Weihnachten im Hotel: Menschenverstand einschalten! – Kommentar von Christoph Becker

| Politik Politik

Gastkommentar von Rechtsanwalt Christoph Becker, Geschäftsführer im DEHOGA Nordrhein

„Die Politik diskutiert seit Tagen die Frage, ob über die Weihnachtsfeiertage Hotelübernachtungen für Verwandtenbesuche erlaubt sein sollen. Ich kann die Diskussion nicht nachvollziehen: Die Hotelübernachtung zum Zwecke eines Verwandtenbesuches war und ist nicht verboten! Untersagt sind lediglich Übernachtungen zu touristischen Zwecken, zu denen der Verwandtenbesuch aber gerade nicht gehört.

Ein Tourist ist ein Urlaubsreisender, also jemand, der reist, um fremde Orte und Länder kennenzulernen. Solche Reisende sind derzeit ohnehin nicht unterwegs. Was will man in einer Stadt oder einer Region, in der der gesamte Freizeitbereich geschlossen ist. Kein Restaurant, kein Museum und kein Konzert kann besucht werden.

Von daher zieht auch das ohnehin fadenscheinige Argument der Bundesregierung und der Landesregierungen nicht, dass vermeintlich touristisch Reisende unter dem Deckmantel des Verwandtenbesuchs in einem Hotel einchecken könnten.

Zudem ist ein Hotel durch die strengen Hygienekonzepte derzeit ohnehin einer der sichereren Orte. Welchen Sinn macht es, Kinder und Enkelkinder zu zwingen, bei den Großeltern zu übernachten, bei denen man sich dann auch noch gemeinsam das Bad teilen muss, statt alle sicher im Hotel unterzubringen?

Die Bundesregierung und die Landesregierungen sind nicht nur rechtlich auf dem Holzweg. Manchmal sollte man auch den gesunden Menschenverstand einschalten!“­­­­


Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Land Bremen soll es auf Einweggeschirr eine Steuer geben. Aber die geplante Einführung zum 1. Januar muss verschoben werden - zunächst sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden.

Die Gewerkschaft NGG hat ihre Empfehlungen für die Tarifverhandlungen 2026 veröffentlicht und fordert Entgeltsteigerungen von 4 bis 6 Prozent sowie konkrete Verbesserungen für Auszubildende.

Wie der AfD begegnen? Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen. Das sorgt für scharfe Diskussionen in Politik und Wirtschaft. Caroline von Kretschmann, Inhaberin des Luxushotels Europäischer Hof in Heidelberg, die im Präsidium der Familienunternehmer sitzt, bezieht deutlich Stellung – auch klar abweichend von der Verbandslinie.

Der Stadtrat von Kaiserslautern hat mehrheitlich die geplante Einführung einer Übernachtungssteuer abgelehnt. Die Steuer sollte ursprünglich ab dem 1. Januar 2026 auf Gästeübernachtungen erhoben werden.

Schleswig-Holsteins Gastronomie kämpft laut dem FDP-Fraktionschef mit steigenden Kosten. Er hofft auf Entlastungen durch weniger Bürokratie und niedrigere Mehrwertsteuer und fordert ein klares Signal.

Der Hotelverband Deutschland und der Handelsverband Deutschland warnen vor den Folgen einer geplanten EU-Regulierung, die das bedingungslose Rückerstattungsrecht auf händler-initiierte Kartenzahlungen ausweiten könnte.

Der Landtag von Baden-Württemberg hat die Neufassung des Landesgaststättengesetzes beschlossen. Die Reform tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und führt zu grundlegenden Vereinfachungen für Gastgewerbebetriebe in Baden-Württemberg.

Das Verbot der Bettensteuer in Bayern bleibt bestehen. Das hat der Verfassungsgerichtshof entschieden. Die Staatsregierung freut sich - aber der Streit könnte bald an anderer Stelle weitergehen.

Weniger als jede zweite in Deutschland verkaufte Weinflasche stammt aus heimischer Produktion. Wie kann hiesiger Wein mehr ins Rampenlicht gerückt werden? Ein Treffen im Kloster Eberbach soll helfen.

Die Dorfkneipen in Brandenburg sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) angesichts existenzieller Probleme unterstützt werden - doch wann ist offen. Die CDU-Opposition dringt hingegen auf schnelle Hilfe.