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung verabschiedet. Der DEHOGA begrüßt die angestrebte Bürokratieentlastung, mahnt aber Ursachenbekämpfung an.

Das Europäische Parlament hat den Weg für eine deutliche Entbürokratisierung im Bereich Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung und Taxonomie freigemacht. Der DEHOGA begrüßt die damit verbundene Chance auf durchgreifende Vereinfachungen und einen mittelstandsfreundlicheren Ansatz.

Die Koalition plant die Senkung der Luftverkehrsteuer. Das Vorhaben polarisiert: Während die Reisewirtschaft eine Trendwende und Entlastung sieht, hagelt es Kritik von Umwelt- und Klimaschützern.

Nach 36 Jahren beim DEHOGA Bundesverband und fast 20 Jahren als Hauptgeschäftsführerin ist Ingrid Hartges heute in Berlin offiziell verabschiedet worden. Die feierliche Veranstaltung fand im JW Marriott Hotel Berlin statt und vereinte führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien der Branche und ihrer Partner.

Das bestehende Minijob-System steht im Zentrum einer politischen Debatte. Eine Gruppe von Unions-Bundestagsabgeordneten sehen in der geringfügigen Beschäftigung einen „Systemfehler“, der reguläre Arbeit verdrängt und unsozial sei. Der DEHOGA Bundesverband hingegen warnt eindringlich vor den Konsequenzen einer Abschaffung.

Studierende in Niedersachsen sollen bald wieder ein warmes Mittagessen für 2,50 Euro bekommen. SPD und Grüne im Landtag wollen das sogenannte «Niedersachsen-Menü» an allen Hochschulen im Land neu auflegen. Fünf Millionen Euro sind dafür eingeplant.

Darf die EU Kriterien für die Festsetzung von angemessenen Mindestlöhnen vorgeben? Das höchste europäische Gericht sagt in einem neuen Urteil Nein. Auf die Höhe des Mindestlohns in Deutschland hat die Entscheidung keine direkte Auswirkung.

Macht ein EU-Urteil Änderungen am deutschen Mindestlohn-System notwendig? Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie die Politik blicken an diesem Dienstag gespannt nach Luxemburg.

Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Wirtschaft und Gewerkschaften haben für die duale Berufsausbildung in Deutschland geworben und auf akute Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hingewiesen. Die Lage sei mehr als herausfordernd, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche.