Tourismus im digitalen Zeitalter: Warum mobiles Internet immer wichtiger wird

| Technologie Technologie

Der digitale Wandel macht sich auch beim Tourismus deutlich bemerkbar. Mobile Endgeräte sind heutzutage ganz selbstverständlich dabei und können in allen Phasen der Reise eine wichtige Rolle spielen. Von der Planung bis zur Rückkehr werden damit Informationen abgerufen, Entscheidungen getroffen und Abläufe flexibel an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Damit wird eine verlässliche mobile Internetverbindung zunehmend wichtig. Wie dadurch neue Anforderungen entstehen und welche Konsequenzen sich daraus für die Tourismusbranche ergeben, zeigt der folgende Artikel.

Mobiles Internet ist heute deutlich unkomplizierter verfügbar

Smartphones, Tablets und auch Laptops sind standardmäßig auf die mobile Datennutzung ausgelegt. Daher kann mobiles Internet heute im Gegensatz zu früher ohne umfassende technische Kenntnisse genutzt werden. In vielen Regionen ist die Netzabdeckung bestens, so dass selbst datenintensive Anwendungen unterwegs zuverlässig funktionieren.

Sowohl für das Surfen im Ausland als auch für Reisen innerhalb von Deutschland sollten sich User aber bereits im Vorfeld überlegen, ob ihr regulärer Tarif für die Reise ausreicht. Indem beispielsweise eine eSIM für Deutschland verwendet wird, ist auch ein höheres Datenvolumen als gewohnt bei richtiger Planung kein Problem. Kosten- und Leistungsumfang lassen sich auf diese Weise deutlich besser kontrollieren.

Wie funktioniert eine eSIM?

Bei einer eSIM handelt es sich um eine über einen fest im Gerät verbauten Chip genutzte digitale SIM-Karte. Diese wird nicht mehr wie gewohnt eingelegt, sondern kann online gebucht und aktiviert werden. Dafür wird ein Datentarif über einen QR-Code oder eine App auf das Gerät geladen. Die allermeisten modernen Smartphones unterstützen diese Technik. Ein Wechsel zwischen Anbietern oder Tarifen ist dadurch nun möglich, ohne dass die SIM-Karte des Geräts ausgetauscht werden muss.

Durch die permanente Online-Verfügbarkeit verändert sich das Verhalten auf Reisen

Ein immer größerer Teil der klassischen Reiseplanung findet gar nicht mehr vor der Abreise statt. So werden beispielsweise Informationen zu Öffnungszeiten, Tickets oder Routen oftmals erst währenddessen abgerufen. Reisende treffen zunehmend spontanere Entscheidungen, da sie mit mobilem Internet jederzeit auf verschiedene Fakten und Bewertungen zugreifen können.

Die Bedeutung gedruckter Reiseführer ist durch die zunehmende Nutzung der mobilen Geräte gesunken. Während es früher zu einer Reise dazugehörte, sich im Vorfeld einen solchen Reiseführer zu besorgen und diesen auch unterwegs dabeizuhaben, haben digitale Angebote die Funktionen des Reiseführers weitestgehend übernommen. Zwar genießen es einige Menschen nach wie vor, voller Vorfreude auf die Reise im Reiseführer zu stöbern, der Absatz ist aber deutlich zurückgegangen.

Der Reiseverlauf gestaltet sich nun deutlich flexibler, ist aber auch stärker von der Verfügbarkeit einer stabilen Internetverbindung abhängig. Es zeigt sich sogar, dass Regionen mit schlechter Netzabdeckung für manche Zielgruppen als deutlich weniger attraktiv gelten.

Geschäftsreisende als Treiber neuer Konnektivitätsanforderungen

Zuerst war es vor allem für Geschäftsreisende normal, unterwegs jederzeit mobil online zu sein. Kurzfristiger Abstimmungen, Videokonferenzen und andere Online-Aktivitäten machten eine verlässliche Internetverbindung auch auf Reisen erforderlich. Diese Erwartungen wurden dann schrittweise von anderen Reisenden übernommen.

Viele derjenigen, die auch privat Wert auf stabile mobile Verbindung legen, sind dies bereits im beruflichen Kontext gewohnt oder haben es zuvor im Alltag anderer Menschen beobachtet. Was früher als ein besonderer Bedarf galt, entwickelt sich damit zunehmend zu einem für viele Nutzer selbstverständlichen Bestandteil des eigenen Lebens.

Klassische WLAN-Konzepte im Hotel stoßen oft an ihre Grenzen

Beim WLAN im Hotel handelt es sich in der Regel um ein von vielen Usern gemeinsam genutztes Netzwerk. Insbesondere zu Stoßzeiten kann das regelmäßig zu sinkenden Geschwindigkeiten und instabilen Verbindungen führen. Vor allem diejenigen, die datenintensive Anwendungen verwenden, stoßen dadurch schnell an technische Grenzen. Auch die Entfernung zum Router kann die Signalqualität erheblich beeinträchtigen. Eine eigene mobile Datenverbindung bietet daher häufig die konstantere Leistung, da sie unabhängig von der lokalen Netzlast funktioniert.

Auch aus Sicherheitsgründen werden die eigenen mobilen Daten häufig vorgezogen. Öffentliche WLAN-Netze bergen nämlich einige Risiken, denn Datenströme können leichter abgefangen werden. Insbesondere, wenn sensible Daten im Spiel sind, lassen sich diese über eine mobile Verbindung in der Regel besser absichern.

Vom Stadtplan zur App – Digitale Navigation macht das Reisen leichter

Digitale Tools haben die klassischen Karten mittlerweile weitestgehend ersetzt. Sie sind deutlich flexibler nutzbar, und viele Probleme, die Karten früher mit sich brachten, gehören der Vergangenheit an.

Anstatt sich umständlich durch die Karte zu blättern und schier endlos zu suchen, erhalten Nutzer nun mit wenigen Klicks gezielt die Informationen, die für ihre aktuelle Situation relevant sind. Während Reisende früher bei der Navigation per Karte nicht selten unerwartet auf eine Baustelle oder eine Straßensperrung gestoßen sind, werden diese Informationen heute in Echtzeit berücksichtigt.

Mobiles Internet als Grundlage vieler organisatorischer Aspekte

Für viele Reisende mit modernen Standards ist mobiles Internet mittlerweile eine wichtige Basis für zahlreiche organisatorische Abläufe während der Reise. Eine stabile Datenverbindung ist für viele dieser Prozesse eine Grundvoraussetzung. Auch unerwartete Änderungen lassen sich mit einer mobilen Verbindung besser in harmonische Abläufe integrieren, da die relevanten Informationen jederzeit verfügbar sind. Zu den häufig verwendeten digitalen Services zählen zum Beispiel:

  • Online-Check-ins
  • Mobile Tickets
  • Buchungsbestätigungen
  • Reservierungsänderungen
  • Zahlungsabwicklungen
  • Terminabstimmungen
  • Cloud-Dokumente

Internetnutzer müssen somit nicht mehr warten, bis ein WLAN verfügbar ist, sondern können jederzeit Anpassungen an ihrer Reise vornehmen und auf unerwartete Änderungen reagieren. Dies reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Stationen und schafft Planungssicherheit.

Gäste aus unterschiedlichen Ländern haben unterschiedliche Erwartungen an die Konnektivität

Die Erwartungen an die Möglichkeit zur Nutzung von mobilen Endgeräten können sich je nach Herkunft der Reisenden zum Teil erheblich unterscheiden. Maßgeblich sind dabei in der Regel die Standards, an die Touristen aus ihrem Heimatland gewöhnt sind.

In Ländern mit günstigen oder unbegrenzten Datentarifen gilt permanente mobile Erreichbarkeit häufig als selbstverständlich. Gäste, die dies ohnehin nicht gewohnt sind, verlassen sich auch anderswo stärker auf WLAN-Angebote.

Regionale Roaming-Regelungen können das Nutzungsverhalten ebenfalls beeinflussen. Da aber mittlerweile Datentarife in vielen Länder durch den Kauf einer SIM-Karte vor Ort oder eine deutlich praktischere eSIM verfügbar sind, verlieren nationale Tarifunterschiede zunehmend an Bedeutung und die Erwartungen an mobile Konnektivität gleichen sich immer stärker aneinander an.

Sichere Datennutzung im Inn- und Ausland – die wichtigsten Grundlagen

Bereits im Inland ist es sehr wichtig, auf eine sichere Datennutzung zu achten. Bei Reisen ins Ausland gewinnt die Sicherheit aber noch zusätzlich an Bedeutung. Öffentliche Netzwerke sind oft nur schlecht abgesichert und beinhalten dadurch ein erhöhtes Risiko für Datendiebstahl. Eine mobile Datenverbindung über ein verschlüsseltes Netz gilt als eine verlässliche Alternative. Da sich hier nicht zahlreiche Nutzer ein Netzwerk teilen, lassen sich die eigenen Daten deutlich besser schützen. Zusammengefasst hat eine eigene mobile Verbindung die folgenden Sicherheitsvorteile:

  • verschlüsselte Datenübertragung
  • keine offenen Zugangspunkte
  • reduzierte Angriffsflächen
  • klare Gerätezuordnung
  • Unabhängigkeit von fremden Netzwerken
  • geringeres Risiko für sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe
  • bessere Kontrolle über aktive Verbindungen

Großartiger Fortschritt oder digitale Abhängigkeit?

Die digitale Entwicklung ist rasant verlaufen und hat das Reisen in vielerlei Hinsicht deutlich vereinfacht. Routen werden heute in Echtzeit angepasst, Unterkünfte können kurzfristig gebucht werden und zahlreiche hilfreiche Informationen lassen sich jederzeit abrufen. Dadurch sind viele neue Freiheiten entstanden.

Gleichzeitig ist aber auch die Abhängigkeit von den digitalen Hilfsmitteln und einer stabilen Internetverbindung gewachsen. Fällt eine solche Verbindung aus, können Orientierung und Organisation schnell ins Stocken geraten. Auch die Wahrnehmung von Erholung hat sich durch die ständige Erreichbarkeit verändert. Einige Reisende entscheiden sich ganz bewusst für Digital Detox als Gegenpol. Sie verzichten zeitweise auf ihre mobilen Geräte und erleben das Reisen wieder mit einem stärkeren Fokus auf Entschleunigung.

Herausforderungen für Unternehmen in der Tourismusbranche

Die digitalen Erwartungen einzelner Gäste können sich teilweise stark voneinander unterscheiden. Während einige von ihnen großen Wert auf stabiles Internet legen und auch datenintensive Anwendungen jederzeit nutzen können möchten, sind andere bewusst auf der Suche nach Ruhe und möchten Mobilgeräte gar nicht oder zumindest so wenig wie möglich verwenden.

Hotels und andere Tourismusunternehmen stehen vor der Herausforderung, den richtigen Umgang mit diesen gegensätzlichen Bedürfnissen zu finden. So kann entweder die Erfüllung unterschiedlicher Erwartungen sinnvoll in das eigene Angebot integriert werden oder es erfolgt eine Fokussierung auf eine klare Zielgruppe.

Wer ein leistungsfähiges WLAN für seine Gäste bereitstellt, wird dadurch nachweislich deutlich positiver bewertet. Auf die Qualität mobiler Netze haben Hotels und andere Unterkünfte dagegen keinen Einfluss. Hier kann aber gegebenenfalls eine klare Kommunikation über die vorhandenen Möglichkeiten ein echter Pluspunkt sein.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die digitale Woche bringt neue Herausforderungen für Hoteliers: Google testet Anzeigen im KI-Modus, die Generation Z trifft ihre Buchungsentscheidungen im Social-Media-Feed und der Black Friday sorgt für eine beschleunigte Buchungsgeschwindigkeit.

Digitale Geldbörsen haben sich in den vergangenen Jahren zu leisen, aber beharrlichen Begleitern des Alltags entwickelt. Ihr Aufstieg begann unscheinbar, doch inzwischen finden sie sich in nahezu jedem Smartphone, in vielen Portemonnaies als Karte mit NFC und in zahllosen Onlinekonten, die Einkäufe schneller und geschmeidiger abwickeln als jede Kassenschublade.

Die digitale Transformation entwickelt sich für viele KMU zu einem Dauerthema, das ständig neue Anforderungen erzeugt und deutlich macht, wie eng moderne Technologie mit den täglichen Abläufen verknüpft ist. Zahlreiche Betriebe stehen nicht nur vor der Entscheidung, welche Tools nützlich wären, denn oft liegt die Realität darin, dass bestimmte Systeme schlicht unvermeidbar werden.

Die Gegenwart des digitalen Entertainments lebt von einem Tempo, das manchen traditionellen Branchen fast schwindelig macht, denn während man früher über Monate an einer Spielmechanik feilte, übernimmt heute ein lernendes System einen erheblichen Teil der Finetuning-Arbeit.

„Wir machen das irgendwann mal.“ Ein Satz aus der Gastro, der Betriebe teuer zu stehen kommen kann. Denn während Gastronomen noch überlegen, welche App oder welches Kassensystem das Richtige ist, laufen hinter den Kulissen die Prozesse aus dem Ruder. Der Quick-Check von LUSINI Digital zeigt in 3 Minuten, welche Lösungen wirklich passen.

Künstliche Intelligenz und Robotik finden zunehmend Einzug in die Wellness-Angebote der Hotellerie. Wie autonome Roboter in US-Hotels und assistierende Systeme in europäischen Kurzentren das Massage-Geschäft verändern.

SoftTec, ein auf Hotel- und Gastronomie-Software spezialisierter Entwickler, hat den Bau ihrer neuen Firmenzentrale an der Südlichen Alpenstraße in Sonthofen begonnen. Das Projekt zeichnet sich durch ein innovatives Konzept aus: Ein integriertes Hotel wird künftig als permanente Live-Showbühne für die firmeneigenen Softwarelösungen dienen.

Eine aktuelle Studie des IAB beleuchtet die potenziellen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den deutschen Arbeitsmarkt und untersucht spezifische Branchen. Das Gastgewerbe zeigt die höchste Ablehnung, aber gleichzeitig ein erhebliches, noch ungenutztes Potenzial.

Erfolgreiche Premiere des Talk-Formats auf der Independent Hotel Show Munich 2025 – HotelPartner Revenue & Profit Management initiiert Debatte über wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit. Die Debatte stand im Zeichen der zentralen Frage: Wie lässt sich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Hotels unter den aktuellen Marktbedingungen nachhaltig sichern?

Der Münchner Tech-Spezialist sell & pick hat seine KI-gestützten Verkaufssteuerungs-Expertin "Smarta" vorgestellt. Anstatt in komplexen Dashboards nach Informationen zu suchen, können Standort-Operator Smarta nun einfach fragen. Smarta agiert dabei wie eine erfahrene Kollegin, die alles überblickt und zur Seite steht.