Wissenschaftler der George Washington University und der Temple University in den USA gehen in Kooperation mit Adobe Research mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz gegen Menschenhandel in Hotelzimmern vor. Wie unter anderem Heise berichtet, hätten die Forscher die KI mit mehr als einer Millionen Fotos von rund 50.000 Hotels trainiert. Dadurch sollen die Hotels identifiziert werden, in deren Zimmern Sexsklaven gehandelt würden.
Vorgestellt wurde das System auf den AAAI Conferences auf Hawaii. Demnach soll die KI zum Beispiel auf Bildern von einschlägigen Escort-Anzeigen erkennen, in welchem Hotel das Foto aufgenommen wurde. Dies soll es der Polizei ermöglichen, Menschenhändler schneller zu ermitteln und den Opfern zu helfen.
Wie Heise berichtet, würden Jahr für Jahr hunderttausende Menschen verschleppt und in die Prostitution gezwungen. Die in den Hotels aufgenommenen Bilder würden dann von den Menschenhändlern in den Online-Börsen veröffentlicht. Laut der US-Forscher tendieren sie offenbar dazu, für ihre Aufnahmen häufig die gleichen Hotels zu nutzen. Eine Identifizierung der Häuser könnte demnach zur Ergreifung der Täter führen.
„Unser Ansatz zur Bestimmung der Hotels auf den Bildern besteht darin, ein konvolutionäres neuronales Netzwerk so zu trainieren, dass für jedes Bild ein kurzer Code erzeugt wird, bei dem Bilder aus demselben Hotel sehr ähnliche Codes haben und Bilder aus verschiedenen Hotels über sehr unterschiedliche Codes verfügen", erklärte die Erstautorin der Studie Abby Stylianou The Register. „Wir schließen dann die Hotelidentität aus den Bildern mit den ähnlichsten Codes."
Bis das System marktreif ist, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. Das Problem ist bislang, dass den Forschern nicht genügend Opferfotos zur Verfügung stehen, die sicher einem bestimmten Hotel zugeordnet werden können. So kommt die KI bisher nur auf eine Erkennungsleistung von 24 Prozent. Deshalb sollen jetzt auch andere Forscher mitarbeiten, um die Erkennungsleistung zu erhöhen.